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Muslimische Lieder im Weihnachtsgottesdienst
Wie Mimimi Omid Nouripour ungewollt die Bio-Deutschen erzürnte
Skandal! Der Frankfurter Grünen-Politiker Omid Nouripour soll dazu aufgerufen haben, muslimische Lieder im Weihnachtsgottesdienst zu singen, so die Bild-Zeitung. Gottseidank nicht mal die halbe Wahrheit.
Eigentlich ja ganz lustig, dass Omid Nouripour im Herbst ein Buch mit dem Titel "Kleines Lexikon für Mimimis und Bio-Deutsche" veröffentlichte. Darin erklärt der Frankfurter Grünen-Politiker etliche Begriffe, die im Zusammenleben zwischen Mitbürgern mit Migrationshintergrund (den Mimimis) und den seit Generationen biologisch Deutschen eine Rolle spielen. Ein Buch zur richtigen Zeit, wie sich auch heute wieder zeigte. Da veröffentlichte die Bild-Zeitung eine Schlagzeile unter einem aufsehenerregenden Titel: "Christen sollen im Weihnachts-Gottesdienst muslimische Lieder singen." Darüber klein: "Politiker fordern." Und einer dieser Politiker soll Omid Nouripour sein, Bundestagsabgeordneter, in Teheran geboren, Eintracht-Fan, Co-Vorsitzender der Frankfurter Grünen. Zitat: "„Es wäre ein tolles Zeichen des friedlichen Zusammenlebens der Religionen, wenn in der Kirche ein islamisches Lied gesungen würde und in der Moschee ein Weihnachtslied“ Da geht natürlich ein Aufschrei durch Pegida-Land.
"...mit deinen liedern kannste hingehen, wo man schön braun wird"
"hast du einen gehirn tumor? du schwachsinniger muslem,verklage mich du a.... ich freue mich darauf"
"Weg mit dir, aber ganz schnell!!!"
Nun, soweit ein kleiner Ausschnitt aus der Facebook-Kommentarflut. Omid Nouripour jedenfalls kommentierte auch – und verwies damit den Bild-Bericht ins Reich der Märchen: "Der Vorschlag, wie er da steht, ist von der Bild-Zeitung einem Politiker muslimischen Glaubens in den Mund gelegt worden. Mein Vorschlag war der eines Austauschs. Es würde auch vielen deutschen Moscheen gut zu Gesicht stehen, wenn dort die Weihnachtszeit besinnlich begangen werden würde." Und weiter: "So manche Reaktionen auf meiner Facebook-Seite zeigen, wie richtig mein Vorschlag eigentlich ist. Der gesellschaftliche Graben, der sich in unserem Land derzeit auftut, ist nicht der zwischen Christentum und Islam, sondern der zwischen demokratischen Kräften und der Feinde der Demokratie – ob Islamisten oder Pegida. Der Schulterschluss der Demokraten ist notwendig, nicht eine weitere Spaltung der Gesellschaft – wie ihm der Artikel der Bild-Zeitung Vorschub leistet."
Angerufen hatte die Reporterin der Zeitung übrigens, um eine Story für die Ausgabe der Zeitung nur mit guten Nachrichten vorzubereiten. Hat ja perfekt geklappt ...
"...mit deinen liedern kannste hingehen, wo man schön braun wird"
"hast du einen gehirn tumor? du schwachsinniger muslem,verklage mich du a.... ich freue mich darauf"
"Weg mit dir, aber ganz schnell!!!"
Nun, soweit ein kleiner Ausschnitt aus der Facebook-Kommentarflut. Omid Nouripour jedenfalls kommentierte auch – und verwies damit den Bild-Bericht ins Reich der Märchen: "Der Vorschlag, wie er da steht, ist von der Bild-Zeitung einem Politiker muslimischen Glaubens in den Mund gelegt worden. Mein Vorschlag war der eines Austauschs. Es würde auch vielen deutschen Moscheen gut zu Gesicht stehen, wenn dort die Weihnachtszeit besinnlich begangen werden würde." Und weiter: "So manche Reaktionen auf meiner Facebook-Seite zeigen, wie richtig mein Vorschlag eigentlich ist. Der gesellschaftliche Graben, der sich in unserem Land derzeit auftut, ist nicht der zwischen Christentum und Islam, sondern der zwischen demokratischen Kräften und der Feinde der Demokratie – ob Islamisten oder Pegida. Der Schulterschluss der Demokraten ist notwendig, nicht eine weitere Spaltung der Gesellschaft – wie ihm der Artikel der Bild-Zeitung Vorschub leistet."
Angerufen hatte die Reporterin der Zeitung übrigens, um eine Story für die Ausgabe der Zeitung nur mit guten Nachrichten vorzubereiten. Hat ja perfekt geklappt ...
22. Dezember 2014, 19.59 Uhr
Nils Bremer
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