170 Millionen Euro investiert die Stadt Frankfurt im Rahmen der Konjunkturprogramme von Bund und Land. Für das städtische Hochbauamt bedeutet das: Die Steuerung von 75 weiteren Projekten mit Gesamtkosten von rund 128 Millionen Euro – zusätzlich zu dem Bauvolumen von 150 Millionen Euro, das vom Hochbauamt ohnehin jährlich betreut wird. Die Bauvorhaben reichen von der Einrichtung einer Bibliothek in der Integrierten Gesamtschule Herder für rund 55.000 Euro bis hin zum Umbau der Wallschule in der Oppenheimer Landstraße für über neun Millionen Euro. Zwei Drittel der Projekte entstehen im Auftrag des Stadtschulamts; aber auch an Jugendhäusern, Kindertagesstätten und Sportbauten arbeitet das Hochbauamt.
„Die Zeit für die Realisierung der Baumaßnahmen wurde vom Gesetzgeber sehr eng bemessen. Kleinmaßnahmen sind bis Mitte April 2010, große Bauvorhaben bis Ende 2011 abzuschließen. Abschließen bedeutet hier nicht nur, dass aus einer Idee ein fertiges Gebäude entstanden ist, sondern dass alle Leistungen abgerechnet, geprüft und bezahlt sind“, erläutert Planungs- und Baudezernent Edwin Schwarz (Foto).
Hans Jürgen Pritzl, Amtsleiter des Hochbauamtes, ergänzt: „Der Planungsvorlauf von nur neun Monaten zwischen Magistratsbeschluss im März 2009 und den notwendigen Auftragsvergaben ist außerordentlich knapp bemessen. Viele Einzelschritte sind erforderlich, bevor der erste Spatenstich überhaupt ausgeführt werden kann. Zehn zusätzliche, befristet eingestellte Projektleiter unterstützen uns hierbei.“
Trotz der komplexen Aufgabe und der ohnehin hohen Belastung der Mitarbeiter konnten erste Vorhaben bereits fertig gestellt werden, wie zum Beispiel die Sanierung der Toilettenanlagen im Heinrich-von-Gagern-Gymnasium. Pritzl: „Bis Ende Januar 2010 haben wir Aufträge über 45 Millionen Euro vergeben, so dass auch die letzten großen Maßnahmen spätestens im zweiten Quartal beginnen können. Damit liegen wir gut in der Zeit.“ Trotz europaweiter Ausschreibung wurde bisher mehr als die Hälfte der Aufträge an Firmen aus dem Rhein-Main-Gebiet vergeben. Allein Frankfurter Firmen haben Verträge für fast ein Viertel der bislang vergebenen Bauleistungen erhalten. „Die Konjunkturprogramme werden vor Ort Wirkung zeigen“, so Schwarz.
Ein Beispiel ist das Funktionsgebäude der Sportanlage Ostpark. Es steht in einer Reihe gleichartiger Funktionsgebäude, die die Stadt an verschiedenen Sportplätzen errichtet - etwa an der Sportanlage Gerbermühle und der Sportanlage Brühlwiese in Heddernheim. Durch rationale Bauweise können die Gesamtkosten am Ostpark auf voraussichtlich rund 1,65 Millionen Euro beschränkt werden. Noch in diesem März soll die Bauausführung beginnen. Durch Vorfertigung von ganzen Wänden wird eine kurze Bauzeit von acht Monaten erreicht, so dass die Gebäude noch in diesem Jahr fertig gestellt sein können. (pia)