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AWO wählt neues Präsidium
„Das Opfer einer kleinen, raffgierigen und gewissenlosen Clique“
Nach Monaten der Krise wählte der Frankfurter AWO-Kreisverband vergangenen Samstag ein neues Präsidium. Dieses zog bereits kurz nach seinem Amtsantritt deutliche Konsequenzen und erteilte unter anderem Hausverbot für mehrere Personen.
Vergangenen Samstag hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Frankfurt nun in einer Kreiskonferenz ein neues Präsidium gewählt. Neue Vorsitzende, gewählt mit 58 von 67 Stimmen, ist die Juristin Petra Rossbrey. Die neuen Vorsitzenden finden harte Worte für die in den vergangenen Monaten aufgedeckten Skandale innerhalb der AWO: Die AWO Frankfurt sei „das Opfer einer kleinen, raffgierigen und gewissenlosen Clique“, heißt es in einer Stellungnahme des Präsidiums.
Unmittelbar nach seiner Wahl setzte das nahezu komplett ausgetauschte Präsidium ein deutliches Zeichen, um das Vertrauen in die Frankfurter AWO wiederherzustellen: So wurden Panagiotis Triantafillidis und Jasmin Kasperkowitz mit sofortiger Wirkung als Vorstände abberufen. Beide waren Stellvertreter beziehungsweise Stellvertreterin des bereits im Januar gekündigten AWO-Geschäftsführers Jürgen Richter. Zudem verhängte das Präsidium ein Hausverbot für Richter und Triantafillidis sowie vier weitere ehemals teils führende Personen, die allesamt Gegenstand staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen seien.
„Die Vorgehen der kleinen Clique, welche die AWO in die Krise gestürzt hat, soll lückenlos aufgeklärt werden. Hierbei wird die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen aktiv unterstützt“, versicherte das neue Präsidium in einer Stellungnahme am Montagmorgen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen zwei Frauen und vier Männer, die bei der AWO in Frankfurt beziehungsweise Wiesbaden haupt- oder ehrenamtlich tätig waren. In diesem Zusammenhang waren im Januar mehrere Privat- und Geschäftsräume durchsucht worden. Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich dabei um sechs Privatwohnungen und acht Geschäftsräume in Frankfurt, Wiesbaden, Berlin, Bad Schwalbach und Schöneck.
Zudem gab das Gremium an, in den nächsten vierzehn Tagen über die Berufung von zwei neuen Vorständen entscheiden zu wollen, die fachlich und persönlich geeignet sind, die Aufgaben eines entschiedenen Neuanfangs nach den Vorgaben des Präsidiums zu bewältigen. Ziel sei es, das verlorene Vertrauen wiederherzustellen.
Vorwürfe gegen Sozialdezernentin
Derweil zeigen neue Informationen des Hessischen Rundfunks, dass die Frankfurter Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU) in der AWO-Affäre gelogen haben soll. Bereits im vergangenen Jahr gab es erste Vorwürfe gegen die AWO: Die Frankfurter Neue Presse berichtete über Unstimmigkeiten bei den finanziellen Ausgaben in zwei Flüchtlingsunterkünften, woraufhin sich die Stadt von der AWO als Betreiberin der Unterkünfte getrennt hatte. Das Sozialdezernat gab damals „eine strategische Neuordnung“ als Grund für die Trennung an. Mittlerweile allerdings gibt Birkenfeld zu, dass bereits 2018 Unstimmigkeiten bei den Abrechnungen der AWO aufgetreten seien, berichtete der HR. Das Sozialdezernat verteidigte sich auf HR-Nachfrage damit, dass man das Ansehen der AWO nicht habe beschädigen wollen und daher eine „Sprachregelung“ vereinbart habe.
Unmittelbar nach seiner Wahl setzte das nahezu komplett ausgetauschte Präsidium ein deutliches Zeichen, um das Vertrauen in die Frankfurter AWO wiederherzustellen: So wurden Panagiotis Triantafillidis und Jasmin Kasperkowitz mit sofortiger Wirkung als Vorstände abberufen. Beide waren Stellvertreter beziehungsweise Stellvertreterin des bereits im Januar gekündigten AWO-Geschäftsführers Jürgen Richter. Zudem verhängte das Präsidium ein Hausverbot für Richter und Triantafillidis sowie vier weitere ehemals teils führende Personen, die allesamt Gegenstand staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen seien.
„Die Vorgehen der kleinen Clique, welche die AWO in die Krise gestürzt hat, soll lückenlos aufgeklärt werden. Hierbei wird die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen aktiv unterstützt“, versicherte das neue Präsidium in einer Stellungnahme am Montagmorgen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen zwei Frauen und vier Männer, die bei der AWO in Frankfurt beziehungsweise Wiesbaden haupt- oder ehrenamtlich tätig waren. In diesem Zusammenhang waren im Januar mehrere Privat- und Geschäftsräume durchsucht worden. Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich dabei um sechs Privatwohnungen und acht Geschäftsräume in Frankfurt, Wiesbaden, Berlin, Bad Schwalbach und Schöneck.
Zudem gab das Gremium an, in den nächsten vierzehn Tagen über die Berufung von zwei neuen Vorständen entscheiden zu wollen, die fachlich und persönlich geeignet sind, die Aufgaben eines entschiedenen Neuanfangs nach den Vorgaben des Präsidiums zu bewältigen. Ziel sei es, das verlorene Vertrauen wiederherzustellen.
Vorwürfe gegen Sozialdezernentin
Derweil zeigen neue Informationen des Hessischen Rundfunks, dass die Frankfurter Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU) in der AWO-Affäre gelogen haben soll. Bereits im vergangenen Jahr gab es erste Vorwürfe gegen die AWO: Die Frankfurter Neue Presse berichtete über Unstimmigkeiten bei den finanziellen Ausgaben in zwei Flüchtlingsunterkünften, woraufhin sich die Stadt von der AWO als Betreiberin der Unterkünfte getrennt hatte. Das Sozialdezernat gab damals „eine strategische Neuordnung“ als Grund für die Trennung an. Mittlerweile allerdings gibt Birkenfeld zu, dass bereits 2018 Unstimmigkeiten bei den Abrechnungen der AWO aufgetreten seien, berichtete der HR. Das Sozialdezernat verteidigte sich auf HR-Nachfrage damit, dass man das Ansehen der AWO nicht habe beschädigen wollen und daher eine „Sprachregelung“ vereinbart habe.
17. Februar 2020, 11.37 Uhr
Elena Zompi
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