Frankfurts Umweltdezernentin Manuela Rottmann wirbt für einen Mentalitätswechsel bei den Parkbesuchern. Sie zieht los und verteilt Papiertüten, damit die Parks nicht mehr einer Müllhalde ähneln.
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Umweltdezernentin Manuela Rottmann (Die Grünen) ist den Müllsündern auf der Spur. Damit Frankfurt nicht mehr wie eine große Müllhalde aussieht, geht Rottmann jetzt gemeinsam mit dem Grünflächenamt dagegen vor. Auch persönlich wird sie sich vor sonnigen Wochenenden und Feiertagen auf Grillplätze und ans Mainufer begeben und Papiertüten verteilen, in denen Parkbesucher ihre Abfälle wieder mit nach Hause nehmen sollen. Als kleines Dankeschön schenkt sie den Bürgern Tütchen mit Blumensamen.
„Wir möchten unsere Parks nicht mit weiteren Mülleimern oder gar Müllcontainern zustellen“, sagt Rottmann. Das letzte Wochenende habe gezeigt, dass man die Abfallproblematik so auch gar nicht mehr in den Griff bekäme. „Ab einer gewissen Besucherdichte fühlt sich offenbar niemand mehr verantwortlich für seine Abfälle, sondern lässt alles stehen und liegen.“
Verbreitet wird angenommen, dass die Müllentsorgung in der Grünanlage kostenlos von der Stadt zu erledigen sei. Manche bemängeln, die Mülltonnen wären einfach zu klein, nur wenige kommen auf den eigentlich selbstverständlichen Gedanken, ihre Verpackungs- und Essensreste wieder mitzunehmen und ordnungsgemäß zu entsorgen.
Die Müllsünder kosten den Haushalt des Grünflächenamtes inzwischen jährlich fast zwei Millionen Euro – Geld, das für neue Staudenbeete oder Spielplätze angelegt werden könnte. Außerdem sei das Aufräumen des Partymülls im Rasen, in Rosen und Gehölzen sehr mühselig. Von Glasscherben, Kronkorken und Zigarettenstummeln ganz zu schweigen, die in die Rasenflächen der Parks regelrecht eingestanzt werden und nur schwer herausgepult werden könnten. „Und die Schönheit der Parks liegt auch in den Händen der Bürger."