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Gedenken an Opfer von Hanau und Volkmarsen
Boris Rhein: „Brauchen eine Kultur des klaren und lauten Widerspruchs“
Die Abgeordneten des Hessischen Landtags haben am Dienstag der Opfer der Gewalttaten von Hanau und Volkmarsen gedacht. Landtagspräsident Boris Rhein (CDU) fand in seiner Rede mahnende Worte und sprach von einem „offensichtlichen Problem mit Rechtsextremismus“.
Die Abgeordneten des Hessischen Landtags haben in einer Sondersitzung zur Corona-Krise am Dienstag auch der Opfer der Gewalttaten von Hanau und Volkmarsen gedacht. Landtagspräsident Boris Rhein (CDU) sprach in seiner Rede von zwei Attentaten, die das ganze Land erschüttert haben: „Zwei Attentate, die besonders uns hier in Hessen zutiefst verunsichert haben, weil sie mitten unter uns geschehen sind. Zwei Attentate mit schrecklichen Folgen.“
Am 19. Februar tötete ein 43-jähriger Deutscher in Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln. Anschließend tötete er seine 73-jährige Mutter und sich selbst. Der rassistisch motivierte Anschlag erschütterte ganz Deutschland und entfachte einmal mehr eine Debatte über den zunehmenden Rechtsterrorismus. Nur wenige Tage nach dem Attentat von Hanau, am 24. Februar, raste ein 29-jähriger Mann mit seinem Auto in einen Rosenmontagszug in Volkmarsen. 150 Menschen wurden dabei verletzt, darunter viele Kindern.
Trotz der aktuellen Corona-Krise sei es wichtig, die Taten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, sagte Boris Rhein und ergänzte: „Aus Respekt vor den Opfern, ihren Familien und Angehörigen braucht es in dieser schnelllebigen Zeit Momente, um innezuhalten und um zu verstehen, was dort geschehen ist, um zu reflektieren und auch um zu gedenken.“ Der Landtagspräsident fand auch mahnende Worte: Die Tat in Hanau sei nicht zufällig geschehen, sondern stamme aus einer „Unkultur des Hasses, der Verblendung und des Wahns“. Er betonte: „In meine Trauer mischt sich Bitterkeit und auch Zorn, weil wir 75 Jahre nach der Schoah feststellen müssen, dass wir ein offensichtliches und bedrohliches Problem mit Rechtsextremismus haben.“ Die Tat in Hanau verdeutliche einmal mehr „wie schlimm es schon ist“. Rhein forderte dazu auf, gegen Alltagsdiskriminierungen die Stimme zu erheben. „Das, was wir brauchen, ist eine Kultur des klaren und des lauten Widerspruchs.“
„Der rassistische Anschlag von Hanau mahnt uns, den rechtsextremistischen Terror in unserem Land konsequent zu bekämpfen“, sagte auch Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag. „Das muss und wird auf der politischen Tagesordnung bleiben.“ Beide Taten hätten unendliches Leid über die Menschen gebracht, man wolle den Opfern und deren Angehörigen weiter beistehen und sie bestmöglich unterstützen.
Die Aufarbeitung der Ereignisse wird aktuell durch die Corona-Pandemie erschwert. So können momentan keine Treffen von Selbsthilfegruppen stattfinden und auch für den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März mussten zahlreiche deutschlandweit geplante Veranstaltungen abgesagt werden. „Wir befinden uns mitten in einer der größten Herausforderungen, die die Bundesrepublik seit ihrem Bestehen zu meistern hat,“ sagte Boris Rhein abschließend. Gerade deshalb müsse man reflektieren, was zu tun ist. „Wir wünschen den Opfern, obwohl wir wissen, dass die seelischen Verletzungen bleiben, eine schnelle Genesung.“
Am 19. Februar tötete ein 43-jähriger Deutscher in Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln. Anschließend tötete er seine 73-jährige Mutter und sich selbst. Der rassistisch motivierte Anschlag erschütterte ganz Deutschland und entfachte einmal mehr eine Debatte über den zunehmenden Rechtsterrorismus. Nur wenige Tage nach dem Attentat von Hanau, am 24. Februar, raste ein 29-jähriger Mann mit seinem Auto in einen Rosenmontagszug in Volkmarsen. 150 Menschen wurden dabei verletzt, darunter viele Kindern.
Trotz der aktuellen Corona-Krise sei es wichtig, die Taten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, sagte Boris Rhein und ergänzte: „Aus Respekt vor den Opfern, ihren Familien und Angehörigen braucht es in dieser schnelllebigen Zeit Momente, um innezuhalten und um zu verstehen, was dort geschehen ist, um zu reflektieren und auch um zu gedenken.“ Der Landtagspräsident fand auch mahnende Worte: Die Tat in Hanau sei nicht zufällig geschehen, sondern stamme aus einer „Unkultur des Hasses, der Verblendung und des Wahns“. Er betonte: „In meine Trauer mischt sich Bitterkeit und auch Zorn, weil wir 75 Jahre nach der Schoah feststellen müssen, dass wir ein offensichtliches und bedrohliches Problem mit Rechtsextremismus haben.“ Die Tat in Hanau verdeutliche einmal mehr „wie schlimm es schon ist“. Rhein forderte dazu auf, gegen Alltagsdiskriminierungen die Stimme zu erheben. „Das, was wir brauchen, ist eine Kultur des klaren und des lauten Widerspruchs.“
„Der rassistische Anschlag von Hanau mahnt uns, den rechtsextremistischen Terror in unserem Land konsequent zu bekämpfen“, sagte auch Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag. „Das muss und wird auf der politischen Tagesordnung bleiben.“ Beide Taten hätten unendliches Leid über die Menschen gebracht, man wolle den Opfern und deren Angehörigen weiter beistehen und sie bestmöglich unterstützen.
Die Aufarbeitung der Ereignisse wird aktuell durch die Corona-Pandemie erschwert. So können momentan keine Treffen von Selbsthilfegruppen stattfinden und auch für den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März mussten zahlreiche deutschlandweit geplante Veranstaltungen abgesagt werden. „Wir befinden uns mitten in einer der größten Herausforderungen, die die Bundesrepublik seit ihrem Bestehen zu meistern hat,“ sagte Boris Rhein abschließend. Gerade deshalb müsse man reflektieren, was zu tun ist. „Wir wünschen den Opfern, obwohl wir wissen, dass die seelischen Verletzungen bleiben, eine schnelle Genesung.“
25. März 2020, 11.55 Uhr
Sina Eichhorn
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Sina Eichhorn
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst. Mehr von Sina
Eichhorn >>
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