Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Michel Friedman, Moderatorin Jagoda Marinić und Boris Rhein © Michael Faust
Foto: Michel Friedman, Moderatorin Jagoda Marinić und Boris Rhein © Michael Faust

Diskussion in Jüdischer Gemeinde Frankfurt

„Wir brauchen nicht mehr Antisemitismusbeauftragte“

Ministerpräsident Boris Rhein und Michel Friedman diskutieren in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt über Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit. Friedman fordert eine andere Bildung.
„Tun wir nicht so, als gäbe es Judenhass erst seit dem 7. Oktober. Es wird Judenhass immer geben, weil Hass in der Natur des Menschen liegt.“ So führte Marc Grünbaum, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, am Montag in den Diskussionsabend ein. Aufhänger war die Frankfurter Buchpremiere von Michel Friedmans neuem Buch „Judenhass“.

Friedman nahm Grünbaums Worte auf und erläuterte, dass Wut mit der Zeit verrauche, Hass jedoch einen „unendlichen Hunger“ habe, der nicht gestillt werden könne. Trotzdem wolle er die Menschen nicht aufgeben, falls Hass wirklich zur Natur des Menschen gehöre. Dem beizukommen, gehe nur mit Demokratie.

Friedman kritisiert TikTok – er und Rhein fordern mehr politische Bildung

Dafür brauche es gegenseitige Anerkennung, betonte Friedman. „Demokratie heißt nichts anderes als Neugier auf Menschen.“ Das heißt aber auch, wie Friedman aus seinem Buch rezitiert, etwa einen jüdischen Menschen eben als Menschen zu sehen und nicht zuerst als Fremden oder bloß als Juden. Um solchen Formen des Antisemitismus zu begegnen, brauche es nicht mehr Antisemitismusbeauftragte an Schulen oder in der Öffentlichkeit. Diese unternähmen nur eine Symptombekämpfung. Ähnlich äußerte sich der Publizist schon bei früheren Auftritten.

„Warum gibt es stattdessen keine Demokratiebeauftragten?“ Mit Grünbaum forderte er, dass mehr Studierende, Lehrende und Bürger gegen Hass aufstehen. Über Bildung und Diskussionen müsse der Hass bekämpft werden. An Schulen müsse beispielweise die „digitale Kompetenz“ geschärft werden, weil viele Jugendliche etwa TikTok als einzige Nachrichtenquelle nutzen würden. Der Kurzvideodienst steht unter anderem in der Kritik, antisemitische Botschaften und einseitige Berichterstattung über den Angriff der Hamas in Israel zu verbreiten.

Rhein plant neues Demokratiefördergesetz

Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) pflichtete Friedman bei und forderte mehr politische Bildung in Schulen und – mit Verweis auf die jüngsten israelfeindlichen Vorfälle von Studierenden – auch Hochschulen. Allerdings, so räumte er ein, müsse die politische Aufklärung auch in den Familien stattfinden. Der Staat könne nicht alles übernehmen.

Rhein plant deshalb auch ein neues Demokratiefördergesetz. Gefördert werden sollen politische Bildung, Präventionsangebote, außerschulische Projektpartner und Melde- und Beratungsstellen. Darin sei auch die Unterstützung für den Kampf gegen Antisemitismus festgeschrieben, hieß es in einer Mitteilung. Die Landesregierung wolle eine Geschäftsstelle einrichten, um die Netzwerkbildung und die Zusammenarbeit mit schulischen und außerschulischen Partnern zu stärken und zudem eine neue Landesstiftung für Demokratie, Aufklärung und politische Bildung gründen.
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
13. Februar 2024, 15.40 Uhr
Till Geginat
 
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Till Geginat >>
 
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt
„Anti-Kater“ führt in die Irre
Das Oberlandesgericht Frankfurt hat entschieden, dass Mineraltabletten nicht unter der Bezeichnung „Anti-Kater“ verkauft werden dürfen.
Text: Daniel Geyer / Foto: Symbolbild © Adobe Stock/Cliff
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
22. November 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • BaBa ZuLa
    Centralstation | 20.00 Uhr
  • Refrakto 2.0
    St. Katharinenkirche | 20.00 Uhr
  • Bridges Kammerorchester
    Volksbühne im Großen Hirschgraben | 19.30 Uhr
Nightlife
  • Golden Twenties – Electro Swing Collective
    Kunstverein Familie Montez e.V. | 21.30 Uhr
  • Gibson Loves FitSevenEleven
    Gibson | 23.00 Uhr
  • GurLZzz Party Frankfurt
    Orange Peel | 22.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Heart of Darkness – Heart of Light
    Gallus Theater | 20.00 Uhr
  • Aida
    Oper Frankfurt | 18.00 Uhr
  • hr-Sinfonieorchester
    Alte Oper | 20.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Hamlet
    Freies Schauspiel Ensemble im Titania | 20.00 Uhr
  • Abschiede und Aufbrüche – Lesenacht und Preisverleihung Wortmeldungen-Förderpreis 2024
    Crespo Foundation | 19.00 Uhr
  • In Gedenken an Harry Oberländer
    Literaturforum im Mousonturm | 19.30 Uhr
Kunst
  • Open Studios 2024
    Atelierfrankfurt | 18.00 Uhr
  • Banz & Bowinkel
    Schierke Seinecke | 19.00 Uhr
  • Heidi Riehl
    Hübner + Hübner | 18.00 Uhr
Kinder
  • Lesetraining
    Stadtteilbibliothek Sindlingen | 14.00 Uhr
  • Die kleine Hexe
    Staatstheater Mainz | 11.00 Uhr
  • Peter und der Wolf
    Gallus Theater | 09.30 Uhr
und sonst
  • Henkell Sektkellerei Inside – Prickelnde Tour durch die Henkell & Co. Sektkellerei
    Frankfurter Stadtevents | 18.00 Uhr
  • Löwen Frankfurt – Adler Mannheim
    NIX Eissporthalle Frankfurt | 19.30 Uhr
  • Sachsenhäuser Weihnachtsmarkt
    Goetheturm | 16.00 Uhr
Freie Stellen