Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Vorschlag von Uwe Becker und Peter Feldmann

Trude Simonsohn soll Ehrenbürgerin werden

Politisch sind sie nicht immer auf einer Wellenlänge, aber hier herrscht Einigkeit: Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) und Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) wollen Trude Simonsohn zur Ehrenbürgerin machen.
Bei ihrer nachgeholten Feier zum 95. Geburtstag in der Anne-Frank Bildungsstätte kam die Idee auf, Trude Simonsohn zur Ehrenbürgerin Frankfurts zu machen. Peter Feldmann und Uwe Becker waren von dieser Idee begeistert. „Trude Simonsohn steht wie keine andere Persönlichkeit unserer Stadt für Humanität, Aufklärung und eine kämpferische, demokratische Gesinnung. Seit 1975 hat die Holocaustüberlebende in vielen Gesprächen gerade mit jungen Menschen über die Verbrechen des Naziterrors als Auschwitzüberlebende informiert“, begründeten die beiden Politiker ihre Begeisterung über den Vorschlag.

Doch wer ist Trude Simonsohn eigentlich genau? Sie wurde am 25. März 1921 in Olmütz, im heutigen Tschechien geboren. Als einzige Tochter eines jüdischen Getreide-Kommissionärs wuchs sie in ihrer Heimatstadt zweisprachig auf. Als die Nazis 1939 die Tschechoslowakei annektierten, wurde ihr eine Berufsausbildung verwehrt. Ihre Eltern wurden noch im gleichen Jahr in Dachau und Auschwitz ermordet. Später im Jahr 1942 wurde Trude Simonsohn wegen angeblichen Hochverrats und illegaler kommunistischer Tätigkeit verhaftet. Sie hatte zionistische Jugendarbeit geleistet und jüdische Jugendliche auf eine Ausreise nach Palästina vorbereitet. Nach einem Aufenthalt im Ghetto Theresienstadt, wo sie ihren späteren Mann kennenlernte, wurden beide nach Auschwitz deportiert. Gegen Ende des Krieges wurden sie von der Roten Armee befreit.

Nach dem Krieg arbeite das Ehepaar als Sozialarbeiter in der Schweiz. Im Jahr 1955 zogen die Simonsohns nach Frankfurt. Seit 1975 berichtet Trude Simonsohn als Zeitzeugin über die Verbrechen des Holocausts. Des Weiteren war sie mehrere Jahre im Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt aktiv. Sie gewann unter anderem 2010 den Ignatz-Bubis-Preis, 2013 den Erasmus-Kittler-Preis und trägt seit 1993 die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt. Außerdem wurde am 25. März 2016, anlässlich ihres 95.Geburtstags, ein Hörsaal in der Goethe-Universität nach ihr benannt.

Ob Trude Simonsohn Ehrenbürgerin Frankfurts wird, obliegt der Stadtverordnetenversammlung. Seit 1795 wird diese Ehre verschiedenen Menschen zuteil. Bisher stehen 26 Namen auf der Liste –ausnahmslos alles Männer. Damit wäre Trude Simonsohn die erste Ehrenbürgerin Frankfurts.

Im Bild zu sehen: Links Trude Simonsohn neben Musiker Emil Mangelsdorff
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
15. April 2016, 14.48 Uhr
rcng
 
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Gewaltprävention in Hessen
Task Force bewertet potenzielle Risiken
Eine neue Einheit des LKA Hessen soll das Gewaltpotenzial psychisch auffälliger Personen einschätzen – mit klaren Kriterien und gezielten Maßnahmen.
Text: Till Taubmann / Foto: Symbolbild © Adobestock/ tsuguliev
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
6. Februar 2025
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • hr-Bigband
    Theater Rüsselsheim | 20.00 Uhr
  • Jan Blomqvist Band
    Zoom | 20.00 Uhr
  • Emil Bulls
    Batschkapp | 19.30 Uhr
Nightlife
  • Afterwork Clubbing
    Gibson | 22.00 Uhr
  • IKB – Karaoke Nacht
    Interkulturelle Bühne | 19.00 Uhr
  • Play
    Silbergold | 23.59 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Flautando Köln
    Alte Oper | 13.00 Uhr
  • hr-Sinfonieorchester
    Alte Oper | 19.00 Uhr
  • Maskerade
    Oper Frankfurt | 19.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Max Mutzke
    Union Halle | 20.00 Uhr
  • Rainer Wieczorek
    Denkbar | 19.00 Uhr
  • Hauptsache Arbeit
    Landungsbrücken | 20.00 Uhr
Kunst
  • Frühling
    Palmengarten | 09.00 Uhr
  • Bewegung! Frankfurt und die Mobilität
    Historisches Museum | 11.00 Uhr
  • Guerrilla Girls – The Art of Behaving Badly
    Frauen Museum Wiesbaden | 12.00 Uhr
Kinder
  • Alex Schmeisser
    Kulturcafé | 15.00 Uhr
  • Die Schneekönigin
    Staatstheater Mainz | 11.00 Uhr
  • Heinrich der Fünfte
    Theaterhaus | 10.00 Uhr
und sonst
  • Schokoatelier Inside – Frankfurt von seiner Schokoladenseite
    Frankfurter Stadtevents | 16.30 Uhr
  • Hassan Annouri: Ich bin Frankfurter
    Cinestar Metropolis Events | 20.00 Uhr
  • Magische Orte
    Hugenottenhalle | 19.00 Uhr
Freie Stellen