Die Grüne Jugend Frankfurt wies die Vorwürfe Erika Steinbachs, man sei von Linksextremisten unterwandert, scharf zurück. Nun schimpfen auch Omid Nouripour und Daniel Cohn-Bendit auf die Christdemokratin.
ges /
Der Europaparlamentarier Daniel Cohn-Bendit (Die Grünen) hat nach eigenen Angaben lange Zeit versucht, mit Erika Steinbach auszukommen. Inzwischen habe er es allerdings aufgegeben. „Man sollte die Frau einfach rechts liegen lassen“, sagte er dem Journal Frankfurt. Seinem Parteikollegen Omid Nouripour will das nicht so ganz gelingen. Schon in der FAZ wetterte der Bundestagsabgeordnete: „Wenn Frau Steinbach ernsthaft etwas gegen Extremismus tun will, muss sie sich schleunigst von sich selbst distanzieren.“ Im Gespräch mit dem Journal Frankfurt legte der Frankfurter Grünen-Chef nun nach. Seine Aussage sei eigentlich noch viel zu harmlos gewesen. „Frau Steinbach hat ja sogar die Nazis mal linksextrem genannt“, erinnert Herr Nouripour. „Wenn man da steht, wo Frau Steinbach steht, sieht eben alles wie 'links' aus.“
Die Geschmähte selbst hat inzwischen auf die Antwort der Frankfurter Grünen Jugend selbst geantwortet. Sie sei „weder auf dem rechten noch auf dem linken Auge blind“. Das seien nur jene, die außerhalb der demokratischen Grundordnung stehen und sich gewalttätig über Grundgesetz, Grund- und Menschenrechte hinwegsetzen. „Eben Extremisten“. Und dann stichelt Frau Steinbach erneut in Richtung der Jugend, die sich für ihre Kampagne „Ich bin linksextrem“ mit dem Nachwuchs der Linken zusammengetan hat. „Sage mir, mit wem Du gehst und ich sage Dir, wer Du bist (Linkspartei)“, beschließt die Bundestagsabgeordnete ihr Antwortschreiben. Und verbleibt: mit freundlichem Gruß.
Das komplette Interview mit Daniel Cohn-Bendit, in dem er von seinem 68. Geburtstag erzählt und sich als Voyeur outet, lesen Sie im neuen Journal Frankfurt (Ausgabe 9/2013). Ab Dienstag am Kiosk.