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Foto: An einer Reanimationspuppe kann für den Ernstfall geübt werden @AdobeStock/wellphoto
Foto: An einer Reanimationspuppe kann für den Ernstfall geübt werden @AdobeStock/wellphoto

Als erstes Bundesland

Hessen führt Wiederbelebungsunterricht ein

An allen weiterführenden Schulen in Hessen und somit auch in Frankfurt soll es künftig Wiederbelebungsunterricht geben. Eine Schule aus Schwalbach hat bereits erfolgreich an dem Pilotprojekt teilgenommen.
„Ah, ha, ha, ha stayin‘ alive, stayin‘ alive“ – der gleichnamige Song von den Bee Gees kann bei einer Herzdruckmassage helfen, im Takt zu bleiben. Diesen Fun Fact dürften viele schon einmal gehört haben. Aber würden Sie sich im Notfall auch zutrauen, Erste Hilfe zu leisten? Laut einer Umfrage der Techniker Krankenkasse aus dem vergangenen Jahr beantwortet ein Viertel der Befragten diese Frage mit „Nein“. Bei einigen von ihnen liegt der letzte Erste-Hilfe-Kurs mehr als 20 Jahre zurück, andere haben noch nie einen belegt.

Genau an diesem Problem setzt das Hessische Bildungsministerium nun an. Gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung und der Björn Steiger Stiftung führt Hessen als erstes Bundesland Wiederbelebungsunterricht ein. Schülerinnen und Schüler sollen dadurch früh zu Ersthelferinnen und Ersthelfern ausgebildet und über Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgeklärt werden. Mit mehr als 65 000 Sterbefällen jährlich ist der plötzliche Herztod nämlich eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland.

Wiederbelebungsunterricht: Schwalbacher Schülerinnen und Schüler stellen ihre erlernten Fähigkeiten zur Schau

30 Schulen, darunter auch die Friedrich-Ebert-Schule in Schwalbach am Taunus, haben im Schuljahr 2023/2024 bereits erfolgreich an einer Pilotphase teilgenommen, dieses Schuljahr kommen weitere 180 Schulen hinzu. Im Laufe der nächsten drei Jahre sollen dann alle weiterführenden Schulen in Hessen und somit auch in Frankfurt für die siebte Jahrgangsstufe Wiederbelebungsunterricht anbieten.

Am Montag, den 11. November, präsentieren die Schwalbacher Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Bildungsminister Armin Schwarz und der Staatssekretärin für Gesundheit, Sonja Optendrenk, (beide CDU) sowie dem Vorstandsvorsitzenden der Herzstiftung, Thomas Voigtländer, und dem Vorstandsmitglied der Björn Steiger Stiftung, Noemi-Victoria Steiger, ihre theoretisch erlernten Fähigkeiten an Reanimationspuppen.

Info
Die Björn Steiger Stiftung erklärt: Wie wird die Wiederbelebung durchgeführt?

Bei Erwachsenen:
1. Den Patienten laut ansprechen und an der Schulter rütteln
2. Wenn der Patient nicht antwortet, wird er auf den Rücken gedreht und der Kopf überstreckt
3. Durch Hören, Sehen und Fühlen feststellen, ob der Patient normal atmet
4. Wenn der Patient normal atmet, den Kopf überstreckt halten und die Atmung im Blick behalten
5. Wenn der Patient nicht normal atmet, den Brustkorb freimachen und mit beiden Händen ungefähr in der Mitte des Brustkorbs eine Herzdruckmassage durchführen, indem mit beiden Händen fest auf den Brustkorb gedrückt wird.

Bei Kindern:
Immer abwechselnd 30-mal Herzdruckmassage (ideale Drucktiefe liegt bei circa 1/3 Durchmessers des Brustkorbs), dann zweimal beatmen

Weitere Informationen finden Sie hier.


Im Übrigen eignet sich nicht nur „Stayin‘ Alive“ von den Bee Gees, um bei der Herzdruckmassage im Takt zu bleiben, sondern auch diverse andere Lieder. Zum Beispiel: „Another one bites the dust“ von Queen, „Highway to Hell“ von ACDC oder „Atemlos durch die Nacht“ von Helene Fischer. Das Deutsche Rote Kreuz hat zu diesem Zweck eine Playlist auf Spotify erstellt.
 
Fotogalerie:
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7. November 2024, 12.09 Uhr
Sina Claßen
 
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Sina Claßen >>
 
 
 
 
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