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Demokratie in der Stadt
Frankfurter Erstwähler stellen Politikern ihre Fragen
Gemeinsam mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft lud das JOURNAL FRANKFURT Erstwähler dazu ein, Bundestagskandidaten zu befragen. Besonders ein Thema sorgte für klare Ablehnung: die Positionen der AfD.
Unter dem Titel „Demokratie in der Stadt. Unsere erste Wahl – unsere Zukunft!“ stellten sich in der Evangelischen Akademie sechs der Frankfurter Kandidatinnen und Kandidaten für die Bundestagswahl den Fragen von rund 100 jungen Wählerinnen und Wählern. Die Positionen der AfD stießen dabei auf besondere Ablehnung.
Nachdem die Erstwählerinnen und Erstwähler Fragen zu wichtigen Themen wie Klima, Wirtschaft, Migration, Außenpolitik, Gesundheit sowie Wissenschaft und Bildung ausgearbeitet hatten, begann die Diskussion. Anwesend waren je eine Politikerin oder ein Politiker der im Bundestag repräsentierten Parteien, die in Frankfurt zur Wahl aufgestellt sind: Armand Zorn (SPD), Yannick Schwander (CDU), Deborah Düring (Bündnis 90/Die Grünen), Frank Maiwald (FDP), John Frank Csapó (AfD) und Janine Wissler (Die Linke).

Der von JOURNAL-Radakteurin Lisa Veitenhansl geleitete Themen-Tisch zu Wirtschaftsfragen denkt nach © Dirk Ostermeier
Frankfurter Schülerinnen und Schüler konfrontieren die AfD
Die Debatte um Migration und innere Sicherheit wurde besonders kontrovers geführt. Wissler stellte klar, dass der Generalverdacht gegen Migranten aufhören müsse und forderte eine faktenbasierte Diskussion. Csapó wurde zum Begriff „Remigration“ befragt, seine Antworten sorgten für Empörung. Eine Schülerin nannte den Begriff „fürchterlich und problematisch“.
Besondere Brisanz erhielt die Diskussion, als Csapó behauptete, die Kriminalitätsrate von Menschen mit Migrationshintergrund sei viel höher als offiziell ausgewiesen. Diese Aussage wurde umgehend vom Faktencheck widerlegt. Auch zu anderen Themen zeigte sich, dass der AfD-Politiker mehrfach falsche Aussagen tätigte, etwa bei der Behauptung, die Ukraine sei eine Oligarchie ohne demokratische Strukturen.
AfD-Verbot sorgt für emotionale Diskussion
Ein weiteres emotional diskutiertes Thema war der Verbotsantrag gegen die AfD. Düring kritisierte, dass der Antrag viel zu spät eingereicht wurde. Sowohl der CDU-Politiker Schwander als auch der FDP-Politiker Maiwald warnten davor, dass ein gescheitertes Verbotsverfahren die AfD sogar stärken könnte. Maiwald bemühte sich jedoch um einen Mittelweg und argumentierte, dass man die AfD-Wählerschaft wieder „in die demokratische Mitte“ holen müsse – ohne jedoch konkret zu erklären, wie das gelingen soll.
Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit
Düring betonte die Notwendigkeit eines gerechten Lebens für alle und forderte mehr sozialen Wohnungsbau und einen besseren öffentlichen Nahverkehr. Zudem dürfe kein Kind in Armut aufwachsen. Beim Thema Mindestlohn forderten die Grünen- sowie die Linken-Politikerinnen eine Erhöhung auf 15 Euro, während die CDU- und FDP-Politiker gegen staatliche Eingriffe in den Arbeitsmarkt argumentierten.
Parteien rufen Frankfurter Jungwähler auf, wählen zu gehen
Die Jungwählerinnen und Jungwähler stellten kritische Fragen und ließen sich nicht mit ausweichenden Antworten abspeisen. Besonders in den Themen Migration, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz wurden die unterschiedlichen Positionen der Parteien deutlich.
Ein klares Fazit der Veranstaltung: Der AfD-Politiker Csapó konnte die Erstwähler nicht überzeugen. Seine Aussagen wurden mehrfach widerlegt und seine Positionen stießen auf starke Ablehnung. Der Aufruf der demokratischen Parteien, am 23. Februar wählen zu gehen, wurde von Veranstalter und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnischen Gesellschaft, Frank Dievernich sowie der Chefredakteurin des JOURNAL, Jasmin Schülke, bekräftigt.
Nachdem die Erstwählerinnen und Erstwähler Fragen zu wichtigen Themen wie Klima, Wirtschaft, Migration, Außenpolitik, Gesundheit sowie Wissenschaft und Bildung ausgearbeitet hatten, begann die Diskussion. Anwesend waren je eine Politikerin oder ein Politiker der im Bundestag repräsentierten Parteien, die in Frankfurt zur Wahl aufgestellt sind: Armand Zorn (SPD), Yannick Schwander (CDU), Deborah Düring (Bündnis 90/Die Grünen), Frank Maiwald (FDP), John Frank Csapó (AfD) und Janine Wissler (Die Linke).

Der von JOURNAL-Radakteurin Lisa Veitenhansl geleitete Themen-Tisch zu Wirtschaftsfragen denkt nach © Dirk Ostermeier
Die Debatte um Migration und innere Sicherheit wurde besonders kontrovers geführt. Wissler stellte klar, dass der Generalverdacht gegen Migranten aufhören müsse und forderte eine faktenbasierte Diskussion. Csapó wurde zum Begriff „Remigration“ befragt, seine Antworten sorgten für Empörung. Eine Schülerin nannte den Begriff „fürchterlich und problematisch“.
Besondere Brisanz erhielt die Diskussion, als Csapó behauptete, die Kriminalitätsrate von Menschen mit Migrationshintergrund sei viel höher als offiziell ausgewiesen. Diese Aussage wurde umgehend vom Faktencheck widerlegt. Auch zu anderen Themen zeigte sich, dass der AfD-Politiker mehrfach falsche Aussagen tätigte, etwa bei der Behauptung, die Ukraine sei eine Oligarchie ohne demokratische Strukturen.
Ein weiteres emotional diskutiertes Thema war der Verbotsantrag gegen die AfD. Düring kritisierte, dass der Antrag viel zu spät eingereicht wurde. Sowohl der CDU-Politiker Schwander als auch der FDP-Politiker Maiwald warnten davor, dass ein gescheitertes Verbotsverfahren die AfD sogar stärken könnte. Maiwald bemühte sich jedoch um einen Mittelweg und argumentierte, dass man die AfD-Wählerschaft wieder „in die demokratische Mitte“ holen müsse – ohne jedoch konkret zu erklären, wie das gelingen soll.
Düring betonte die Notwendigkeit eines gerechten Lebens für alle und forderte mehr sozialen Wohnungsbau und einen besseren öffentlichen Nahverkehr. Zudem dürfe kein Kind in Armut aufwachsen. Beim Thema Mindestlohn forderten die Grünen- sowie die Linken-Politikerinnen eine Erhöhung auf 15 Euro, während die CDU- und FDP-Politiker gegen staatliche Eingriffe in den Arbeitsmarkt argumentierten.
Die Jungwählerinnen und Jungwähler stellten kritische Fragen und ließen sich nicht mit ausweichenden Antworten abspeisen. Besonders in den Themen Migration, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz wurden die unterschiedlichen Positionen der Parteien deutlich.
Ein klares Fazit der Veranstaltung: Der AfD-Politiker Csapó konnte die Erstwähler nicht überzeugen. Seine Aussagen wurden mehrfach widerlegt und seine Positionen stießen auf starke Ablehnung. Der Aufruf der demokratischen Parteien, am 23. Februar wählen zu gehen, wurde von Veranstalter und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnischen Gesellschaft, Frank Dievernich sowie der Chefredakteurin des JOURNAL, Jasmin Schülke, bekräftigt.
19. Februar 2025, 13.00 Uhr
Lukas Mezler

Lukas Mezler
Jahrgang 1997, Studium der Sozial- und Kulturanthropologie an der Goethe-Universität Frankfurt, EHESS in Paris. Seit Oktober 2024 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Lukas
Mezler >>
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