Partner
Politische Zukunft
Bäppler-Wolf sitzt künftig für "Die Frankfurter" in der Stadtverordnetenversammlung
Thomas Bäppler-Wolf, bekannt als „Bäppi“, hat die SPD verlassen. Sein Mandat in der Stadtverordnetenversammlung will er nicht zurückgeben, sondern für "Die Frankfurter" einnehmen wird.
Update, 29. Januar Bäppler-Wolf wird sein Mandat in der Stadtverordnetenversammlung nicht zurückgeben, sondern für die Wählergemeinschaft „Die Frankfurter“ einnehmen. „Wir werden bei der Kommunalwahl 2026 als 'Die Frankfurter' mit eigener Liste antreten. Die Frankfurter sind eine Wählergemeinschaft, die Bernhard Ochs, Ricarda Köhler und Peter Schmidt bereits 2016 gegründet haben. Ich hab mich schon lange mit dem Gedanken befasst, dieser Gemeinschaft aus echten Frankfurterinnen und Frankfurtern, die für ihre Stadt einstehen, beizutreten", teilt er in einer Pressemitteilung mit.
Update, 25. Januar: Der Frankfurter Stadtverordnete Thomas Bäppler-Wolf ist mit seinem Austritt aus der SPD offenbar einem Parteiausschluss zuvorgekommen. Das berichtet die FAZ am Samstag. Wie der SPD-Geschäftsführer Daniel Duncker-Speyer erklärte, wollte der Parteivorstand am Donnerstagabend in einer Sondersitzung ein Parteiordnungsverfahren gegen Bäppler-Wolf auf den Weg bringen. Mit seinem wenige Stunden vorher kommunizierten Austritt aus der Partei ist Bäppler-Wolf dem zuvor gekommen.
Stadtverordneter Bäppler-Wolf verlässt die Frankfurter SPD
Erstmeldung, 24. Januar: Thomas Bäppler-Wolf, kurz „Bäppi“, ist in Frankfurt nicht nur als Künstler, sondern auch als Politiker und aufgrund zahlreicher Kontroversen bekannt. Bis Donnerstag, 23. Januar, war der 63-Jährige Mitglied der Frankfurter SPD. Mit einem Facebook-Post zog er einen „Schlussstrich“ und veröffentlichte ein Foto seines SPD-Parteibuchs, auf dem ein Aufkleber mit dem Wort „canceled“ prangt. Zudem kündigte er für die kommende Woche eine Pressekonferenz an, in der er seine Pläne für die Zukunft vorstellen möchte. In seinem Facebook-Post betonte er jedoch, dass man keine „Angst“ haben müsse, er sei „nicht weg“. Die Kommentarfunktion zu seinem Beitrag ist mittlerweile deaktiviert, negative Äußerungen sind nicht im Kommentarbereich zu finden.
Post auf sozialen Medien sorgt für Eklat
Bereits in der Vergangenheit zog Bäppler-Wolf Kritik auf sich, auch aus den eigenen Reihen der SPD. Zuletzt sorgte ein Facebook-Post für Aufsehen: Bäppler-Wolf kommentierte ein Bild, das die Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner (Grüne) links neben der Kinderkarnevalsprinzessin zeigt. Mit dem Kommentar „Die Kinderprinzessin steht rechts“ betitelte er das Foto. Den Post löschte er zwar kurz darauf auf Facebook, allerdings ist er auf Instagram noch zu sehen. Eine Welle der Kritik ließ nicht auf sich warten.
In einem darauffolgenden Post äußerte er, er habe es „satt“, ständig darauf achten zu müssen, ob er jemanden beleidige oder diskriminiere. Mit Ausdrücken wie „linksgrünversiffte Dinkeldörte“ oder „homophobe Hafermilchmuschi“ tat er die Kritik ab und polarisierte weiter.
Rassistische und sexistische Aussagen prägen das Bild
Bäppler-Wolf geriet wiederholt in die Kritik, rassistische, sexistische und transfeindliche Ressentiments zu bedienen. Silvester 2022/23 bezeichnete er Menschen, die in einem Video von „Silvesterkrawallen“ in Nordrhein-Westfalen zu sehen waren, als „Affen“. Diese „Krawallmacher“ seien „zu 90 Prozent keine hochdeutsch sprechenden, gebildeten Menschen“. Er forderte, sie einzusperren und „ab ins Flugzeug zu schicken, wo sie hergekommen sind“. Diese Aussagen führten damals zu seinem Rücktritt als kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Römer. Zuspruch erhielt er dafür von der rechtsextremen AfD.
Auch mit Aussagen zum Selbstbestimmungsgesetz sorgte er für Empörung. In einem Post bezeichnete er das Gesetz als das „dümmste, widerlichste, frauenfeindlichste Gesetz, das die BRD jemals erlassen hat“, und sprach von einer „grünlinksversifften Ideologie“, die eine „Büchse der Pandora“ geöffnet habe.
Gerüchte um Parteigründung in Frankfurt
Auf Anfrage vom Journal Frankfurt möchte sich Bäppler-Wolf nicht weiter äußern und verweist auf seine geplante Pressekonferenz. Die Gründe für seinen Austritt seien „vielfältig“.
Inzwischen gibt es Gerüchte über eine mögliche Parteigründung Bäppler-Wolfs. Wenige Stunden vor Bekanntgabe seines Austritts postete er eine Illustration der Frankfurter Skyline mit dem Slogan: „Tu was für Frankfurt. Es ist deine Stadt!“ Darunter der Satz: „Die Frankfurter“.
Frankfurter SPD fordert Mandatsniederlegung
Eine Stellungnahme der Frankfurter SPD folgte noch am Donnerstagabend. Ina Hartwig und Kolja Müller, die Parteivorsitzenden, erklärten, dass Bäppler-Wolfs „wiederholte, diffamierende Äußerungen gegenüber Bevölkerungsgruppen sowie gegenüber der Frankfurter Stadtverordnetenvorsteherin“ unvereinbar mit den Grundwerten der SPD seien. Ursula Busch, Fraktionsvorsitzende, ergänzte: „Wer unsere sozialdemokratischen Werte in dieser Form in Frage stellt, entzieht der gemeinsamen Arbeit in und für die SPD-Fraktion die Basis.“
Die SPD fordert Bäppler-Wolf auf, sein Mandat als Stadtverordneter niederzulegen. Dieses stehe für die Werte und das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler, die er verletzt habe.
Julia Eberz: Bäppler-Wolf sei „unwürdig für einen Parlamentarier der Stadt“
Auch Julia Eberz, kulturpolitische Sprecherin der Grünen, äußerte sich. Sie bezeichnete Bäppler-Wolfs Verhalten als „unwürdig für einen Parlamentarier der Stadt“ und zeigte sich erleichtert über seinen Austritt. In Gesprächen mit SPD-Mitgliedern habe sie eine ähnliche Reaktion wahrgenommen.
Update, 25. Januar: Der Frankfurter Stadtverordnete Thomas Bäppler-Wolf ist mit seinem Austritt aus der SPD offenbar einem Parteiausschluss zuvorgekommen. Das berichtet die FAZ am Samstag. Wie der SPD-Geschäftsführer Daniel Duncker-Speyer erklärte, wollte der Parteivorstand am Donnerstagabend in einer Sondersitzung ein Parteiordnungsverfahren gegen Bäppler-Wolf auf den Weg bringen. Mit seinem wenige Stunden vorher kommunizierten Austritt aus der Partei ist Bäppler-Wolf dem zuvor gekommen.
Erstmeldung, 24. Januar: Thomas Bäppler-Wolf, kurz „Bäppi“, ist in Frankfurt nicht nur als Künstler, sondern auch als Politiker und aufgrund zahlreicher Kontroversen bekannt. Bis Donnerstag, 23. Januar, war der 63-Jährige Mitglied der Frankfurter SPD. Mit einem Facebook-Post zog er einen „Schlussstrich“ und veröffentlichte ein Foto seines SPD-Parteibuchs, auf dem ein Aufkleber mit dem Wort „canceled“ prangt. Zudem kündigte er für die kommende Woche eine Pressekonferenz an, in der er seine Pläne für die Zukunft vorstellen möchte. In seinem Facebook-Post betonte er jedoch, dass man keine „Angst“ haben müsse, er sei „nicht weg“. Die Kommentarfunktion zu seinem Beitrag ist mittlerweile deaktiviert, negative Äußerungen sind nicht im Kommentarbereich zu finden.
Bereits in der Vergangenheit zog Bäppler-Wolf Kritik auf sich, auch aus den eigenen Reihen der SPD. Zuletzt sorgte ein Facebook-Post für Aufsehen: Bäppler-Wolf kommentierte ein Bild, das die Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner (Grüne) links neben der Kinderkarnevalsprinzessin zeigt. Mit dem Kommentar „Die Kinderprinzessin steht rechts“ betitelte er das Foto. Den Post löschte er zwar kurz darauf auf Facebook, allerdings ist er auf Instagram noch zu sehen. Eine Welle der Kritik ließ nicht auf sich warten.
In einem darauffolgenden Post äußerte er, er habe es „satt“, ständig darauf achten zu müssen, ob er jemanden beleidige oder diskriminiere. Mit Ausdrücken wie „linksgrünversiffte Dinkeldörte“ oder „homophobe Hafermilchmuschi“ tat er die Kritik ab und polarisierte weiter.
Bäppler-Wolf geriet wiederholt in die Kritik, rassistische, sexistische und transfeindliche Ressentiments zu bedienen. Silvester 2022/23 bezeichnete er Menschen, die in einem Video von „Silvesterkrawallen“ in Nordrhein-Westfalen zu sehen waren, als „Affen“. Diese „Krawallmacher“ seien „zu 90 Prozent keine hochdeutsch sprechenden, gebildeten Menschen“. Er forderte, sie einzusperren und „ab ins Flugzeug zu schicken, wo sie hergekommen sind“. Diese Aussagen führten damals zu seinem Rücktritt als kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Römer. Zuspruch erhielt er dafür von der rechtsextremen AfD.
Auch mit Aussagen zum Selbstbestimmungsgesetz sorgte er für Empörung. In einem Post bezeichnete er das Gesetz als das „dümmste, widerlichste, frauenfeindlichste Gesetz, das die BRD jemals erlassen hat“, und sprach von einer „grünlinksversifften Ideologie“, die eine „Büchse der Pandora“ geöffnet habe.
Auf Anfrage vom Journal Frankfurt möchte sich Bäppler-Wolf nicht weiter äußern und verweist auf seine geplante Pressekonferenz. Die Gründe für seinen Austritt seien „vielfältig“.
Inzwischen gibt es Gerüchte über eine mögliche Parteigründung Bäppler-Wolfs. Wenige Stunden vor Bekanntgabe seines Austritts postete er eine Illustration der Frankfurter Skyline mit dem Slogan: „Tu was für Frankfurt. Es ist deine Stadt!“ Darunter der Satz: „Die Frankfurter“.
Eine Stellungnahme der Frankfurter SPD folgte noch am Donnerstagabend. Ina Hartwig und Kolja Müller, die Parteivorsitzenden, erklärten, dass Bäppler-Wolfs „wiederholte, diffamierende Äußerungen gegenüber Bevölkerungsgruppen sowie gegenüber der Frankfurter Stadtverordnetenvorsteherin“ unvereinbar mit den Grundwerten der SPD seien. Ursula Busch, Fraktionsvorsitzende, ergänzte: „Wer unsere sozialdemokratischen Werte in dieser Form in Frage stellt, entzieht der gemeinsamen Arbeit in und für die SPD-Fraktion die Basis.“
Die SPD fordert Bäppler-Wolf auf, sein Mandat als Stadtverordneter niederzulegen. Dieses stehe für die Werte und das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler, die er verletzt habe.
Auch Julia Eberz, kulturpolitische Sprecherin der Grünen, äußerte sich. Sie bezeichnete Bäppler-Wolfs Verhalten als „unwürdig für einen Parlamentarier der Stadt“ und zeigte sich erleichtert über seinen Austritt. In Gesprächen mit SPD-Mitgliedern habe sie eine ähnliche Reaktion wahrgenommen.
25. Januar 2025, 13.31 Uhr
Till Taubmann/Jasmin Schülke
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till Christian
Taubmann >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Frage um Positionierung und Distanzierung von Merz
Frankfurter SPD schreibt Brief an CDU-Kreisverband
Friedrich Merz und die CDU haben bei der Abstimmung im Bundestag eine Mehrheit mit der AfD gefunden. Die Frankfurter SPD wendet sich indes an den Kreisverband der CDU und fordert ihn auf, sich zu positionieren.
Text: Sina Claßen / Foto: CDU-Chef Friedrich Merz bei der Debatte im Bundestag © picture alliance / REUTERS | Nadja Wohlleben
PolitikMeistgelesen
- AfD-Wahlkampf in Neu-IsenburgFridays For Future Frankfurt ruft zur Gegendemo auf
- Politische ZukunftBäppler-Wolf sitzt künftig für "Die Frankfurter" in der Stadtverordnetenversammlung
- Streit um erneuerbare EnergienKampf gegen Windräder in Bad Orb
- Frankfurter SchulsanierungStandort für das Gymnasium Süd gesichert
- Wahlkampf in FrankfurtInitiative blockiert AfD-Infostand am Südbahnhof
30. Januar 2025
Journal Tagestipps
Freie Stellen