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Grundsteinlegung des Terminal 3
Streit um Flughafenausbau geht weiter
Am Montag war die Grundsteinlegung für das neue Terminal 3. Während die einen den Grundstein legten, stellten andere einen Grabstein auf. Seit Jahren sorgt der Flughafenausbau für starke Kritik bei einigen Bürgern und Politikern.
Am Montag, den 29. April, erfolgte die Grundsteinlegung für das neue Terminal 3, das im Zuge des Ausbaus des Flughafens entsteht. Nach der Fertigstellung im Jahr 2025 sollen 25 Millionen Passagiere abgefertigt werden. Es ist eines der größten privatfinanzierten Infrastrukturprojekte Europas. Bis zu 5000 Bauarbeiter werden täglich an der Baustelle arbeiten. An der Baustelle fand eine offizielle Zeremonie mit hunderten Gästen statt, darunter der hessische Finanzminister Thomas Schäfer (CDU), der Architekt Christoph Mäckler, der Vorstandsvorsitzender der Fraport AG Stefan Schulte und der Aufsichtsratsvorsitzende der Fraport AG Karlheinz Weimar. Währenddessen errichtete das Bündnis der Bürgerinitiativen im Terminal 1 eine Mahnwache, bei der sie symbolisch einen Grabstein aufbauten. Dieser soll an das Versprechen des Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/ Die Grünen), mit ihm gebe es kein Terminal 3, erinnern. Das Bündnis kritisiert die steigenden Lärm- und Schadstoffbelastungen, die der Ausbau mit sich bringe.
Umstrittenes Thema in der Politik
Bei Politikern sorgt der Ausbau für geteilte Meinungen. Finanzminister Schäfer erklärte während der Zeremonie: „Heute legen wir nicht nur den Grundstein für ein neues Flughafengebäude, sondern schaffen auch die Grundlage für weitere Arbeitsplätze, Zukunftschancen und Wirtschaftskraft. Der Bau von Terminal 3 ist ein wichtiger Schritt für die Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens und damit auch für den Wirtschaftsstandort Hessen." Die Fraport AG investiere dazu in den nächsten Jahren bis zu vier Milliarden Euro in den Neubau. Dadurch können viele neue Arbeitsplätze entstehen und somit werde die größte Arbeitsstätte Deutschlands weiter an Bedeutung gewinnen, sagte Schäfer. Der Vorsitzende der hessischen CDU-Fraktion , Michael Boddenberg, betonte die Vorteile des Ausbaus und nannte ihn ein „kraftvolles Signal“ für Frankfurt.
Martin Kliem, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Römer, zeigte sich weniger optimistisch: „Die Grenzen der Lärm- und Umweltbelastung sind erreicht. Mit dem Ausbau wird die Auslastung der umstrittenen Nordwestlandebahn steigen. Und wofür? Damit Billigflieger ohne Tariflohn und Betriebsrat morgens um fünf zu Dumpingpreisen starten und landen! Fraport ignoriert die Kritik gegen den Ausbau und stellt die Bedürfnisse der Menschen aus der Region hinter wirtschaftliche Interessen.“ Außerdem erfordere eine Verkehrswende eine S-Bahn-Station am Terminal, nicht nur eine Anbindung für den Autoverkehr. Auch die Grünen lehnen den Flughafenausbau ab und bezeichnen ihn als einen „Fehler, den CDU, SPD und FDP gemeinsam begangen haben.“ Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hatten sich ebenfalls im Vorfeld gegen den Ausbau des Flughafens geäußert und blieben der Veranstaltung mit Hinweis auf andere Verpflichtungen fern.
Weitere Baupläne am Terminal 3
Im Süden des Frankfurter Flughafens entsteht bis 2021 zunächst der Flugsteig G mit einer Kapazität von bis zu fünf Millionen Passagieren. Die Fertigstellung des Terminal-Hauptgebäudes mit den Flugsteigen H und J ist für 2023 geplant. Damit steigt die Kapazität auf bis zu 21 Millionen Fluggäste. Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Terminal 3 um den Flugsteig K erweitert werden. Die Kapazität steigt mit dem Vollausbau auf 25 Millionen Passagiere.
Umstrittenes Thema in der Politik
Bei Politikern sorgt der Ausbau für geteilte Meinungen. Finanzminister Schäfer erklärte während der Zeremonie: „Heute legen wir nicht nur den Grundstein für ein neues Flughafengebäude, sondern schaffen auch die Grundlage für weitere Arbeitsplätze, Zukunftschancen und Wirtschaftskraft. Der Bau von Terminal 3 ist ein wichtiger Schritt für die Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens und damit auch für den Wirtschaftsstandort Hessen." Die Fraport AG investiere dazu in den nächsten Jahren bis zu vier Milliarden Euro in den Neubau. Dadurch können viele neue Arbeitsplätze entstehen und somit werde die größte Arbeitsstätte Deutschlands weiter an Bedeutung gewinnen, sagte Schäfer. Der Vorsitzende der hessischen CDU-Fraktion , Michael Boddenberg, betonte die Vorteile des Ausbaus und nannte ihn ein „kraftvolles Signal“ für Frankfurt.
Martin Kliem, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Römer, zeigte sich weniger optimistisch: „Die Grenzen der Lärm- und Umweltbelastung sind erreicht. Mit dem Ausbau wird die Auslastung der umstrittenen Nordwestlandebahn steigen. Und wofür? Damit Billigflieger ohne Tariflohn und Betriebsrat morgens um fünf zu Dumpingpreisen starten und landen! Fraport ignoriert die Kritik gegen den Ausbau und stellt die Bedürfnisse der Menschen aus der Region hinter wirtschaftliche Interessen.“ Außerdem erfordere eine Verkehrswende eine S-Bahn-Station am Terminal, nicht nur eine Anbindung für den Autoverkehr. Auch die Grünen lehnen den Flughafenausbau ab und bezeichnen ihn als einen „Fehler, den CDU, SPD und FDP gemeinsam begangen haben.“ Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hatten sich ebenfalls im Vorfeld gegen den Ausbau des Flughafens geäußert und blieben der Veranstaltung mit Hinweis auf andere Verpflichtungen fern.
Weitere Baupläne am Terminal 3
Im Süden des Frankfurter Flughafens entsteht bis 2021 zunächst der Flugsteig G mit einer Kapazität von bis zu fünf Millionen Passagieren. Die Fertigstellung des Terminal-Hauptgebäudes mit den Flugsteigen H und J ist für 2023 geplant. Damit steigt die Kapazität auf bis zu 21 Millionen Fluggäste. Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Terminal 3 um den Flugsteig K erweitert werden. Die Kapazität steigt mit dem Vollausbau auf 25 Millionen Passagiere.
30. April 2019, 12.07 Uhr
Elena Zompi
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