Am Montagnachmittag wollen die Ex-Pegidisten der "Freien Bürger für Deutschland" erneut demonstrieren - dieses Mal auf dem Römerberg. Das provoziert die Gegner. Die wollen die Kundgebung verhindern.
Lukas Gedziorowski /
Die "Freien Bürger für Deutschland" wollen am Montag, 30. März, auf dem Römerberg demonstrieren. Die Nachfolger-Gruppe der islamfeindlichen Pegida Frankfurt Rhein-Main hat eine Kundgebung für 18.30 Uhr angemeldet. Die Organisatoren um Heidi Mund rufen dazu auf, "ein friedliches Zeichen gegen die gewalttätigen Ausschreitungen von Linksextremisten der vergangenen Tage und Wochen in Frankfurt zu setzen". Außerdem soll auf den Zusammenhang der "linksextremen Gewaltorgie anlässlich der Eröffnung des neuen EZB-Hochhauses mit den andauernden Ausschreitungen eines linken Mobs" bei den Pegida-Demos hingewiesen werden, heißt es auf der Facebook-Seite der Freien Bürger. Die Kundgebung soll an der Alten Nikolaikirche stattfinden.
Inzwischen haben mehrere Gruppen bereits für 17 Uhr Gegenprotest angekündigt: "Wir freuen uns auf vielfältigen und lautstarken Protest gegen Hetze und Fremdenhass", schreibt die von Annette Ludwig (Linke) initiierten Gruppe #NoFragida bei Facebook. "Zeigen wir, dass für Heidi Mund und ihre AnhängerInnen in Frankfurt kein Platz ist." Die Verdi Jugend Frankfurt schreibt bei Facebook, dass der Römerberg als Veranstaltungsort "historisch absolut nicht hinzunehmen" sei und kündigt an, "alle Zugänge zum Römer dicht zu machen". Treffpunkt ist um 17 Uhr der Eiserne Steg. Auch die Anti-Nazi-Koordination will die Kundgebung der "Freien Bürger" stören: "Mund-Geruch auf dem Römerberg? Können wir nicht riechen", heißt es im Blog der Gruppe.
Die Satire-Partei "Die Partei" plant erneut eine "Nazi-Safari". Auf dem Paulsplatz soll es Glühwein und Wurst geben. "Komm zur Nazisafari auf den Roßmarkt und erlebe Heidi Mund und ihre Nazijünger beim Ausleben vor einer Gewaltkulisse aus ca. 600 von Antifa e.V. Reisen bezahlten, gut aussehenden Studis und bürgerlichen Kräften", heißt es bei Facebook.
Die Polizei vermeldet auf Twitter und Facebook, dass es am Montagnachmittag wegen der Demonstrationen zu Verkehrsbehinderungen kommen kann.
Bei den bisherigen Pegida-Demos kam es nicht nur zu starken Gegenprotesten, sondern auch zu Ausschreitungen, Verletzten und Verhaftungen. Bei den ersten Kundgebungen an der Hauptwache wurden Eier, Wasserbomben, Flaschen und Böller auf die Pegidisten geworfen. Bei einem "Spaziergang" am 9. März flogen Steine, dabei wurden Demonstranten und Polizisten verletzt. Bei der jüngsten Kundgebung am 23. März auf dem Rossmarkt, erstmals unter dem Namen "Freie Bürger", verringerte sich die Zahl von der Teilnehmer und Gegendemonstranten. Es wurden erneut mehrere Personen festgenommen, verletzt wurde niemand.