Am vergangenen Samstag hat die Organisation Seebrücke unter dem Motto „Notstand der Menschlichkeit – Sicherer Hafen Frankfurt statt Sterbenlassen“ gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung demonstriert. Rund 1500 Menschen zeigten sich solidarisch.
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Bundesweit fanden am vergangenen Samstag, den 6. Juli in rund 90 Städten Demonstrationen der internationalen Organisation Seebrücke statt, die sich gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung einsetzt. Auch in Frankfurt wurde unter dem Motto „Notstand der Menschlichkeit – Sicherer Hafen Frankfurt statt Sterbenlassen“ demonstriert. Die Resonanz war groß: Obwohl erst wenige Tage zuvor zur Demonstration aufgerufen wurde, nahmen rund 1500 Menschen teil. Viele von ihnen waren in orange gekleidet, zum Teil mit Rettungswesten, wieder andere hatten Rettungsdecken mitgebracht. Um 17 Uhr ging es vom Filmmuseum aus los, über den Schaumainkai und der Untermainbrücke bis zum Willy-Brandt-Platz.
Mehrere Teilnehmende entzündeten ein Signalfeuer, um ein Zeichen zu setzen – unter anderem dafür, dass Frankfurt sich nicht als „Sicheren Hafen“ für Geflüchtete erklärt hat. Während nämlich bundesweit rund 70 Kommunen sich dazu bereit erklärt haben, aus der Seenot gerettete Geflüchtete aufzunehmen, hatte Frankfurt den Antrag abgelehnt. Während der Demonstration wurde das Handeln von Menschen wie Carola Rackete, die Kapitänin der „Sea-Watch 3“, gelobt, die trotz des italienischen Verbots am Hafen von Lampedusa einfuhr. 52 Menschen hat sie mit ihrer Crew vor dem Ertrinken gerettet – und wurde von den italienischen Behörden dafür bestraft. Der Mangel an „sicheren Häfen“, an denen Seenotretter andocken dürfen, ohne kriminalisiert zu werden, ist einer der zentralen Forderungen der Organisation Seebrücke – sowie ihr Appell an die Solidarität.