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Bundestagswahl
Fünf Fragen an Armand Zorn
Armand Zorn (SPD) konnte bei der Bundestagswahl vergangene Woche den Frankfurter Wahlkreis 182 für sich gewinnen und vertritt künftig die Frankfurter SPD im Bundestag. Im Interview spricht er über Ziele, Stolz und Koalitionswünsche.
JOURNAL FRANKFURT: Seit dem Wahlsonntag ist nun etwa eine Woche vergangen – Wie fühlen Sie sich? Haben Sie schon realisiert, was nun vor Ihnen liegt?
Armand Zorn: Ja, inzwischen konnte ich es realisieren. Ich fühle mich gut und ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, was mir die Frankfurterinnen und Frankfurter geschenkt haben. Ich gehe stolz, aber auch demütig nach Berlin und habe vor, in den nächsten vier Jahren diesen Vertrauensvorschuss, den ich habe, mit guter Arbeit unserer Stadt zurückzuzahlen.
Stichwort Vertrauensvorschuss. Warum, glauben Sie, wurden Sie von den Frankfurterinnen und Frankfurtern gewählt?
Ich würde behaupten, es ist eine Kombination aus verschiedenen Faktoren. Erstens hat die SPD von einem „Scholz-Effekt“ profitiert, weil viele Menschen in Frankfurt aber auch bundesweit sich Herrn Scholz als Bundeskanzler gewünscht haben und das haben wir in den letzten Wochen im Wahlkampf gesehen. Ein zweiter Punkt: wir sind hier in Frankfurt sehr früh, schon im Mai, in den Wahlkampf gegangen und waren als Team sehr aktiv, in den Stadtteilen präsent und haben den direkten Austausch zu den Frankfurterinnen und Frankfurtern gesucht und das ist uns ganz gut gelungen.
Was wollen Sie im Bundestag speziell für Frankfurt erreichen?
Ganz oben stehen natürlich unsere Wahlkampfthemen. Diese sind etwa: Wie schaffen wir es, den Klimawandel zu bekämpfen? Wie können wir für mehr bezahlbaren Wohnraum sorgen? Wie schaffen wir es, dass Menschen, die den ganzen Tag hart arbeiten auch entsprechend die finanzielle Wertschätzung erfahren, die sie verdienen? Wie können wir mehr Tempo bei dem Thema Digitalisierung aufnehmen und dafür sorgen, dass wir eine Wirtschaft haben, die nicht nur klimaneutral und fortschrittlich ist, sondern auch neue Arbeitsplätze schafft? Das sind Themen, die unser Land die nächsten Jahre beschäftigen werden und die wir auch in unserer Stadt Frankfurt hier sehen. Ich finde, Frankfurt ist eine Blaupause für einiges, was im Bund dann passiert. Diese Themen möchte ich gerne in den entsprechenden Ausschüssen dann einbringen.
Welche Koalition würden Sie bevorzugen und warum?
Eine rotgeführte Ampel. Wenn man sich die Wahlergebnisse anschaut, dann gibt es drei Parteien, die ein gutes Ergebnis erzielt haben. Das ist die SPD, das sind die Grünen und die FDP. Und ich bin der Meinung, wir sollten die Wahl der Bürgerinnen und Bürger definitiv miteinbeziehen.
Gemeinsam mit Omid Nouripour sind Sie einer von zwei Kandidaten mit Migrationshintergrund, die per Direktmandat in den Bundestag gewählt wurden. Was bedeutet das für Sie?
Ich hatte dabei den Eindruck, dass meine Hautfarbe kaum eine Rolle gespielt hat, sondern dass ich nach meiner Persönlichkeit und meinem Charakter bewertet wurde und danach, welche Ideen und Konzepte ich für Frankfurt habe. Es macht mich sehr stolz, dass unsere Stadt zwei Menschen mit Migrationsgeschichte in den Bundestag geschickt hat. Das ist historisch und das steht unserer Stadt sehr gut zu Gesicht. Gleichwohl weiß ich auch, dass es noch viele Themen gibt und dass wir dort anpacken müssen, wenn wir eine pluralistische Gesellschaft wollen. Ich glaube aber, dass die Wahl von Omid und mir, ein wichtiges Zeichen ist.
Armand Zorn: Ja, inzwischen konnte ich es realisieren. Ich fühle mich gut und ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, was mir die Frankfurterinnen und Frankfurter geschenkt haben. Ich gehe stolz, aber auch demütig nach Berlin und habe vor, in den nächsten vier Jahren diesen Vertrauensvorschuss, den ich habe, mit guter Arbeit unserer Stadt zurückzuzahlen.
Stichwort Vertrauensvorschuss. Warum, glauben Sie, wurden Sie von den Frankfurterinnen und Frankfurtern gewählt?
Ich würde behaupten, es ist eine Kombination aus verschiedenen Faktoren. Erstens hat die SPD von einem „Scholz-Effekt“ profitiert, weil viele Menschen in Frankfurt aber auch bundesweit sich Herrn Scholz als Bundeskanzler gewünscht haben und das haben wir in den letzten Wochen im Wahlkampf gesehen. Ein zweiter Punkt: wir sind hier in Frankfurt sehr früh, schon im Mai, in den Wahlkampf gegangen und waren als Team sehr aktiv, in den Stadtteilen präsent und haben den direkten Austausch zu den Frankfurterinnen und Frankfurtern gesucht und das ist uns ganz gut gelungen.
Was wollen Sie im Bundestag speziell für Frankfurt erreichen?
Ganz oben stehen natürlich unsere Wahlkampfthemen. Diese sind etwa: Wie schaffen wir es, den Klimawandel zu bekämpfen? Wie können wir für mehr bezahlbaren Wohnraum sorgen? Wie schaffen wir es, dass Menschen, die den ganzen Tag hart arbeiten auch entsprechend die finanzielle Wertschätzung erfahren, die sie verdienen? Wie können wir mehr Tempo bei dem Thema Digitalisierung aufnehmen und dafür sorgen, dass wir eine Wirtschaft haben, die nicht nur klimaneutral und fortschrittlich ist, sondern auch neue Arbeitsplätze schafft? Das sind Themen, die unser Land die nächsten Jahre beschäftigen werden und die wir auch in unserer Stadt Frankfurt hier sehen. Ich finde, Frankfurt ist eine Blaupause für einiges, was im Bund dann passiert. Diese Themen möchte ich gerne in den entsprechenden Ausschüssen dann einbringen.
Welche Koalition würden Sie bevorzugen und warum?
Eine rotgeführte Ampel. Wenn man sich die Wahlergebnisse anschaut, dann gibt es drei Parteien, die ein gutes Ergebnis erzielt haben. Das ist die SPD, das sind die Grünen und die FDP. Und ich bin der Meinung, wir sollten die Wahl der Bürgerinnen und Bürger definitiv miteinbeziehen.
Gemeinsam mit Omid Nouripour sind Sie einer von zwei Kandidaten mit Migrationshintergrund, die per Direktmandat in den Bundestag gewählt wurden. Was bedeutet das für Sie?
Ich hatte dabei den Eindruck, dass meine Hautfarbe kaum eine Rolle gespielt hat, sondern dass ich nach meiner Persönlichkeit und meinem Charakter bewertet wurde und danach, welche Ideen und Konzepte ich für Frankfurt habe. Es macht mich sehr stolz, dass unsere Stadt zwei Menschen mit Migrationsgeschichte in den Bundestag geschickt hat. Das ist historisch und das steht unserer Stadt sehr gut zu Gesicht. Gleichwohl weiß ich auch, dass es noch viele Themen gibt und dass wir dort anpacken müssen, wenn wir eine pluralistische Gesellschaft wollen. Ich glaube aber, dass die Wahl von Omid und mir, ein wichtiges Zeichen ist.
5. Oktober 2021, 12.49 Uhr
Sina Eichhorn
Sina Eichhorn
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst. Mehr von Sina
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