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Die Partei: Wahlkampf mit Hüpfburg
Sauerkraut-Essen, Freibier und Bobbycar-Rennen fürs Stimmvieh
Von wegen dröger Wahlkampf! Die beiden Frankfurter Bundestagsdirektkandidaten von Die Partei, Nico Wehnemann und Leo Fischer, fuhren am Freitag auf der Hauptwache die etwas andere deutsche Leitkultur auf.
Mit einer bunten Hüpfburg und einem Plakat von Martin Sonneborn, das die Betrachter zum Hodengriff – „grab him by the balls“ aufforderte, hatten die beiden Frankfurter Bundestagsdirektkandidaten Nico Wehnemann und Leo Fischer am Freitagnachmittag an der Hauptwache schon ein recht schönes Szenario für ihren Wahlkampftermin aufgebaut. „Ist denn schon Presse anwesend oder nur billiges Stimmvieh“, rief Nico Wehnemann ins Publikum, das dem CDU-Stand nahe Kaufhof abgewandt stand. Die Partei werde einen „türkeifreundlichen Wahlkampf“ führen. „Wir wählen auch den legalen Weg, um die Macht zu erringen.“ Auf den Wahlplakaten heißt es denn auch „Stoppt den Krieg gegen die Türkei.“ „Wir können viel von der Türkei lernen. Die Überidentifikation mit verrückten Potentaten haben wir schon länger für und entdeckt.“ So wie Martin Sonnemann Putin in den Bundestag einladen wolle, so wolle Nico Wehnemann Erdogan in den Römer einladen und natürlich zum Essen: zu Schweinsbraten mit Grüner Soße.
Natürlich proklamiert Die Partei auch eine deutsche Leitkultur: Freibier, Sauerkraut-Wettessen (Hauptgewinn: der Deutsche Leitkulturorden am Adlerband), Bobbycarfahren... All das konnte man an der Hauptwache gleich mal ausprobieren. „Deutschland soll nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen als das Mittelmeer“, zeigte denn auch Leo Fischer, in welche Richtung die Flüchtlingspolitik der Partei hingeht. „Ich trete im Wahlkreis von Erika Steinbach an und will das von der CDU einfach so abservierte, lang gediente Schlachtross der Konservativen beerben“, tönte denn auch Fischer. Indes trete Nico Wehnemann gegen den Toilettenpapst Oliver Strank an, der als Ortsvorsteher das Bahnhofsviertel mit Klohäuschen versehen habe und die vermutlich nach Berlin mitnehmen werde. „Klohäuschen wird es mit uns nicht geben!“, erteilte Wehnemann einer solchen Illusion gleich eine Absage. Und dann machte er auch noch ein wirklich ehrliches Versprechen: „Wenn wir nach Berlin gewählt werden, dann – das verspreche ich – werden Sie nichts mehr von uns hören!“.
Wehnemann und Fischer setzen ganz auf den Namen ihrer Partei. „Vor allem in manchen Teilen Deutschlands wird die Partei mit guten Dingen assoziiert. Früher wusste man noch, von was man spricht, wenn von Die Partei die Rede war“, so Fischer. Wehnemann kennt aber noch weitere Gründe, warum man Die Partei wählen müsse: „Die Partei kleidet sich am Besten.“ Und dann gebe es ja noch die Spitzenkandidaten Alix Schwarz: „Sie zieht für Sie in den Krieg. Denn erst nach dem Krieg kann es auch Frieden geben“, so Wehnemann.
Bevor Leo Fischer aus einem Benimmbuch vorlas, wurde noch ein Witz von Jürgen von der Lippe zum Besten gegeben: „Fliegen zwei Ballons über die Wüste. Sagt der eine: „Guck mal da ist ein Kaktusssssssssssssss.“ Ja, der Wahlkampftermin war lehrreich und zum Wahlprogramm wurde natürlich auch etwas gesagt. „Wenn wir aus dem G20-Gipfel etwas gelernt haben, dann, dass uns die Linken gut tun, weil sie uns vom schädlichen Diesel befreien“, sagt Wehnemann und hält ein Plakat mit einem brennenden Mercedes in die Luft.
Wenn Die Partei was zu sagen hätte, dann würde man auch etwas gegen den Fluglärm tun, in Form von verteilten Flak-MGs an Hausbesitzer. Managergehälter sollen übrigens angepasst werden, nämlich an deren BH-Größe. Und natürlich ist Die Partei auch ein großer Fürsprecher der Bierpreisbremse.
„Wir sind eine Partei der Monokultur, wir haben unüberwindbare Hierarchien, verkrustete Strukturen und eingefahrene Denkmuster. Und das wollen wir ausbauen!“, gibt sich Leo Fischer kämpferisch. Und dann fragt er in die Runde: „Wie finden Sie das Programm? Kann man damit die Welt regieren? Ja! Man muss es sogar!“.
Natürlich proklamiert Die Partei auch eine deutsche Leitkultur: Freibier, Sauerkraut-Wettessen (Hauptgewinn: der Deutsche Leitkulturorden am Adlerband), Bobbycarfahren... All das konnte man an der Hauptwache gleich mal ausprobieren. „Deutschland soll nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen als das Mittelmeer“, zeigte denn auch Leo Fischer, in welche Richtung die Flüchtlingspolitik der Partei hingeht. „Ich trete im Wahlkreis von Erika Steinbach an und will das von der CDU einfach so abservierte, lang gediente Schlachtross der Konservativen beerben“, tönte denn auch Fischer. Indes trete Nico Wehnemann gegen den Toilettenpapst Oliver Strank an, der als Ortsvorsteher das Bahnhofsviertel mit Klohäuschen versehen habe und die vermutlich nach Berlin mitnehmen werde. „Klohäuschen wird es mit uns nicht geben!“, erteilte Wehnemann einer solchen Illusion gleich eine Absage. Und dann machte er auch noch ein wirklich ehrliches Versprechen: „Wenn wir nach Berlin gewählt werden, dann – das verspreche ich – werden Sie nichts mehr von uns hören!“.
Wehnemann und Fischer setzen ganz auf den Namen ihrer Partei. „Vor allem in manchen Teilen Deutschlands wird die Partei mit guten Dingen assoziiert. Früher wusste man noch, von was man spricht, wenn von Die Partei die Rede war“, so Fischer. Wehnemann kennt aber noch weitere Gründe, warum man Die Partei wählen müsse: „Die Partei kleidet sich am Besten.“ Und dann gebe es ja noch die Spitzenkandidaten Alix Schwarz: „Sie zieht für Sie in den Krieg. Denn erst nach dem Krieg kann es auch Frieden geben“, so Wehnemann.
Bevor Leo Fischer aus einem Benimmbuch vorlas, wurde noch ein Witz von Jürgen von der Lippe zum Besten gegeben: „Fliegen zwei Ballons über die Wüste. Sagt der eine: „Guck mal da ist ein Kaktusssssssssssssss.“ Ja, der Wahlkampftermin war lehrreich und zum Wahlprogramm wurde natürlich auch etwas gesagt. „Wenn wir aus dem G20-Gipfel etwas gelernt haben, dann, dass uns die Linken gut tun, weil sie uns vom schädlichen Diesel befreien“, sagt Wehnemann und hält ein Plakat mit einem brennenden Mercedes in die Luft.
Wenn Die Partei was zu sagen hätte, dann würde man auch etwas gegen den Fluglärm tun, in Form von verteilten Flak-MGs an Hausbesitzer. Managergehälter sollen übrigens angepasst werden, nämlich an deren BH-Größe. Und natürlich ist Die Partei auch ein großer Fürsprecher der Bierpreisbremse.
„Wir sind eine Partei der Monokultur, wir haben unüberwindbare Hierarchien, verkrustete Strukturen und eingefahrene Denkmuster. Und das wollen wir ausbauen!“, gibt sich Leo Fischer kämpferisch. Und dann fragt er in die Runde: „Wie finden Sie das Programm? Kann man damit die Welt regieren? Ja! Man muss es sogar!“.
1. September 2017, 17.43 Uhr
Nicole Brevoord
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