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Bürgerbefragung bringt's ans Licht

Frankfurter lieben ihre Stadt, aber...

Die emotionale Bindung der Frankfurter zu ihrer Stadt ist hoch, die Zufriedenheit auch. Laut der von Jan Schneider (CDU) vorgestellten Bürgerbefragung sind Wohnungsnot und Straßenverkehr die größten Probleme der Frankfurter.
Was macht man als Stadt, wenn man wissen will, was ihre Bewohner so denken? Man befragt sie. Alljährlich schickt die Stadt Frankfurt an zufällig aus dem Einwohnermelderegister ausgewählte Bürger einen Fragebogen. Aus den Rücksendungen schließt die Stadt dann auf die Meinung des Volkes. Im Dezember 2013 schickten insgesamt 1584 Frankfurter ihren ausgefüllten Fragebogen zurück, die Auswertung stellte Jan Schneider (CDU), Dezernent für Reformprojekte, Bürgerservice und IT, am Dienstag vor. Aus einem Wust an Statistik ergibt sich folgendes Bild: Das größte Problem der Frankfurter stellt weder „Kriminalität“, wie in den 90er-Jahren, noch „Verkehr“ wie in den 2000er-Jahren dar, der „Wohnungsmarkt“ belastet die Bürger am meisten. Mehr als ein Drittel aller Befragten antworteten entsprechend. „Die hohe Dynamik, mit der die Frankfurter den Wohnungsmarkt in den Mittelpunkt ihrer Problemsicht gestellt haben, lässt vermuten, dass die Entwicklung noch nicht zu Ende ist, zumal Frankfurt weiter wächst,“ sagt Schneider.

Flughafen? Kein Problem!
Auch wenn die Montagsdemonstrationen am Flughafen ein anderes Bild ergeben, stellt das Thema Flughafen nur für 8 Prozent der befragten ein Problemthema dar. Schneider erklärt das damit, dass die ergriffenen Maßnahmen zur Verminderung der Belastungen offenbar gewirkt hätten. Mit 9 Prozent ist auch das Thema „Kriminalität“ nicht Frankfurts drängendstes Problem. „Noch nie wurde die Sicherheitslage in der Stadt so entspannt beurteilt“, sagt Schneider, der aber zugibt, dass das Thema Sicherheit und auch Sauberkeit je nach Fragestellung unterschiedlich beurteilt wird. Denn wenn die Frankfurter direkt gefragt werden, ob Frankfurt als Stadt sicher ist, dann stimmen nur 28 Prozent der Befragten zu. Im Umkehrschluss ergibt sich: Die Frankfurter empfinden ihre Stadt zu einem Großteil zwar als unsicher, das ist aber anscheinend nicht das größte Problem der Stadt. Besorgniserregend auch: Jeder vierte Frankfurter empfindet die Stadt als „schmutzig“.

Zufriedene europäische Frankfurter
Zufrieden zeigten sich die Bürger laut der Umfrage jedoch (und das mag ob der Bewertung der Verschmutzung verwundern) mit der Abfallsbeseitigung und Müllabfuhr (72 Prozent), mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (67 Prozent) und bei den Sportanlagen und Schwimmbädern (52 Prozent). Die Statistik zeigt auch, dass sich die Frankfurter emotional an ihre Stadt gebunden fühlen. 82 Prozent der Befragten leben gerne in Frankfurt, 15 Prozent würden hingehen lieber woanders wohnen, der Rest beantwortete die Frage nicht. Was Frankfurt so anziehend macht? Laut der Eigenimagefrage ist es das internationale, wirtschaftskräftige und moderne Erscheinungsbild. Auch der kulturelle Aspekt wurde von den Befragten häufig genannt. Zudem verbinden viele Frankfurter anscheinend ihren Wohnort mit dem Attribut „Europastadt“. Die Statistiker gehen davon aus, dass die weitgehende Fertigstellung der EZB im Ostend die besondere Bedeutung Frankfurts für Europa verstärkt ins Bewusstsein gerufen hat. Schneider führt als Indiz dafür auch die vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung der Frankfurter bei der Europa-Wahl an.

Positive Entwicklungen
In einigen Bereichen ergab die diesjährige Befragung auch deutlich mehr Zustimmung: Mit der Sauberkeit der Luft waren 32 Prozent der Befragten zufrieden, ein Anstieg um 5 Prozentpunkte. Auch die Spielmöglichkeiten für Kinder (29 Prozent) und mit den Kindergärten/ Kitas (20 Prozent, also ein Plus von 5 Prozentpunkten) werden von den Frankfurtern geschätzt. „Daran zeigt sich der Erfolg der enormen Anstrengungen, die wir in unserer Stadt in den letzten Jahren unternommen haben. Insbesondere die Investitionen in die Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze für die ganz Kleinen in Kindertageseinrichtungen werden offenbar wahrgenommen“, sagt Stadtrat Schneider.

Gute Noten für die Stadtverwaltung
Das macht sich anscheinend auch bei der Zufriedenheit mit der Arbeit der Stadtverwaltung bemerkbar: 43 Prozent finden die Stadtverwaltung gut, ein Allzeithoch. So genieße die Stadtverwaltung ein positives Ansehen (58 Prozent), werde als zuverlässig (53 Prozent) und modern (39 Prozent) beschrieben. „Das war nicht immer so und wenn man sich die Entwicklung über die vergangenen 21 Jahre Bürgerbefragung so anschaut, dann waren solche guten Urteile bis vor einigen Jahren noch nicht vorstellbar. Aber wir dürfen uns auf den Lorbeeren nicht ausruhen“, sagt Schneider. Übrigens: Nur jeder 5. Frankfurter bezeichnet die Stadt als „sparsam“.
 
Fotogalerie:
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12. August 2014, 15.29 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
 
 
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