Daniel Cohn-Bendit (Grüne) hat die Ehrendoktorwürde seiner frühreren Universität Nanterre erhalten. Für den nichtpromovierten Studienabbrecher ist es der zweite "honoris causa"-Titel.
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Schon immer sei er ein "frecher und schelmischer junger Mann von charismatischer Persönlichkeit" gewesen. So befand jedenfalls Jean-Francois Balaudé, Präsident der Universität Nanterre, über den früheren Studenten Daniel Cohn-Bendit. Anlass: Eine Zeremonie, bei der dem Politiker die Ehrendoktorwürde verliehen wurde.
Cohn-Bendit hatte im Mai 1968 an der Besetzung der Universität Nanterre und der Sorbonne im Zentrum von Paris teilgenommen, die im Rahmen von Studentenprotesten stattfand. Als "Dany le Rouge" war er eine Symbolfigur der 68er-Bewegung in Frankreich. Sein Heimatland wies den Unliebsamen nach einem Deutschlandaufenthalt im Jahr 1968 aus - was Cohn-Bendit nicht an der Wiedereinreise hinderte.
Für Cohn-Bendit ist es die zweite Ehrendoktorwürde. Die erste bekam er 1997 von der Katholischen Universität Brabant (heute Universität Tilburg) in den Niederlanden. Promoviert hat der Politker nie, nicht einmal sein Soziologie-Studium hat er abgeschlossen - weder in Frankreich noch in Frankfurt. Stattdessen machte er Karriere als Stadtrat in Frankfurt und als Europapolitiker.