Aktion der Stadt im Kaisersaal

Frankfurts Kaiser verschwinden hinter Frauen

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48 Kaiser werden verdeckt – und zwar von Protagonistinnen der ersten Frauenbewegung. Mit der Aktion wollen das Frauenreferat und das Historische Museum auf die Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren hinweisen.

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Anlässlich des Internationalen Frauentags und des Jubiläums „100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland“ werden in diesen Tagen 48 Kaiser und Könige im Kaisersaal der Stadt verhüllt. Stattdessen stehen Porträts von 49 Frauen im Mittelpunkt – zentrale Akteurinnen der internationalen ersten Frauenbewegung um 1900. Die lebensgroßen Porträts werden bis zum 27. März im sonst männerdominierten Kaisersaal hängen.

Das Frauenreferat und das Historische Museum kooperieren dieses Projekt und stellten transparente, zirka drei Meter lange Porträts zusammen, deren Auswahl auf folgenden Kriterien basiert: „Es sind regionale, nationale und internationale Frauen, und es ist auch eine Frage der Vielfältigkeit“, erläutert Dorothee Linnemann vom Historischen Museum. „Es sind Frauen, die sich für das Wahlrecht eingesetzt haben; Frauen, die an der Frauenstimmrechtsbewegung beteiligt waren, die für Selbstbestimmung gekämpft haben und auch Frauen, die das Gleichstellungsgesetz in das Grundgesetz gebracht haben.“

Die Auswahl der Protagonistinnen bildet deshalb die Vielfalt frauenbewegter Positionen jener Zeit ab. Alle porträtierten Frauen haben auf unterschiedlichen Wegen für das gleiche Ziel gekämpft: Die gleichberechtigte Teilnahme von Frauen am politischen und gesellschaftlichen Leben, das Frauenstimmrecht. Darunter befinden sich auch zwölf Frankfurterinnen. Die Reihenfolge der Bilder folgt ästhetischen, keinen inhaltlichen Gesichtspunkten.

Die Errungenschaften dieser Frauen bestimmen heute noch unsere Gegenwart, denn ihr Einsatz für Demokratie und Gleichberechtigung hat nicht nur Frankfurt, sondern ganz Deutschland geprägt. Die Themen von damals haben seither nicht an Aktualität verloren und beschäftigen die Gesellschaft noch heute. Vor allem am alljährlichen Weltfrauentag wird viel zu den Themen Politik, Bildung, Arbeit und körperliche Selbstbestimmung diskutiert.

Die Ausstellung ist Teil der Kampagne „Frauen.Macht.Politik.“ des Frauenreferats. Noch bis 2019 wird das Frauenreferat diese frauenpolitische Geschichte, ihre Erfolge und die Stärkung von Frauen- und Mädchenrechten in den Mittelpunkt der Kampagne stellen. Letztes Jahr gab es eine Plakataktion, nun folgt die Ausstellung und es wird noch weitere Bausteine in diesem Rahmen geben.

Die Porträts sind ab Morgen täglich von 10 bis 17 Uhr im Römer zu bestaunen. Eine Rücksprache mit der Protokollabteilung ist unter der Nummer 069/212-34920 erforderlich. Einige der Protagonistinnen werden ab August in der Ausstellung „Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht“ im Historischen Museum wiederzutreffen sein.


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