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Bürgerbefragung

Wie gerne leben Frankfurter in ihrer Stadt?

Eine von der Stadtregierung vorgestellte Befragung zeigt: Frankfurt ist okay – aber der Schmutz, die wenigen Wohnungen und das Gefühl von Unsicherheit am Hauptbahnhof werden von den Bürgern als Problem gesehen.
Jährlich befragt die Stadt Frankfurt ihre Bürger, die offenbar nicht ganz so wild darauf sind, zu antworten. Im Dezember vergangenen Jahres wurden insgesamt 3500 Frankfurter im Alter von 18 und 75 Jahren angeschrieben, letztlich beantworteten 1587 Frankfurter die Fragebögen. Was die Umfrage ergeben hat, präsentierte der Reformdezernent Jan Schneider (CDU) am Montag.

Demnach äußerten 84 Prozent der Befragten, dass sie gerne in Frankfurt leben und 68 Prozent sagen, dass sie mit Frankfurt zufrieden sind, im Gegensatz zu 6 Prozent, die explizit nicht zufrieden sind, der Rest hat die Frage nicht oder nur vage beantwortet. Die größten Probleme der Stadt sind der Untersuchung zufolge mit großem Vorsprung der Wohnungsmarkt (40 Prozent gaben das an). Wobei laut Schneider erstmals etwas weniger die Mietpreise als Problem gesehen wird, dafür deutlich mehr Befragte als im Vorjahr jedoch den Mangel an verfügbarem Wohnraum als Problem sehen. Ein weiteres Problemfeld stellt die Verkehrssituation in der Stadt dar. Beide Werte überraschen den echten Frankfurter nicht wirklich.

Angst im Bahnhofsviertel
Erstaunlicher sind die Antworten zu der Frage, wie sicher sich die Frankfurter in der Stadt fühlen. Nach wie vor fühlen sich 33 Prozent der Befragten sicher im Gegensatz zu 28 Prozent, die die Frage mit unsicher beantworteten. Gefragt nach den unsichersten Orten der Stadt nannten nur 3 Prozent die Zeil oder die Konstablerwache, 5 Prozent S- und U-Bahnstationen, während die Bahnhofsgegend mit 17 Prozent und der Hauptbahnhof mit 13 Prozent Höchstwerte erhielten. „Ausgerechnet die objektiv am stärksten überwachten Viertel werden am unsichersten wahrgenommen“, sagt Stadtrat Jan Schneider. Die Zahlen überraschen auch, weil gerade die Stadt in den vergangenen Jahren sehr viel unternommen hat, um das Bahnhofsviertel aufzuwerten und mit Aktionen wie der Bahnhofsviertelnacht oder auch TAB in der Taunusstraße versucht, Menschen aus anderen Stadtteilen in den Kiez zu bringen. „Rational erklärbar ist das nicht, wo doch der betriebene Aufwand sehr hoch ist“, sagt Schneider. Offenbar haben die Rotlicht- und Drogenszene sowie die Schießerei vorm Katanaclub im Jahr 2014 einen starken Eindruck bei den Befragten hinterlassen. „Die Wahrscheinlichkeit rund um den Hauptbahnhof Opfer eines Verbrechens zu werden ist aber nicht höher als anderswo“, versucht Schneider zu beruhigen.

Flughafen kein Problem, Schmutz schon
Flughafenausbaugegner werden sich in der Bürgerbefragung nicht repräsentiert sehen, denn in der Befragung sehen nur noch 6 Prozent der Befragten den Flughafen als Problem für die Stadt, im Gegensatz zu 13 Prozent noch im Jahr 2012. Womit die Frankfurter übrigens am zufriedensten sind, das ist die Müllabfuhr (72 Prozent). Im krassen Gegensatz dazu steht, wie die Frankfurter ihre Stadt wahrnehmen. 32 Prozent, also ein Anstieg von 7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr, sagen, dass Frankfurt schmutzig sei. Einen so schlechten Wert gab es seit dem Jahr 2004 nicht mehr. Eigentlich alarmierend. „Das liegt aber auch daran, wie und wie stark bestimmte Freizeiteinrichtungen wie etwa das Mainufer oder Parks genutzt werden. Die Bürger verhalten sich auch nicht immer so, wie man es sollte“, sagt Schneider und verweist auf vermüllte Rasenflächen.

Frankfurt, so schlecht wie der Ruf?
In der aktuellen Bürgerbefragung wird auch deutlich, dass das Image der Stadt aus der Bürgersicht besser sein könnte. Als Stadt der Museen hätten die Befragten Frankfurt im Jahr 2013 noch zu 71 Prozent beschrieben, im vergangenen Jahr waren es nur noch 63 Prozent. Nur noch 55 Prozent sehen Frankfurt als „Goethestadt“ im Vergleich zu 65 Prozent im Vorjahr. „Hilmar Hoffmann wird es nicht gerne hören“, sagt Jan Schneider. Als Europastadt würden nur noch 44 Prozent Frankfurt bezeichnen, vorher waren es 54 Prozent. „Wir haben kein Imageproblem“ sagt Jan Schneider zusammenfassend, dennoch muss er zugeben: „Es gibt einzelne Bereiche, die einfach verbessert werden müssen.“
 
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1. September 2015, 11.10 Uhr
nb
 
 
 
 
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