Eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe zeigt, dass kein Dienstwagen der Regierungspolitikerinnen und -politiker in Bund und Ländern die EU-Grenzwerte einhält. Besonders schlecht schneidet dabei Hessen ab.
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Die Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, wie klimaschädlich die Dienstfahrzeuge der Länder sind. Besonders schlecht kommt dabei die hessische Landesregierung weg: Der Dienst-BMW von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ist im Bundeskabinett der mit dem höchsten realen CO2-Austoßes (258 g/km). Auch auf Landesebene befindet sich die hessische Regierung auf den hinteren Rängen: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) belegt mit einem realen CO2-Ausstoß von 376 g CO2/km den vorletzten Platz. Auch im direkten Bundeslandvergleich steht das schwarz-grün regierte Hessen mit einem durchschnittlichen realen CO2-Ausstoß der Fahrzeuge von 255 g/km auf dem letzten Platz und verdrängt Nordrhein-Westfalen, das Schlusslicht des letzten Jahres.
Doch Verkehrsminister Scheuer ist keine Ausnahme, denn wie die Studie zeigt, hält kein einziger Dienstwagen der Regierungspolitikerinnen und -politiker im Bund und in den Ländern den EU-Flottengrenzwert für CO2 im Realbetrieb ein: Mit einem durchschnittlichen realen CO2-Ausstoß von etwa 225 g/km liegen die Dienstwagen deutlich mehr als 100 Prozent oberhalb des ab dem kommenden Jahr geltenden EU-Flottengrenzwerts von 95 g CO2/km, aber auch 70 Prozent höher als der EU-Zielwert des Jahres 2015 in Höhe von 130 g CO2/km. „Bei unserem Dienstwagencheck 2019 zeigt sich einmal mehr, dass weder Politiker*innen noch Autobauer verstanden haben, wofür die Menschen seit über einem Jahr auf die Straße gehen“, sagt Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH.
Insgesamt wurden 245 Spitzenpolitiker auf Bundes- und Landesebene mit 237 Fahrzeugen abgefragt. Davon sind 143 Fahrzeuge mit reinem Dieselantrieb, 74 mit Plug-In-Hybridantrieb und 17 Pkw konventionelle Benziner. Erstmals gibt es 3 Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb.