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Wählerschwund
Stichwahl: Wahlbeteiligung bei nur 35,1 Prozent
20 Prozent der Frankfurter haben Peter Feldmann zum Oberbürgermeister gewählt. 15 Prozent wollten lieber Boris Rhein. 65 Prozent gingen nicht wählen. Die Politiker beeindruckt das schon lange nicht mehr.
Bei der ersten Direktwahl eines Oberbürgermeisters konnten sich die Bürger für die neue Abstimmung noch begeistern. Über 60 Prozent gingen 1995 wählen – die Mehrheit entschied sich für Petra Roth. Seither ist die Beteiligung stetig zurückgegangen – auf jetzt beschämende 35,1 Prozent. Die Mehrheit der Bürger konnte deswegen auch keiner der beiden Kandidaten für sich gewinnen. 20 Prozent wollten Feldmann, 15 Prozent Boris Rhein – dem weitaus größten Teil der Gesellschaft war es offenbar egal, wer ihre Stadt künftig repräsentieren soll.
Liegt es daran, dass ein Oberbürgermeister eben nur genau das tut: repräsentieren? Wohl kaum, denn bei den Kommunalwahlen sieht es nicht viel besser aus. Im vergangenen Jahr gingen lediglich 42,3 Prozent der Bürger an die Urnen - und das, obwohl im Stadtparlament und im Magistrat ihr Leben oft viel direkter beeinflusst wird wie in der Bundes- oder in der Landespolitik. Der Ausbau von Kindergärten, die Organisation der Sozialhilfe, der Ausbau von Bus und Bahn und von Schnellstraßen, Tempo-30-Zonen und der Neubau von Schulen – dies alles wird von Frankfurter Lokalpolitkern mitbestimmt. Ein Jammer, dass sich kaum einer für ihr Tun interessiert. Noch dazu verkommen Kommunalwahlen oft genug zur Abstimmung über die Bundespolitik. Läuft‘s in Berlin nicht so richtig, werden die Regierungsparteien auch auf kommunaler Ebene abgestraft. Kommt es in einem japanischen Atomkraftwerk zu einem Störfall, haben die Grünen im Stadtparlament unverhofft ein Drittel mehr Abgeordnete.
Das jetzige Wahlergebnis ist auch deswegen so enttäuschend, weil beide Kandidaten redlich darum bemüht waren, ihre Wählerschaft zu binden und auch zur Wahl aufzufordern. Noch dazu spitzte sich der Wahlkampf zu – auf der einen Seite der konservative Boris Rhein, auf der anderen Seite der sozial eingestellte Peter Feldmann. Auch der Fluglärm, unter dem seit Oktober viele Bürger im Frankfurter Süden zu leiden haben, hätte eigentlich dafür sorgen müssen, dass ebendiese Bürger auch wählen gehen. Bedauerlicherweise war die Wahlbeteiligung in Sachsenhausen genauso gering wie im Rest der Stadt – auch als ausgewiesene Landebahngegnerinnen wie Ursula Fechter oder Rosemarie Heilig noch zur Wahl standen.
Im Römer wird die geringe Wahlbeteiligung von den Politikern lediglich mit einem Schulterzucken gewürdigt. Nur die engagierteren unter ihnen lassen sich noch Floskeln entlocken. Ist halt so.
Liegt es daran, dass ein Oberbürgermeister eben nur genau das tut: repräsentieren? Wohl kaum, denn bei den Kommunalwahlen sieht es nicht viel besser aus. Im vergangenen Jahr gingen lediglich 42,3 Prozent der Bürger an die Urnen - und das, obwohl im Stadtparlament und im Magistrat ihr Leben oft viel direkter beeinflusst wird wie in der Bundes- oder in der Landespolitik. Der Ausbau von Kindergärten, die Organisation der Sozialhilfe, der Ausbau von Bus und Bahn und von Schnellstraßen, Tempo-30-Zonen und der Neubau von Schulen – dies alles wird von Frankfurter Lokalpolitkern mitbestimmt. Ein Jammer, dass sich kaum einer für ihr Tun interessiert. Noch dazu verkommen Kommunalwahlen oft genug zur Abstimmung über die Bundespolitik. Läuft‘s in Berlin nicht so richtig, werden die Regierungsparteien auch auf kommunaler Ebene abgestraft. Kommt es in einem japanischen Atomkraftwerk zu einem Störfall, haben die Grünen im Stadtparlament unverhofft ein Drittel mehr Abgeordnete.
Das jetzige Wahlergebnis ist auch deswegen so enttäuschend, weil beide Kandidaten redlich darum bemüht waren, ihre Wählerschaft zu binden und auch zur Wahl aufzufordern. Noch dazu spitzte sich der Wahlkampf zu – auf der einen Seite der konservative Boris Rhein, auf der anderen Seite der sozial eingestellte Peter Feldmann. Auch der Fluglärm, unter dem seit Oktober viele Bürger im Frankfurter Süden zu leiden haben, hätte eigentlich dafür sorgen müssen, dass ebendiese Bürger auch wählen gehen. Bedauerlicherweise war die Wahlbeteiligung in Sachsenhausen genauso gering wie im Rest der Stadt – auch als ausgewiesene Landebahngegnerinnen wie Ursula Fechter oder Rosemarie Heilig noch zur Wahl standen.
Im Römer wird die geringe Wahlbeteiligung von den Politikern lediglich mit einem Schulterzucken gewürdigt. Nur die engagierteren unter ihnen lassen sich noch Floskeln entlocken. Ist halt so.
25. März 2012, 18.11 Uhr
nil
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