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Nur ein Gedankenspiel
Wilhelm-Leuschner-Medaille: Höchster hessischer Orden für Tuğçe A.
Ministerpräsident Volker Bouffier vergab am Freitagabend spontan die Wilhelm-Leuschner-Medaille posthum an Tuğçe A. Die Bundeskanzlerin verzichtete – und würdigte die 23-Jährige für ihre Zivilcourage.
Es war nur ein Kurzbesuch der Kanzlerin in Wiesbaden, doch er wurde zu einer Sternstunde der Demokratie. Vorher war Ministerpräsident Volker Bouffier heftig dafür kritisiert worden, seiner Parteichefin den höchsten hessischen Verdienstorden zu verleihen. Mehr noch: Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende zeichnet die CDU-Bundesvorsitzende aus - wie seltsam ist das denn? Gleichwohl hielt sich die Opposition vornehm zurück, denn die Wilhelm-Leuschner-Medaille wurde seit ihrer ersten Verleihung im Jahre 1964 desöfteren den Menschen gegeben, die das gleiche Parteibuch wie der Ministerpräsident haben – denn der bestimmt, wer ausgezeichnet wird.
Wegen ihrer Verdienste für die Demokratie hatte Herr Bouffier denn auch zielsicher die Bundeskanzlerin als Preisträgerin vorgeschlagen. Die Auszeichnung wird eigentlich am 1. Dezember, dem hessischen Verfassungstag, verliehen. Doch das passte nicht in den eng getakteten Zeitplan der Kanzlerin. Also versammelten sich bereits am Freitagabend gut 300 geladene Gäste in den Wiesbadener Kurhaus-Kolonnaden, um der Preisverleihung beizuwohnen. "Just zu dieser Stunde stehen tausende Menschen in Offenbach bei einer Mahnwache zu Ehren von Tuğçe", begann Volker Bouffier seine Rede. "Just zu dieser Stunde werden die Maschinen abgestellt, die sie noch am Leben hielten. Just an diesem Tag wurde Tuğçe 23 Jahre alt. Wir sollten die Erinnerung an sie wachhalten – und wir sollten sie ehren für die Zivilcourage, mit der sie aufgetreten ist und für die sie letztlich mit dem Leben bezahlen sollte." Ein Raunen ging durch das Publikum, als Bouffier verkündete, Angela Merkel werde heute Abend nicht die höchste Auszeichung des Landes Hessen bekommen. "Es war der ausdrückliche Wunsch der Bundeskanzlerin, diese Medaille an Tuğçe zu verleihen."
Volker Bouffier hatte sich bereits am Freitagmittag positiv zu einer Petition geäußert, die die 23-jährige Studentin für das Bundesverdienstkreuz vorschlägt. Dass er am Abend ihr gleich noch spontan die Wilhelm-Leuschner-Medaille zuspricht – das wäre dann doch zu schön gewesen.
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Wegen ihrer Verdienste für die Demokratie hatte Herr Bouffier denn auch zielsicher die Bundeskanzlerin als Preisträgerin vorgeschlagen. Die Auszeichnung wird eigentlich am 1. Dezember, dem hessischen Verfassungstag, verliehen. Doch das passte nicht in den eng getakteten Zeitplan der Kanzlerin. Also versammelten sich bereits am Freitagabend gut 300 geladene Gäste in den Wiesbadener Kurhaus-Kolonnaden, um der Preisverleihung beizuwohnen. "Just zu dieser Stunde stehen tausende Menschen in Offenbach bei einer Mahnwache zu Ehren von Tuğçe", begann Volker Bouffier seine Rede. "Just zu dieser Stunde werden die Maschinen abgestellt, die sie noch am Leben hielten. Just an diesem Tag wurde Tuğçe 23 Jahre alt. Wir sollten die Erinnerung an sie wachhalten – und wir sollten sie ehren für die Zivilcourage, mit der sie aufgetreten ist und für die sie letztlich mit dem Leben bezahlen sollte." Ein Raunen ging durch das Publikum, als Bouffier verkündete, Angela Merkel werde heute Abend nicht die höchste Auszeichung des Landes Hessen bekommen. "Es war der ausdrückliche Wunsch der Bundeskanzlerin, diese Medaille an Tuğçe zu verleihen."
Volker Bouffier hatte sich bereits am Freitagmittag positiv zu einer Petition geäußert, die die 23-jährige Studentin für das Bundesverdienstkreuz vorschlägt. Dass er am Abend ihr gleich noch spontan die Wilhelm-Leuschner-Medaille zuspricht – das wäre dann doch zu schön gewesen.
30. November 2014, 20.30 Uhr
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