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Bilanz der Montagsdemo
Pegida will wieder in Frankfurt demonstrieren
Die Frankfurter Pegida-Organisatoren sprechen von einem Erfolg bei ihrer Demo, bezeichnen NPD-Mann Stefan Jagsch als Linken und schimpfen auf die Lügenpresse. Am Montag wollen sie wieder demonstrieren.
Nachdem die Mehrheit der Menschen nach der eingekesselten Demo vom Montagabend eine Niederlage für Pegida in Frankfurt sieht, sprechen die Organisatoren in einem YouTube-Video von einem Erfolg. Während Heidi Mund auf ihrer Facebook-Seite von einem 1:0 für Pegida schreibt, spricht Mathias Mund (Freie Wähler) in dem Video sogar von einem "zwei zu null".
Zwei Tore für Pegida? Die meisten Beobachter dürften selbst den ersten Treffer verpasst haben, den Pegida sich selbst zuschreibt. Es dürfte eher auf ein Unentschieden hinauslaufen. Zwar geht ein Punkt an die vielen Gegendemonstranten, die Gewalt, die aber von einigen ausging, ist als Eigentor zu werten. Würfe von Eiern, Tomaten und Farbbeuteln waren noch harmlos im Vergleich zu Flaschen, Böllern und Rauchbomben. Pegida-Anhänger kamen nicht zur Demo durch, wurden aufgehalten, angerempelt und angepöbelt. 27 Beamte wurden am Montagabend leicht verletzt. Diese Bilanz dürfte dem Anti-Pegida-Protest nicht nützen. Ebenso wenig wie die Hetze der Antifa gegen Heidi Mund: die linken Aktivisten hatten Flugblätter in der Nachbarschaft der Frau verteilt, in denen Mund als Rassistin dargestellt wird.
Der Stadtkämmerer und Kreisvorsitzende der CDU, Uwe Becker, verurteilte die Angriffe von linker Seite: Gewalt und Extremismus hätten in Frankfurt "keinen Platz", sagt er. "Es ist richtig und wichtig, die Stimme gegen Einfalt und Scharfmacherei zu erheben. Es ist jedoch völlig inakzeptabel und auch zu verurteilen, dass linksextremistische Gruppierungen mit Flaschen, Böllern und Steinen gegen Versammlungsteilnehmer und Polizisten vorgegangen sind". Die Freien Wähler sprechen von "blockierten Grundrechten" und einer "Niederlage der Demokratie".
In ihrem Video kündigen die Munds an, am kommenden Montag wieder demonstrieren zu wollen. Um 18.30 Uhr. Der Ort stehe noch nicht fest. Aber die Sache scheint den Initiatoren ein dringendes Anliegen zu sein: "Unser Land ist in Gefahr, unser Volk ist in Gefahr, unsere ganzen Freiheiten des Grundgesetzes sind in Gefahr", sagt Heidi Mund. "Und es ist in erster Linie die Aufgabe von jeden Christen und jedem normal denkenden Menschen, dass er sich erhebt." Die meisten denken demnach offenbar nicht normal.
Oder sind einfach nur falsch informiert. Heidi Mund gibt der Presse die Schuld daran, falsche Informationen zu verbreitet zu haben. Zum Beispiel, dass die Pegida-Anhänger Nazis seien. In ihrem Video beteuert Mund etwa ein dutzend Mal das Gegenteil: "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich kein Nazi bin." Und was ist mit Stefan Jagsch, dem NPD-Mitglied, das bei Pegida mitdemonstrierte? Der sei von der Presse da hingestellt worden, sagt Heidi Mund. Und sei "wahrscheinlich ein Linker". "Ihr könnt euren Nazi wieder in eure Reihen hineinnehmen."
Zum Schluss erteilt Heidi Mund allen ihren Segen - auch wenn das nicht alle wollen. Aber das gehört zum Selbstverständnis einer Frau, die mit ihrem christlichen Verein den "Thron Gottes in Frankfurt errichten" will und zu diesem Zweck Jesusmärsche organisiert.
Zwei Tore für Pegida? Die meisten Beobachter dürften selbst den ersten Treffer verpasst haben, den Pegida sich selbst zuschreibt. Es dürfte eher auf ein Unentschieden hinauslaufen. Zwar geht ein Punkt an die vielen Gegendemonstranten, die Gewalt, die aber von einigen ausging, ist als Eigentor zu werten. Würfe von Eiern, Tomaten und Farbbeuteln waren noch harmlos im Vergleich zu Flaschen, Böllern und Rauchbomben. Pegida-Anhänger kamen nicht zur Demo durch, wurden aufgehalten, angerempelt und angepöbelt. 27 Beamte wurden am Montagabend leicht verletzt. Diese Bilanz dürfte dem Anti-Pegida-Protest nicht nützen. Ebenso wenig wie die Hetze der Antifa gegen Heidi Mund: die linken Aktivisten hatten Flugblätter in der Nachbarschaft der Frau verteilt, in denen Mund als Rassistin dargestellt wird.
Der Stadtkämmerer und Kreisvorsitzende der CDU, Uwe Becker, verurteilte die Angriffe von linker Seite: Gewalt und Extremismus hätten in Frankfurt "keinen Platz", sagt er. "Es ist richtig und wichtig, die Stimme gegen Einfalt und Scharfmacherei zu erheben. Es ist jedoch völlig inakzeptabel und auch zu verurteilen, dass linksextremistische Gruppierungen mit Flaschen, Böllern und Steinen gegen Versammlungsteilnehmer und Polizisten vorgegangen sind". Die Freien Wähler sprechen von "blockierten Grundrechten" und einer "Niederlage der Demokratie".
In ihrem Video kündigen die Munds an, am kommenden Montag wieder demonstrieren zu wollen. Um 18.30 Uhr. Der Ort stehe noch nicht fest. Aber die Sache scheint den Initiatoren ein dringendes Anliegen zu sein: "Unser Land ist in Gefahr, unser Volk ist in Gefahr, unsere ganzen Freiheiten des Grundgesetzes sind in Gefahr", sagt Heidi Mund. "Und es ist in erster Linie die Aufgabe von jeden Christen und jedem normal denkenden Menschen, dass er sich erhebt." Die meisten denken demnach offenbar nicht normal.
Oder sind einfach nur falsch informiert. Heidi Mund gibt der Presse die Schuld daran, falsche Informationen zu verbreitet zu haben. Zum Beispiel, dass die Pegida-Anhänger Nazis seien. In ihrem Video beteuert Mund etwa ein dutzend Mal das Gegenteil: "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich kein Nazi bin." Und was ist mit Stefan Jagsch, dem NPD-Mitglied, das bei Pegida mitdemonstrierte? Der sei von der Presse da hingestellt worden, sagt Heidi Mund. Und sei "wahrscheinlich ein Linker". "Ihr könnt euren Nazi wieder in eure Reihen hineinnehmen."
Zum Schluss erteilt Heidi Mund allen ihren Segen - auch wenn das nicht alle wollen. Aber das gehört zum Selbstverständnis einer Frau, die mit ihrem christlichen Verein den "Thron Gottes in Frankfurt errichten" will und zu diesem Zweck Jesusmärsche organisiert.
28. Januar 2015, 12.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
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