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Kulturcampus

Demokratisch orientiert

Bevor sie sich in den Oberbürgermeister-Ruhestand verabschiedet, möchte Petra Roth (CDU) die Wogen geglättet haben für den Kulturcampus Bockenheim. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
Am Freitag begannen die Planungswerkstätten zum Kulturcampus Bockenheim. Nur heißt der jetzt vielleicht gar nicht mehr so. "Campus klingt so monofunktional", findet nämlich Brigitte Holz vom Planungsbüro Freischlad + Holz. "'Kulturquartier' klingt doch gleich vielfältiger." Wer wissen wollte, wie verfahren die Positionen zwischen Planern und Bürgern sein können: Der Vorwurf, letztere würden ja schon bei der Namenswahl ausgeschlossen, spricht Bände.

Mündige Bürger gibt es reichlich in Bockenheim. Bürgerinitiativen und Vereine auch. Sie heißen "Zukunft Bockenheim", "Ratschlag Campus Bockenheim" oder "Verein für ein offenes Haus der Kulturen". Sie alle wollen mitbestimmen, was aus dem Campusgelände in ihrem Stadtteil wird, wenn die Goethe-Uni erst einmal ausgezogen ist. Viel Wohnraum, so wenig Büros wie möglich und ein selbstbestimmtes Studierendenhaus, lassen sich die Eckpunkte der Forderungen zusammenfassen. Dass die Politik den Initiativen nicht mehr als eine Position der Beratung anbieten kann, schmeckt vielen der Engagierten nicht so richtig.

Vier weitere Planungswerkstätten soll es geben. Themen: städtebauliche Entwicklung, Denkmalschutz, Wohnen, soziale Infrastruktur, Nahversorgung, öffentlicher Raum, "Grün", Verkehr und, natürlich, Kultur. Das erste Treffen ist für den 13. und 14. Januar angesetzt. Was auch immer dann an Wünschen geäußert wird, muss nicht notwendigerweise Gehör finden. Denn verbindlich sind die Ergebnisse der Planungswerkstätten nicht. "Das sind inofizielle Beratungen", erklärt die Oberbürgermeisterin. Es mache dennoch Sinn, sich zu beteiligen: "Nach den Bürgergesprächen 2010 haben wir in unseren Planungen den Platz für Wohnraum von 30 auf 40 Prozent angehoben", erinnert Holz.

Im August 2012 sollen die Bauarbeiten beginnen. Bis dahin gibt es noch viel zu besprechen. Roth ist überzeugt, dass das hinhaut. "Wir leben doch in einer demokratisch orientierten Gesellschaft." Na dann: Glück auf!
 
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28. November 2011, 11.09 Uhr
ges
 
 
 
 
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