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Foto: Symbolbild © Adobe Stock/piyaset
Foto: Symbolbild © Adobe Stock/piyaset

Streit um Windräder in Bad Orb

Eintracht-Präsident entschuldigt sich für offenen Brief

Im Januar hatte Eintracht-Präsident Mathias Beck einen offenen Brief gegen den Bau eines Windparks in Bad Orb unterschrieben. Nun hat Beck sich bei den Mitgliedern von Eintracht Frankfurt entschuldigt.
Update, 10. Februar: In einer Rundmail an die Mitglieder von Eintracht Frankfurt hat sich Präsident Mathias Beck inzwischen für seine Unterschrift des offenen Briefs entschuldigt, wie die Frankfurter Rundschau berichtet. Beck habe sich daran beteiligt, weil er davon überzeugt sei, dass das geplante medizinische Spa (Beck spricht von einem Trainingszentrum) einen Gewinn für die Sportlerinnen und Sportler der Eintracht darstelle. Mittlerweile habe er verstanden, dass seine Unterschrift als Positionierung in einer kommunalpolitischen Angelegenheit und gegen Windkraft verstanden wurde. Dies sei nicht beabsichtigt gewesen.

Kampf gegen Windräder in Bad Orb

Erstmeldung, 22. Januar: Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, nur dass nicht Don Quijote, sondern die Stadt Bad Orb ihn austrägt – und zwar genau genommen gegen Windräder. Mitstreiter der Stadt sind Bürgermeister Tobias Weisbecker (CDU), Unternehmer und Bad Orbs Ehrenbürger Henning Strauss sowie Mathias Beck, der Präsident von Eintracht Frankfurt.

Offener Brief gegen Windkraft

Hintergrund des Konflikts in der beschaulichen, fast 11 000 Einwohner zählenden Kurstadt im Main-Kinzig-Kreis ist ein „offener Brief“. Er ist in mehreren Tageszeitungen erschienen, darunter die „Süddeutschen Zeitung“, die „Bild am Sonntag“ und die dänischen Zeitung „Berlingske“. In diesem Brief heißt es klar: „Bad Orb lehnt Windkraft am Horstberg entschieden ab.“ Gemeint ist der geplante Windpark mit dem Namen „Windprojekt Bad Orb/Jossgrund 2-304“ der Firma Ørsted. Dort sollen acht Windräder entstehen.

Spa statt Windenergie in Bad Orb

Initiator der Kampagne gegen die Windräder ist Strauss, der mit seinem Unternehmen Balnova ebenfalls ein Großprojekt im Ort plant. Er und seine Familie gehören zu den reichsten Deutschen, mit einem geschätzten Gesamtvermögen von 500 Millionen Euro. Mit dem „Alea Park“ soll ein medizinisches Spa samt „waldtherapeutischem Programm“ entstehen. Laut eigenen Angaben investieren er, weitere private Investoren und auch die Stadt insgesamt einen dreistelligen Millionenbetrag. Der Wald als Ort für „Erholung, Gesundheit und Artenvielfalt“ sei eine „unbezahlbare Ressource“.

Mit dem Windanlagen-Projekt befürchten die Akteure negative Auswirkungen auf die „wirtschaftliche Zukunft“ des Orts und die Umwelt. Die Unterzeichner fordern einen Stopp des Vorhabens bis Ende März. „Die Zerstörung intakter Ökosysteme aus vergeblich grünen Gründen“ könne nicht im Sinne des Klimaschutzes sein, so die Unterzeichner.

Eintracht Frankfurt-Präsident in der Kritik

Für Irritation sorgt vor allem Mathias Beck, der Präsident von Eintracht Frankfurt, der die Kampagne von Strauss unterstützt und in seiner Position als Präsident den offenen Brief unterschrieben hat. Die Eintracht, die sich verpflichtet hat, energieeffizient zu arbeiten, innovative Projekte zu fördern und für die Umwelt Verantwortung zu übernehmen, erklärt auf Anfrage, es bestehe schon seit längerem eine Zusammenarbeit mit Strauss.

Das Spa-Projekt sei perspektivisch gesehen ein Ort, von dem Spitzensportlerinnen und -sportler profitieren könnten, auch für Diagnostik- und Präventionszwecke. Die Unterschrift von Beck sei vor allem vor dem Hintergrund entstanden, das Vorhaben eines Spas in Bad Orb weiterhin voranzutreiben. Es handele sich „explizit nicht um eine Ablehnung von erneuerbaren Energien im Allgemeinen“, teilt die Eintracht mit. Für das Vorgehen des Präsidenten hagelt es derzeit auf den sozialen Medien Kritik.

Ørsted weist Vorwürfe zurück

Die Behauptung im offenen Brief, der Betreiber des geplanten Windparks handele „über die Köpfe der Menschen hinweg“ und missachte das demokratische Grundverständnis, weist das Windkraft-Unternehmen Ørsted von sich. So habe die Vergabe und Festlegung der Fläche im Rahmen eines „rechtsstaatlichen Verfahrens nach demokratischen Prinzipien“ stattgefunden, erklärt das Unternehmen in einer schriftlichen Stellungnahme zu den Vorwürfen.

Der Aufforderung, das Projekt bis Ende März zu stoppen, werde Ørsted nicht nachkommen. „Dem will und kann Ørsted nicht entsprechen, weil das im Gegensatz zu den regionalplanerischen Zielen des Landes Hessen und den Vorgaben des Landesbetriebs HessenForst stehen würde“, so Stefan Bachmaier, Geschäftsführer von Ørsted Onshore Deutschland.
 
Fotogalerie:
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10. Februar 2025, 16.28 Uhr
Till Taubmann
 
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Till Christian Taubmann >>
 
 
 
 
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