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CDU-Fraktion Offenbach
Kann Wohnungsbau Schuld an Arbeitslosigkeit sein?
Die CDU-Fraktion Offenbach sieht einen Zusammenhang zwischen hohen Arbeitslosenzahlen und Wohnungsbau. Beim Offenbacher als auch beim Frankfurter Planungsamt weist man diese Einschätzung jedoch zurück.
In Offenbach wird zurzeit viel gebaut, insbesondere Wohnungen. Denn auch immer mehr Frankfurter ziehen in die Nachbarstadt – und Frankfurter Investoren, wie etwa Ardi Goldman, haben Offenbach längst als guten Investitionsstandort entdeckt. Eines der größten Bauvorhaben wird am Hafen realisiert. Hier entsteht ein ganz neues Viertel. Sowohl der Frankfurter Oberbürgermeister, Peter Feldmann (SPD), als auch sein Offenbacher Amtskollege, Horst Schneider (SPD), begrüßen bei jeder Gelegenheit die zunehmende Kooperation der beiden Städte. Auch der Sprecher des Frankfurter Planungsamtes, Mark Gellert, findet nur lobende Worte. „Das ist die einzige Sache der Welt, die keine Schattenseite hat“, sagt er etwa, wenn auch schmunzelnd.
Anders klingt das in einer Pressemitteilung der Offenbacher CDU-Fraktion. Die dreht sich erst eimal um eine andere Thematik – nämlich die konstant hohen Arbeitslosenzahlen. „Während die Zahl der Erwerbslosen im Vorjahresvergleich im Landkreis Offenbach und den Nachbarkommunen deutlich gesunken ist, nahm sie in Offenbach zeitgleich sogar zu“, heißt es dort in Bezug auf die Arbeitslosenstatistik für März 2015. In Frankfurt habe sich die Lage dagegen verbessert. Der Statistik ist zu entnehmen, dass im März 2015 in Offenbach 7327 Personen arbeitslos gemeldet waren. Das sind zwar 0,9 Prozent weniger als im Februar, im Vergleich zum März 2014 stieg die Zahl jedoch um 86 Personen. Das entspricht 1,2 Prozent. Einen Zusammenhang zum Wohnungsbau sieht die CDU in den Gründen für die hohe Arbeitslosigkeit. „Die Verringerung des Angebots an Gewerbeflächen durch Umwidmung in Wohnbauareale stellt sich immer mehr als kontraproduktiv heraus. Wenn es nicht rasch gelingt, die Bedingungen für Handwerk, Industrie und Dienstleistung und damit für den Arbeitsmarkt in Offenbach spürbar zu verbessern, wird der aktuelle Aufschwung an uns vorbeigehen“, sagt CDU-Fraktionsvize Roland Walter.
Der Offenbacher Oberbürgermeister, der auch für die Stadtplanung zuständig ist, stimmt dieser Ansicht nicht zu. „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Umwandlung von Gewerbeflächen in Wohnbauareal und einer negativen Entwicklung der Arbeitslosenzahlen“, sagt Horst Schneider. Neue Wohnungen entstünden im Hafen, in Baulücken und auf ehemaligen Industriearealen, die mitten in Wohngebieten liegen und wegen Umweltauflagen kaum noch für Industriebetriebe genutzt werden könnten. Für Wohnungen sei in den letzten dreißig Jahren kein Betrieb geschlossen und keine Gewerbeansiedlung verhindert worden. Schneider betont auch, dass die Region dringend bezahlbare Wohnungen brauche. Viele Menschen, die die Region als Facharbeiter, Polizisten oder Krankenschwester brauche, könnten sich kaum noch eine Wohnung leisten. „Und Offenbach hat ausreichend freie Gewerbeflächen für die Ansiedlungen in den nächsten Jahrzehnten, beispielsweise auf dem ehemaligen Allessagelände, am Kaiserlei, im Hafen, entlang der Sprendlinger Landstraße oder auf dem Gelände des nicht mehr genutzten Güterbahnhofs“, sagt er. „Und gerade erst ist uns mit der Ansiedlung von Saint Gobain ein Coup gelungen“, fügt Schneider hinzu. Der Industriekonzern hat seinen Standort nun am Hafen.
In Frankfurt sehe die Situation ähnlich aus. Es gebe sogar mehr Gewerbefläche als benötig, berichtet Markt Gellert aus dem Planungsamt. „Fragt man die Firmen, welchen Bedarf sie die kommenden Jahren haben, kommt man auf rund 60 Hektar. Unsere Reserven an Gewerbeflächen betragen 85 Hektar.“ Solche „aktivierbaren“ Gewerbeflächen sind teilweise ungenutzte Gewerbeflächen oder andere Areale, die leicht umzuwandeln wären. „Die Situation ist also relativ entspannt“, so Gellert. Einen Zusammenhang zwischen hohen Arbeitslosenzahlen und Wohnungsbau sieht er auch nicht.
Anders klingt das in einer Pressemitteilung der Offenbacher CDU-Fraktion. Die dreht sich erst eimal um eine andere Thematik – nämlich die konstant hohen Arbeitslosenzahlen. „Während die Zahl der Erwerbslosen im Vorjahresvergleich im Landkreis Offenbach und den Nachbarkommunen deutlich gesunken ist, nahm sie in Offenbach zeitgleich sogar zu“, heißt es dort in Bezug auf die Arbeitslosenstatistik für März 2015. In Frankfurt habe sich die Lage dagegen verbessert. Der Statistik ist zu entnehmen, dass im März 2015 in Offenbach 7327 Personen arbeitslos gemeldet waren. Das sind zwar 0,9 Prozent weniger als im Februar, im Vergleich zum März 2014 stieg die Zahl jedoch um 86 Personen. Das entspricht 1,2 Prozent. Einen Zusammenhang zum Wohnungsbau sieht die CDU in den Gründen für die hohe Arbeitslosigkeit. „Die Verringerung des Angebots an Gewerbeflächen durch Umwidmung in Wohnbauareale stellt sich immer mehr als kontraproduktiv heraus. Wenn es nicht rasch gelingt, die Bedingungen für Handwerk, Industrie und Dienstleistung und damit für den Arbeitsmarkt in Offenbach spürbar zu verbessern, wird der aktuelle Aufschwung an uns vorbeigehen“, sagt CDU-Fraktionsvize Roland Walter.
Der Offenbacher Oberbürgermeister, der auch für die Stadtplanung zuständig ist, stimmt dieser Ansicht nicht zu. „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Umwandlung von Gewerbeflächen in Wohnbauareal und einer negativen Entwicklung der Arbeitslosenzahlen“, sagt Horst Schneider. Neue Wohnungen entstünden im Hafen, in Baulücken und auf ehemaligen Industriearealen, die mitten in Wohngebieten liegen und wegen Umweltauflagen kaum noch für Industriebetriebe genutzt werden könnten. Für Wohnungen sei in den letzten dreißig Jahren kein Betrieb geschlossen und keine Gewerbeansiedlung verhindert worden. Schneider betont auch, dass die Region dringend bezahlbare Wohnungen brauche. Viele Menschen, die die Region als Facharbeiter, Polizisten oder Krankenschwester brauche, könnten sich kaum noch eine Wohnung leisten. „Und Offenbach hat ausreichend freie Gewerbeflächen für die Ansiedlungen in den nächsten Jahrzehnten, beispielsweise auf dem ehemaligen Allessagelände, am Kaiserlei, im Hafen, entlang der Sprendlinger Landstraße oder auf dem Gelände des nicht mehr genutzten Güterbahnhofs“, sagt er. „Und gerade erst ist uns mit der Ansiedlung von Saint Gobain ein Coup gelungen“, fügt Schneider hinzu. Der Industriekonzern hat seinen Standort nun am Hafen.
In Frankfurt sehe die Situation ähnlich aus. Es gebe sogar mehr Gewerbefläche als benötig, berichtet Markt Gellert aus dem Planungsamt. „Fragt man die Firmen, welchen Bedarf sie die kommenden Jahren haben, kommt man auf rund 60 Hektar. Unsere Reserven an Gewerbeflächen betragen 85 Hektar.“ Solche „aktivierbaren“ Gewerbeflächen sind teilweise ungenutzte Gewerbeflächen oder andere Areale, die leicht umzuwandeln wären. „Die Situation ist also relativ entspannt“, so Gellert. Einen Zusammenhang zwischen hohen Arbeitslosenzahlen und Wohnungsbau sieht er auch nicht.
9. April 2015, 11.06 Uhr
Christina Weber
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