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Paulskirchenjubiläum
Burschenschafter sagen Veranstaltung in der Paulskirche ab
Der Convent Deutscher Akademikerverbände (CDA) will auf den Festakt in der Paulskirche am 18. Juni verzichten.
Eigentlich wollten Burschenschaften und Studentenverbindungen am 18. Juni einen sogenannten Festakt in der Frankfurter Paulskirche begehen. Dieser wurde vom Veranstalter, dem Convent Deutscher Akademikerverbände (CDA), nun abgesagt.
Die Stadt Frankfurt teilt in ihrem Pressenewsletter mit, dass der CDA die für Sonntag geplante Veranstaltung zum 175. Jubiläum des Paulskirchenparlamentes abgesagt habe. „Wie der Organisator der Veranstaltung, der cda, der Stadt Frankfurt am Dienstag, 13. Juni mitgeteilt hat, verzichte man auf die Durchführung des Festaktes“, heißt es.
Kein Festakt von Burschenschaften in der Paulskirche
Um die Veranstaltung war in der Stadt ein Streit entbrannt, auch hatten verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen ihren Protest angekündigt. Nach einem Symposium am Samstag war der Festakt in der Paulskirche mit voraussichtlich 200 bis 300 Teilnehmenden geplant gewesen. Zum Protest hatten neben Parteien auch linke Gruppen aufgerufen.
Problematisch finden viele, dass nach dem als Antisemiten eingeordneten Roger Waters nun rechte Burschenschaften in ein öffentliches Gebäude der Stadt hatten einziehen wollen, um sich zu positionieren. Einige plädieren dafür, zukünftig die Zugangsregeln zu solchen historischen Orten wie der Festhalle oder der Paulskirche zu ändern.
Nargess Eskandari-Grünberg: Proteste gegen reaktionäre Männerbünde
Die grüne Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg hatte gegenüber dem JOURNAL betont, ihre Stimme erheben zu wollen: „Mit meiner Biografie und meiner Haltung zeige ich deutlich, dass es immer darum geht, alle demokratischen Kräfte zu stärken und unsere Stimme gegen undemokratische Kräfte zu erheben. Deshalb werde ich auch bei den Protesten gegen die Veranstaltung sprechen. Darauf freue ich mich und ich hoffe, dass Frankfurt laut und deutlich zeigt, was die Stadt von reaktionären Männerbünden hält.“
Michael Müller, Vorsitzender und kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer erklärt nun zu der Absage durch die Burschenschaften: „Es ist gut, dass die Frankfurter Paulskirche nicht zu einem Ort für rechte Burschenschaften wird und der anwachsende Druck der Zivilgesellschaft gewirkt hat. Die Stadt Frankfurt hätte sich dieses unwürdige Schauspiel ersparen können, indem sie erst gar nicht an rechtsgerichtete Männerbünde vermietet. Dass nun aufgrund der nachträglich gemachten Auflage, eine Teilnehmendenliste vorzulegen, von Seiten der Burschenschaften ein Rückzieher gemacht wird, sagt schon alles. Wer sich da treffen wollte, sollte möglichst inkognito bleiben. Ihre Deutschtümelei und ihr rechtes Gedankengut in einer Stadt wie Frankfurt mit offenem Visier zu verbreiten, davor haben die Rechten dann doch zurückgeschreckt.“
Die Stadt Frankfurt teilt in ihrem Pressenewsletter mit, dass der CDA die für Sonntag geplante Veranstaltung zum 175. Jubiläum des Paulskirchenparlamentes abgesagt habe. „Wie der Organisator der Veranstaltung, der cda, der Stadt Frankfurt am Dienstag, 13. Juni mitgeteilt hat, verzichte man auf die Durchführung des Festaktes“, heißt es.
Um die Veranstaltung war in der Stadt ein Streit entbrannt, auch hatten verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen ihren Protest angekündigt. Nach einem Symposium am Samstag war der Festakt in der Paulskirche mit voraussichtlich 200 bis 300 Teilnehmenden geplant gewesen. Zum Protest hatten neben Parteien auch linke Gruppen aufgerufen.
Problematisch finden viele, dass nach dem als Antisemiten eingeordneten Roger Waters nun rechte Burschenschaften in ein öffentliches Gebäude der Stadt hatten einziehen wollen, um sich zu positionieren. Einige plädieren dafür, zukünftig die Zugangsregeln zu solchen historischen Orten wie der Festhalle oder der Paulskirche zu ändern.
Die grüne Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg hatte gegenüber dem JOURNAL betont, ihre Stimme erheben zu wollen: „Mit meiner Biografie und meiner Haltung zeige ich deutlich, dass es immer darum geht, alle demokratischen Kräfte zu stärken und unsere Stimme gegen undemokratische Kräfte zu erheben. Deshalb werde ich auch bei den Protesten gegen die Veranstaltung sprechen. Darauf freue ich mich und ich hoffe, dass Frankfurt laut und deutlich zeigt, was die Stadt von reaktionären Männerbünden hält.“
Michael Müller, Vorsitzender und kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer erklärt nun zu der Absage durch die Burschenschaften: „Es ist gut, dass die Frankfurter Paulskirche nicht zu einem Ort für rechte Burschenschaften wird und der anwachsende Druck der Zivilgesellschaft gewirkt hat. Die Stadt Frankfurt hätte sich dieses unwürdige Schauspiel ersparen können, indem sie erst gar nicht an rechtsgerichtete Männerbünde vermietet. Dass nun aufgrund der nachträglich gemachten Auflage, eine Teilnehmendenliste vorzulegen, von Seiten der Burschenschaften ein Rückzieher gemacht wird, sagt schon alles. Wer sich da treffen wollte, sollte möglichst inkognito bleiben. Ihre Deutschtümelei und ihr rechtes Gedankengut in einer Stadt wie Frankfurt mit offenem Visier zu verbreiten, davor haben die Rechten dann doch zurückgeschreckt.“
16. Juni 2023, 15.04 Uhr
ktho
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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