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Protest eskaliert
Verletzte bei Pegida-Demo
Am Montag kam es bei einer Demonstration von Pegida-Anhängern in der Frankfurter Innenstadt zu Ausschreitungen zwischen Gegendemonstranten und Polizei. Mehrere Menschen wurden verletzt.
„Liebe Deinen Mitmenschen, er ist wie Du.“ Diese sehr freie Übersetzung eines Bibelzitats (Markus 12,31) hängt seit einigen Tagen an der Katharinenkirche, um für mehr Toleranz zu werben. Am vergangenen Montagabend ist der Spruch wirkungslos geblieben: Die sechste Pegida-Kundgebung an der Hauptwache verlief extremer als bisher. Organisatorin Heidi Mund stimmte laut Frankfurter Rundschau nicht nur die erste Strophe des Deutschlandliedes an („Deutschland, Deutschland über alles“), es kam bei einem anschließenden „Spaziergang“ der Pegida-Anhänger auch zu Ausschreitungen. Nach Polizeiangaben waren zur Kundgebung etwa 80 Pegidisten erschienen, begleitet wurden sie von etwa 950 Gegendemonstranten. Bereits an der Hauptwache kam es – wie bei früheren Pegida-Demos - zu Eierwürfen aus der Menge der Gegner.
Gegen 20.30 Uhr begann Pegidas „Spaziergang“ zum Willy-Brandt-Platz. „Wir bitten alle, dies demokratisch zu akzeptieren“, twitterte die Polizei, doch die Akzeptanz hielt sich in Grenzen. Etwa 300 linke Demonstranten warfen Gegenstände, unter anderem Flaschen, Steine und sogar Fahrräder. Fünf Polizisten wurden durch Steinwürfe verletzt, ein Beamter wurde geschlagen und getreten, konnte sich aber unverletzt retten. Am Willy-Brandt-Platz wurde die Windschutzscheibe eines Streifenwagens eingeschlagen, an zwei zivilen Fahrzeugen der Polizei wurden Reifen zerstochen. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke gegen die Gegendemonstranten ein, bei dreien stellten die Beamten nach Eierwürfen und Beleidigungen die Personalien fest, ein Pegida-Gegner wurde nach einem Flaschenwurf vorläufig festgenommen. Laut Pegida Frankfurt Rhein-Main wurde eine ihrer Anhängerinnen mit einem Stein am Kopf verwundet. Auf der Facebook-Seite heißt es: „Wir werden uns diesen linken Gesinnungsterroristen nicht beugen und unser Land, unsere Rechte und unsere Werte verteidigen. Jetzt erst recht!“ Pegida will erst am 23. März wieder demonstrieren.
Die Anti-Nazi-Koordination Frankfurt spricht in ihrem Blog von einem „Prügelpolizeieinsatz“. „Erneut hat die Polizei allen Propagandabehauptungen zum Trotz Platz für Nazis und Rassisten geschaffen. Wir ziehen daraus unsere Konsequenzen“, heißt es dort.
Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) verurteilte die Gewalt vom Montagabend: „Auch wenn einem die Positionen von Fragida nicht gefallen, gelten in unserem Land Meinungsfreiheit und das Demonstrationsrecht“, teilte Becker schriftlich mit. Es sei zwar wichtig, klare Kritik an den Thesen der Fragida-Bewegung zu äußern, zumal in der Spitze der Frankfurter Bewegung der Bezug auf das Christentum missbraucht werde, um Hass gegen andere Menschen und Ausgrenzung zu propagieren. Dennoch rechtfertige das nicht die Gewalt, die von Linksextremisten jeden Montag auf die Straßen Frankfurts getragen werde. „Wenn der linksextreme Mob mit Steinen andere Meinungen bekämpft, ist dies zutiefst undemokratisch und nimmt bewusst die Verletzung von Leib und Gesundheit anderer in Kauf“, so Becker. „Es ist eine Schande, was sich im wöchentlichen Rhythmus an Unrecht hier vollzieht.“
Gegen 20.30 Uhr begann Pegidas „Spaziergang“ zum Willy-Brandt-Platz. „Wir bitten alle, dies demokratisch zu akzeptieren“, twitterte die Polizei, doch die Akzeptanz hielt sich in Grenzen. Etwa 300 linke Demonstranten warfen Gegenstände, unter anderem Flaschen, Steine und sogar Fahrräder. Fünf Polizisten wurden durch Steinwürfe verletzt, ein Beamter wurde geschlagen und getreten, konnte sich aber unverletzt retten. Am Willy-Brandt-Platz wurde die Windschutzscheibe eines Streifenwagens eingeschlagen, an zwei zivilen Fahrzeugen der Polizei wurden Reifen zerstochen. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke gegen die Gegendemonstranten ein, bei dreien stellten die Beamten nach Eierwürfen und Beleidigungen die Personalien fest, ein Pegida-Gegner wurde nach einem Flaschenwurf vorläufig festgenommen. Laut Pegida Frankfurt Rhein-Main wurde eine ihrer Anhängerinnen mit einem Stein am Kopf verwundet. Auf der Facebook-Seite heißt es: „Wir werden uns diesen linken Gesinnungsterroristen nicht beugen und unser Land, unsere Rechte und unsere Werte verteidigen. Jetzt erst recht!“ Pegida will erst am 23. März wieder demonstrieren.
Die Anti-Nazi-Koordination Frankfurt spricht in ihrem Blog von einem „Prügelpolizeieinsatz“. „Erneut hat die Polizei allen Propagandabehauptungen zum Trotz Platz für Nazis und Rassisten geschaffen. Wir ziehen daraus unsere Konsequenzen“, heißt es dort.
Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) verurteilte die Gewalt vom Montagabend: „Auch wenn einem die Positionen von Fragida nicht gefallen, gelten in unserem Land Meinungsfreiheit und das Demonstrationsrecht“, teilte Becker schriftlich mit. Es sei zwar wichtig, klare Kritik an den Thesen der Fragida-Bewegung zu äußern, zumal in der Spitze der Frankfurter Bewegung der Bezug auf das Christentum missbraucht werde, um Hass gegen andere Menschen und Ausgrenzung zu propagieren. Dennoch rechtfertige das nicht die Gewalt, die von Linksextremisten jeden Montag auf die Straßen Frankfurts getragen werde. „Wenn der linksextreme Mob mit Steinen andere Meinungen bekämpft, ist dies zutiefst undemokratisch und nimmt bewusst die Verletzung von Leib und Gesundheit anderer in Kauf“, so Becker. „Es ist eine Schande, was sich im wöchentlichen Rhythmus an Unrecht hier vollzieht.“
10. März 2015, 11.29 Uhr
Lukas Gedziorowski
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