Aufklärung Feldmann-Affäre

AWO kündigt Transparenzoffensive an

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Nach den Negativ-Schlagzeilen der vergangenen Wochen kündigt die AWO nun eine Transparenzoffensive an. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) verspricht derweil, sein Schweigen zu brechen – er will sich am Mittwoch zu den Vorwürfen äußern.

Helen Schindler /

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Frankfurt stand in den vergangenen Wochen und Monaten gleich mehrmals wegen vermeintlicher Skandale im Scheinwerferlicht. Zuletzt sorgten Diskussionen über das Gehalt der Kita-Leiterin Zübeyde Feldmann, der damaligen Lebensgefährtin und jetzigen Ehefrau des Oberbürgermeister, für Aufsehen. Nun hat die AWO eine Transparenzoffensive angekündigt: Sie verspricht mehr Offenheit im Umgang mit echten oder vermeintlichen Schwächen. So soll es künftig eine Anlaufstelle für interne Hinweise geben, zudem soll ein externer Compliance Officer im Januar die Arbeit aufnehmen, wie ein Sprecher der AWO Frankfurt am Montag sagte. Dieser solle interne Kontrollorgane ergänzen, aber auch als Ombudsmann neutrale Anlaufstelle für Hinweisgeberinnen und -geber sein. „So können Beschäftigte künftig tatsächliche oder auch nur vermeintliche Verfehlungen anonym melden. Hinweisen soll grundsätzlich nachgegangen werden“, hieß es.

Neben Aufklärung und Qualitätsverbesserung im Allgemeinen könne dadurch auch falschen Verdächtigungen schon im Ansatz begegnet werden. Schließlich seien auch die aktuellen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt aufgrund anonymer Anzeigen „möglicherweise unzufriedener, neidischer oder im Groll ausgeschiedener Menschen in Gang gekommen“, hieß es. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt gegen die AWO Frankfurt wegen des Verdachts auf Betrug und Untreue. Die AWO Frankfurt steht im Verdacht, während der Betreuung von zwei Flüchtlingsunterkünften falsche Angaben bezüglich ihrer finanziellen Ausgaben an die Stadt gemacht zu haben. Dabei geht es um Summen in Millionenhöhe.

Zugleich beschloss das AWO-Präsidium, „gegen die von Teilen der Medien unlauter und unzulässig überzogene Verdachtsberichterstattung vorzugehen“, hieß es weiter.

Peter Feldmann will sein Schweigen brechen

Zuletzt war nach Recherchen der Hessenschau bekannt geworden, dass Zübeyde Feldmann, die damalige Lebensgefährtin und heutige Ehefrau des Oberbürgermeisters, als Leiterin der im Ostend ansässigen deutsch-türkischen Kindertagesstätte „Dostluk“ ein deutlich höheres Gehalt als üblich und einen Dienstwagen bekommen haben soll. Die AWO wies die Vorwürfe zurück und erklärte, die höhere Einstufung hänge mit dem Modellcharakter und dem daraus resultierenden Mehraufwand der Leitung der deutsch-türkischen Kita zusammen – denn diese sei die erste ihrer Art in Hessen. Zudem habe Zübeyde Feldmann viele Abendtermine und Termine außerhalb der Kita wahrnehmen müssen. Dazu sei ihr ein Dienstwagen gewährt worden.

Bisher äußerten sich weder Zübeyde Feldmann noch ihr Ehemann zu den Vorwürfen. Das Schweigen wurde von vielen Seiten als Arroganz gewertet. Doch nun hat Peter Feldmann gegenüber dem HR angekündigt, am Mittwoch eine ausführliche Stellungnahme abzugeben.


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