Partner
Der Touristen-Fänger
„Frankfurt ist auf dem richtigen Weg“
Tourismus-Chef Thomas Feda bleibt Frankfurt treu. Er hat seinen Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert. Wir haben mit ihm die letzten drei Jahre Revue passieren lassen.
Wagen wir einen Blick in die Vergangenheit. Sie sind seit Juli 2007 Geschäftsführer der Tourismus+Congress GmbH. Ihre Bilanz der letzten drei Jahre?
Die Stadt Frankfurt ist auf dem richtigen Weg. Und das bietet uns die Chance, die Stadt erfolgreich zu vermarkten. Das Museumsufer stand die letzten drei Jahre im Fokus. Die Feste haben sich weiterentwickelt. Die Übernachtungs- und Gästezahlen steigen. Wir können uns somit nicht beklagen.
Sie hatten sich als Ziel gesetzt, Frankfurts Image zu steigern. Haben Sie das realisiert?
Das sieht man an den Übernachtungszahlen. Vor fünf Jahren lagen wir bei 4,3 Millionen Übernachtungen. Und heute gehen wir auf die sechs Millionen zu. Das ist ein Zeichen, dass sich die Stadt weiterentwickelt hat und immer attraktiver wird. Die Anzahl der Tagestouristen sind enorm gewachsen. Mittlerweile haben wir jährlich fast 80 Millionen von ihnen. Die Messe und der Flughafen spielen dabei ein wichtige Rolle – beide schlagen sich gut und haben Zuwächse.
Was war Ihr persönliches Highlight in den letzten drei Jahren?
Am angespanntesten war ich am Abend der Eröffnungsshow des Turnfestes im letzten Jahr. Vorher ging fast alles schief, was nur schief gehen kann: Ein Wasserski-Stuntman verletzte sich und musste in die Klinik. Es war schlechtes Wetter angesagt. Die Generalprobe war ein Desaster. Die Technik hat versagt. Und am Eröffnungsabend dann saß ich da und wusste, dass 300.000 Menschen live zu schauen. Das war ein nervenaufreibender Tag für mich. Aber es war mein Highlight, weil am Schluss doch alles funktioniert hat.
Was ist Ihr Lieblingsfest?
Das Museumsuferfest. Wobei, als ich vor zehn Jahren meine Schwiegereltern nach Frankfurt eingeladen habe, gingen wir dort zusammen hin und waren schockiert. Wir Landpomeranzen aus Fürth stehen auf dem Eisernen Steg und schauen aufs Museumsuferfest - Menschenmassen so weit das Auge reicht. Wir haben uns umgedreht und sind abmarschiert. Das war mein erster Eindruck. Aber mittlerweile liebe ich dieses Fest, weil ich es jetzt zu schätzen weiß, was dort alles geboten wird.
Bleiben wir noch kurz bei den Festen. Sie wollen das Publikum der Dippemess verändern. Mehr familienfreundlich soll es werden.
Im Herbst. Im Frühjahr soll das Motto weiterhin „Höher, schneller, weiter“ heißen. Und im Herbst soll es verlangsamt, rustikaler und traditioneller zugehen. Wir wollen weiterhin zwei Dippemessen behalten, aber eine für das jüngere Publikum, für die Adrenalinsüchtigen, und im Herbst mehr für die Familien. Da ist es lustig zu sehen, wenn der Großvater mit seiner Enkelin zu Howard Carpendale Autoscooter fährt. Das ganze ist aber ein langfristiger Prozess.
Mit dem ehemaligen Wirtschaftsdezernenten Boris Rhein wollten sie eine Werbeinitiative, ein Werbeslogan für Frankfurt, auf den Weg bringen, was die Stadt viel Geld kosten sollte. Bedauern Sie, dass dies nicht zustande gekommen ist?
Frankfurt ist deutschlandweit die einzige Großstadt, die keinen „Claim“ hat. Boris Rhein wollte das damals anschieben, um die Stadt klarer zu präsentieren. Aber die Stadt ist so vielschichtig und facettenreich, dass man sich mit einem Claim Möglichkeiten nimmt. Es gibt die Kulturstadt, die Sportstadt, die grüne Stadt, die historische Stadt. Wir haben Fachwerkhäuser und Skyline. Diese Vielfalt lässt sich schwer auf einen aussagekräftigen Claim reduzieren.
Sind Sie denn damals gerne nach Frankfurt gekommen?
Mir hatte im persönlichen Umfeld fast jeder davon abgeraten. Mein Schwiegervater hat mir zum Vorstellungsgespräch ein Pfefferspray mitgegeben. „Sicher ist sicher“ sagte er. Ich musste es aber nie benutzen. Und wenn Sie mich heute nach zehn Jahren fragen, ob ich jemals wieder weg will, antworte ich mit Nein.
Aber was fehlt Frankfurt, um noch attraktiver für Touristen zu werden?
Ich wünsche mir mehr öffentlich zugängliche Hochhäuser. Wir haben bisher nur den Main Tower mit seiner Aussichtsplattform. Obwohl die Hochhäuser eine Art Alleinstellungsmerkmal, europäisch gesehen, haben, können wir touristisch leider recht wenig damit anfangen. Wir sind die Skyline-Stadt und wir haben die Skyline auf unseren Werbeträgern überall dabei. Aber wir können sie eben nur von außen zeigen. Das ist so wie bei einem guten trockenen Wein, den Sie aber nicht probieren dürfen, aber ich sage Ihnen, dass er trocken ist. Der Erfolg des Wolkenkratzerfestivals zeigt das touristische Vermarktungspotential der Frankfurter Hochhäuser.
Die Stadt Frankfurt ist auf dem richtigen Weg. Und das bietet uns die Chance, die Stadt erfolgreich zu vermarkten. Das Museumsufer stand die letzten drei Jahre im Fokus. Die Feste haben sich weiterentwickelt. Die Übernachtungs- und Gästezahlen steigen. Wir können uns somit nicht beklagen.
Sie hatten sich als Ziel gesetzt, Frankfurts Image zu steigern. Haben Sie das realisiert?
Das sieht man an den Übernachtungszahlen. Vor fünf Jahren lagen wir bei 4,3 Millionen Übernachtungen. Und heute gehen wir auf die sechs Millionen zu. Das ist ein Zeichen, dass sich die Stadt weiterentwickelt hat und immer attraktiver wird. Die Anzahl der Tagestouristen sind enorm gewachsen. Mittlerweile haben wir jährlich fast 80 Millionen von ihnen. Die Messe und der Flughafen spielen dabei ein wichtige Rolle – beide schlagen sich gut und haben Zuwächse.
Was war Ihr persönliches Highlight in den letzten drei Jahren?
Am angespanntesten war ich am Abend der Eröffnungsshow des Turnfestes im letzten Jahr. Vorher ging fast alles schief, was nur schief gehen kann: Ein Wasserski-Stuntman verletzte sich und musste in die Klinik. Es war schlechtes Wetter angesagt. Die Generalprobe war ein Desaster. Die Technik hat versagt. Und am Eröffnungsabend dann saß ich da und wusste, dass 300.000 Menschen live zu schauen. Das war ein nervenaufreibender Tag für mich. Aber es war mein Highlight, weil am Schluss doch alles funktioniert hat.
Was ist Ihr Lieblingsfest?
Das Museumsuferfest. Wobei, als ich vor zehn Jahren meine Schwiegereltern nach Frankfurt eingeladen habe, gingen wir dort zusammen hin und waren schockiert. Wir Landpomeranzen aus Fürth stehen auf dem Eisernen Steg und schauen aufs Museumsuferfest - Menschenmassen so weit das Auge reicht. Wir haben uns umgedreht und sind abmarschiert. Das war mein erster Eindruck. Aber mittlerweile liebe ich dieses Fest, weil ich es jetzt zu schätzen weiß, was dort alles geboten wird.
Bleiben wir noch kurz bei den Festen. Sie wollen das Publikum der Dippemess verändern. Mehr familienfreundlich soll es werden.
Im Herbst. Im Frühjahr soll das Motto weiterhin „Höher, schneller, weiter“ heißen. Und im Herbst soll es verlangsamt, rustikaler und traditioneller zugehen. Wir wollen weiterhin zwei Dippemessen behalten, aber eine für das jüngere Publikum, für die Adrenalinsüchtigen, und im Herbst mehr für die Familien. Da ist es lustig zu sehen, wenn der Großvater mit seiner Enkelin zu Howard Carpendale Autoscooter fährt. Das ganze ist aber ein langfristiger Prozess.
Mit dem ehemaligen Wirtschaftsdezernenten Boris Rhein wollten sie eine Werbeinitiative, ein Werbeslogan für Frankfurt, auf den Weg bringen, was die Stadt viel Geld kosten sollte. Bedauern Sie, dass dies nicht zustande gekommen ist?
Frankfurt ist deutschlandweit die einzige Großstadt, die keinen „Claim“ hat. Boris Rhein wollte das damals anschieben, um die Stadt klarer zu präsentieren. Aber die Stadt ist so vielschichtig und facettenreich, dass man sich mit einem Claim Möglichkeiten nimmt. Es gibt die Kulturstadt, die Sportstadt, die grüne Stadt, die historische Stadt. Wir haben Fachwerkhäuser und Skyline. Diese Vielfalt lässt sich schwer auf einen aussagekräftigen Claim reduzieren.
Sind Sie denn damals gerne nach Frankfurt gekommen?
Mir hatte im persönlichen Umfeld fast jeder davon abgeraten. Mein Schwiegervater hat mir zum Vorstellungsgespräch ein Pfefferspray mitgegeben. „Sicher ist sicher“ sagte er. Ich musste es aber nie benutzen. Und wenn Sie mich heute nach zehn Jahren fragen, ob ich jemals wieder weg will, antworte ich mit Nein.
Aber was fehlt Frankfurt, um noch attraktiver für Touristen zu werden?
Ich wünsche mir mehr öffentlich zugängliche Hochhäuser. Wir haben bisher nur den Main Tower mit seiner Aussichtsplattform. Obwohl die Hochhäuser eine Art Alleinstellungsmerkmal, europäisch gesehen, haben, können wir touristisch leider recht wenig damit anfangen. Wir sind die Skyline-Stadt und wir haben die Skyline auf unseren Werbeträgern überall dabei. Aber wir können sie eben nur von außen zeigen. Das ist so wie bei einem guten trockenen Wein, den Sie aber nicht probieren dürfen, aber ich sage Ihnen, dass er trocken ist. Der Erfolg des Wolkenkratzerfestivals zeigt das touristische Vermarktungspotential der Frankfurter Hochhäuser.
28. Dezember 2010, 11.58 Uhr
Julia Lorenz
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt
„Anti-Kater“ führt in die Irre
Das Oberlandesgericht Frankfurt hat entschieden, dass Mineraltabletten nicht unter der Bezeichnung „Anti-Kater“ verkauft werden dürfen.
Text: Daniel Geyer / Foto: Symbolbild © Adobe Stock/Cliff
PolitikMeistgelesen
- Interview„Frankfurt hat mein Herz. Es ist mein Zuhause“
- Bundestagswahl 2025Stadt Frankfurt sucht 4600 Wahlhelfer
- Nach Vandalismus unter FriedensbrückeGedenkbild für Hanau-Opfer in Frankfurt versiegelt
- Harris oder Trump?So hätte Frankfurt bei der US-Wahl abgestimmt
- 9. November„Wir geben nicht auf, wir sind Optimisten!“
24. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen