Partner
Bornheim, Nordend, Ostend
Knappes Rennen im Wahlkreis 38
Das Ergebnis im Landtagswahlkreis 38 könnte interessant werden. Mit Bettina Wiesmann (CDU), Marcus Bocklet (Grüne) und Jürgen Gasper (SPD) rechnen sich drei Politiker realistische Chancen aufs Direktmandat aus.
Claudia Roth im Apfelwein Solzer? Am vergangenen Wochenende war genau das zu beobachten. Nun treibt die Bundesvorsitzende der Grünen nicht ihr Durst nach Apfelwein zur Mittagsstunde ins beschauliche Bornheim. Die Partei hofft, dass ihr genau hier ein Scoup gelingt - ein direktgewählter grüner Abgeordneter für den hessischen Landtag, das wäre doch was. Die vergangenen Wahlen waren in dieser Hinsicht nicht erfolgreich, woher kommt diesmal die Zuversicht? Marcus Bocklet erklärt, dass die Grünen im Zweitstimmenergebnis 2009 stärkste Kraft geworden seien. "Da versuchen wir jetzt Überzeugungsarbeit zu leisten - die Erststimme für die Grünen ist nicht verloren", sagt er. Die Situation sei für seine Partei jedenfalls in Hessen einmalig. Ein Bouleturnier ist geplant, eine 48-Stunden-Aktion, am 12. September schaut Ministerpräsident Winfried Kretschmann im internationalen Theater vorbei. Ach, und sein Fahrrad kann man an Bocklets Stand auch kostenlos waschen lassen. "Wir müssen mit den Leuten ins Gespräch kommen", sagt er. Über 100 Termine stehen in seinem Kalender, sein Gesicht ist auf über 1000 Plakaten in Bornheim und im Nord- und Ostend zu sehen.
Sein Herausforderer Jürgen Gasper (SPD) tritt derweil in die großen Fußstapfen von Michael Paris - den bekannten Politiker wollte seine Partei nicht mehr antreten lassen, jetzt sucht der sein Glück im Bundestagswahlkampf. Der SPD-Kandidat muss nun den Spagat schaffen, nicht nur erst einmal bekannt zu werden, sondern auch neue Wählerschichten anzusprechen - so konnte man ihn bei der Eröffnung des Frankfurter Gartens am Danziger Platz sichten, eine Veranstaltung auf der die Grünen-Dichte naturgemäß groß war. Mit originär sozialdemokratischen Themen wie einer Stärkung der Sozial- und Bildungssysteme tritt er an. Beim vergangenen Mal lag Michael Paris nur 0,3 Prozent hinter Bettina Wiesmann von der CDU, da müsste es wieder hingehen.
Die Christdemokratin aber ist guter Dinge. "Ich gehe davon aus, den Wahlkreis wieder zu gewinnen", sagt sie. Mit den Themen Bildung und Familie will sie punkten, keine falsche Themenwahl für diese drei Frankfurter Stadtteile, in denen kaum ein Café es sich leisten kann, kein Baby-Latte-Macchiato und Wickeltische anzubieten. Und diesmal gelang es ihr, wenn auch unfreiwillig, mit einem Wahlplakat zu einem Zoospaziergang "mit Brillenbären und Brüllaffen" auch überregional Bekanntheit zu erlangen. Der Hinweis auf die Tiere fand sich direkt unter ihrem Foto. Heute schmunzelt sie darüber. "Das war ja eine ganz bewusste Entscheidung", sagt sie. Man müsse auch immer eine gesunde ironische Distanz zu sich selbst wahren. "Und der Termin war wirklich sehr schön", sagt sie. Auch ihr Ziel ist: mit den Wählern ins Gespräch zu kommen. Wahlkampfmotto: "Vielfalt leben, Chancen geben." Das meint sie vor allem aufs Bildungssystem bezogen, bei dem sie die "Einheitsschule" ablehnt. "Es gibt große Unterschiede in den Programmen der Parteien", sagt sie. "Deswegen will ich vor allem dafür werben, dass wieder mehr Menschen zur Wahl gehen." Das wird - neben der Krönung des Siegers am Wahlabend - die zweite spannende Frage sein: Sorgt der Dreikampf im Wahlkreis 38 für eine stärkere Beteiliung? Beim vergangenen Mal gingen nur noch etwas über 60 Prozent der Wähler in den drei Stadtteilen zur Wahlurne. "Dass die Bundestagswahl zeitgleich stattfindet, ist da sicherlich ein großer Vorteil", sagt Bettina Wiesmann.
Sein Herausforderer Jürgen Gasper (SPD) tritt derweil in die großen Fußstapfen von Michael Paris - den bekannten Politiker wollte seine Partei nicht mehr antreten lassen, jetzt sucht der sein Glück im Bundestagswahlkampf. Der SPD-Kandidat muss nun den Spagat schaffen, nicht nur erst einmal bekannt zu werden, sondern auch neue Wählerschichten anzusprechen - so konnte man ihn bei der Eröffnung des Frankfurter Gartens am Danziger Platz sichten, eine Veranstaltung auf der die Grünen-Dichte naturgemäß groß war. Mit originär sozialdemokratischen Themen wie einer Stärkung der Sozial- und Bildungssysteme tritt er an. Beim vergangenen Mal lag Michael Paris nur 0,3 Prozent hinter Bettina Wiesmann von der CDU, da müsste es wieder hingehen.
Die Christdemokratin aber ist guter Dinge. "Ich gehe davon aus, den Wahlkreis wieder zu gewinnen", sagt sie. Mit den Themen Bildung und Familie will sie punkten, keine falsche Themenwahl für diese drei Frankfurter Stadtteile, in denen kaum ein Café es sich leisten kann, kein Baby-Latte-Macchiato und Wickeltische anzubieten. Und diesmal gelang es ihr, wenn auch unfreiwillig, mit einem Wahlplakat zu einem Zoospaziergang "mit Brillenbären und Brüllaffen" auch überregional Bekanntheit zu erlangen. Der Hinweis auf die Tiere fand sich direkt unter ihrem Foto. Heute schmunzelt sie darüber. "Das war ja eine ganz bewusste Entscheidung", sagt sie. Man müsse auch immer eine gesunde ironische Distanz zu sich selbst wahren. "Und der Termin war wirklich sehr schön", sagt sie. Auch ihr Ziel ist: mit den Wählern ins Gespräch zu kommen. Wahlkampfmotto: "Vielfalt leben, Chancen geben." Das meint sie vor allem aufs Bildungssystem bezogen, bei dem sie die "Einheitsschule" ablehnt. "Es gibt große Unterschiede in den Programmen der Parteien", sagt sie. "Deswegen will ich vor allem dafür werben, dass wieder mehr Menschen zur Wahl gehen." Das wird - neben der Krönung des Siegers am Wahlabend - die zweite spannende Frage sein: Sorgt der Dreikampf im Wahlkreis 38 für eine stärkere Beteiliung? Beim vergangenen Mal gingen nur noch etwas über 60 Prozent der Wähler in den drei Stadtteilen zur Wahlurne. "Dass die Bundestagswahl zeitgleich stattfindet, ist da sicherlich ein großer Vorteil", sagt Bettina Wiesmann.
2. September 2013, 11.35 Uhr
nil
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt
„Anti-Kater“ führt in die Irre
Das Oberlandesgericht Frankfurt hat entschieden, dass Mineraltabletten nicht unter der Bezeichnung „Anti-Kater“ verkauft werden dürfen.
Text: Daniel Geyer / Foto: Symbolbild © Adobe Stock/Cliff
PolitikMeistgelesen
- Interview„Frankfurt hat mein Herz. Es ist mein Zuhause“
- Nach Vandalismus unter FriedensbrückeGedenkbild für Hanau-Opfer in Frankfurt versiegelt
- Bundestagswahl 2025Stadt Frankfurt sucht 4600 Wahlhelfer
- Harris oder Trump?So hätte Frankfurt bei der US-Wahl abgestimmt
- 9. November„Wir geben nicht auf, wir sind Optimisten!“
23. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen