Jörg Asmussen legt sein Amt als Direktor der Europäischen Zentralbank in Frankfurt nieder und wird Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium. Seine Nachfolge wird bereits in der Koalition diskutiert.
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Der Wechsel von Frankfurt nach Berlin war für Jörg Asmussen schon länger im Gespräch. Jetzt ist es endgültig entschieden – der EZB-Direktor wird Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium unter der designierten Ministerin Andrea Nahles (SPD). Der Grund dafür soll rein privater Natur sein: da der Familienwohnsitz in Berlin liegt und Asmussen Vater zweier kleiner Kinder ist, lässt sich die Arbeit in Frankfurt nicht länger halten.
Asmussen kehrt mit seinem Wechsel in gewohntes Gebiet zurück. Bereits von 2008 bis 2011 war er Staatssekretär im Finanzministerium, im Januar 2012 wechselte er zur Europäischen Zentralbank. Es ist inzwischen das dritte Mal in wenigen Jahren, dass ein hohes Amt der EZB vorzeitig frei wird. 2011 traten bereits Asmussens Vorgänger Jürgen Starck sowie der Präsident Axel Weber zurück.
Die Bundesregierung diskutiert derweil bereits die Nachfolge Jörg Asmussens. Im Gespräch für das freiwerdende Amt sind zurzeit die Vizepräsidentin der Bundesbank Sabine Lautenschläger, Bafin-Chefin Elke König und die Leiterin des Wirtschaftsforschungsinstituts Halle, Claudia Buch. Als Favoritin gilt Sabine Lautenschläger – sie wäre mit der Übernahme der Position die einzige Frau in der derzeit ausschließlich von Männern besetzten operativen Führung der Europäischen Zentralbank.