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Über 800 neue Flüchtlinge aufgenommen

Flüchtlingskrise fordert Katastrophenschutz

Die Stadt Frankfurt hat seit Samstag mehr als 800 Flüchtlinge in zusätzlichen Unterkünfte in Sporthallen aufgenommen. Weil die Helfer am Limit arbeiten, fordert die Stadt nun eigene Mitarbeiter auf, die Last mitzutragen.
Am vergangenen Wochenende hat sich die Flüchtlingskrise in Frankfurt verschärft: Weitere 800 bis 1000 Menschen sind in die Stadt gekommen. Um sie mit Unterkünften zu versorgen, hat der Magistrat auf Ressourcen des Katastrophenschutzes zurückgegriffen. Am Samstag wurde die Fabriksporthalle in der Wächtersbacher Straße kurzfristig zu einer Notunterkunft umfunktioniert; dort wurden 350 Betten belegt. 180 weitere Plätze wurden auf dem Sportcampus der Goethe-Universität in Bockenheim geschaffen; die Kapazitäten sollen auf bis zu 250 Plätze ausgebaut werden. 350 weitere Betten wurden am Montagabend in Kalbach eingerichtet. Die schon zuvor geschaffene Unterkunft in der Turnhalle der Franz-Böhm-Schule am Dornbusch ist mit 125 Plätzen bereits ausgelastet. Mehrere hundert Wohnungen sollen Familien zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus betreut die Stadt Frankfurt 1500 ihr zugewiesene Asylbewerber.

„Die Menschen im Einsatz gehen bis an ihre Grenzen“, sagte Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU) am Montag. Frank ist neben der Feuerwehr auch für den Katastrophenschutz zuständig. Neben Helfern des Deutschen Roten Kreuzes, der Malteser, der Johanniter, des Arbeiter-Samariter-Bundes und des Technischen Hilfswerks sind auch viele weitere Freiwillige im Einsatz. Weil die Ressourcen aber nicht reichen, hat die Stadt ihre Angestellten dazu aufgefordert, sich freiwillig für den Dienst in der Flüchtlingshilfe zu melden. Insgesamt 80, also 20 pro Standort, sollen sich bis Ende der Woche melden. Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU) spricht von bis zu 120 benötigten Helfern. „Den Hilfskräften gehen nach drei Tagen die Kräfte aus“, sagte sie.

Birkenfeld zufolge sind weitere Unterkünfte geplant, um die Sporthallen mittelfristig wieder frei zu bekommen. Nach der Automobilmesse IAA soll die Messegesellschaft eine Ausstellungshalle für Asylbewerber öffnen. Außerdem hat die Stadt Containeranlagen bestellt, auch wenn noch nicht klar ist, wo man sie aufstellen kann. Im Hinblick auf die Bauvorschriften, die noch häufig ein Hindernis bilden, sagte die Sozialdezernentin: „Außer dem Brandschutz und der Gefahr für Leib und Leben gilt nichts mehr.“ Zeltlager seien nach wie vor nicht gewollt.

Birkenfeld kritisierte, dass auch viele Flüchtlinge ohne Gesundheitscheck aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen nach Frankfurt kämen. Das nachzuholen belaste die Stadt zusätzlich. „Wir wissen, dass die in Gießen ein großes Problem haben und hart arbeiten“, sagte sie. „Wir wissen das Engagement zu schätzen.“ Die Stadträtin stellte auch in Aussicht, dass Frankfurt vom Regierungspräsidium Darmstadt für die Erstaufnahme von Asylbewerbern beauftragt werden könnte. Allerdings hat die Stadt bereits diesen Auftrag für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge.

Daniela Birkenfeld rief die Bürger dazu auf, keine Lebensmittel mehr zu spenden. Diese seien nicht nötig, sagte sie. Uni-Präsidentin Birgitta Wolff sagte zur Lage auf dem Sportcampus, die Hilfsorganisationen hätten die Situation vor Ort derzeit gut im Griff. Weitere Hilfe sei momentan nicht angefragt. „Sollte sich diese Einschätzung ändern, sind wir dankbar, wenn wir gezielt um Unterstützung bitten können“, so Wolff.

Die vorübergehenden Kontrollen an der Grenze zu Österreich beurteilte Markus Frank positiv: „Die Maßnahmen der Bundesregierung geben uns eine Verschnaufpause, damit wir Luft holen können“, sagte er. Wenn bald weitere 1000 Menschen mit dem Zug kämen, hätte die Stadt ein „großes Problem“.
 
Fotogalerie:
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15. September 2015, 08.38 Uhr
Lukas Gedziorowski
 
 
 
 
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Frankfurt muss mehr bieten als nur Funktionalität und Infrastruktur. Es geht darum, Bürgerinnen und Bürger emotional zu binden und ihnen Möglichkeiten der Partizipation und Identifikation anzubieten.
Text: Frank E.P. Dievernich / Foto: © picture alliance / greatif
 
 
 
 
 
 
 
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