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AWO-Skandale

AWO und die Detektive

Die Serie von Skandalen bei der AWO reißt nicht ab: Nach Berichten über falsche Abrechnungen bei zwei Flüchtlingsunterkünften und unrechtmäßig hohe Gehälter und Luxusautos einiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, geht es nun um Mobbing und Einschüchterung.
Der Frankfurter Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) steht weiter in der Kritik: Wie der Hessische Rundfunk (HR) berichtet, habe es massive Schikanen gegen eine vermeintliche Whistleblowerin gegeben. Die langjährige Mitarbeiterin der AWO habe im Verdacht gestanden, im Sommer 2017 anonym Informationen über Missstände bei der Abrechnung von Flüchtlingsunterkünften der AWO an das Sozialdezernat weitergegeben zu haben. Die Informationen hatten seinerzeit Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die AWO ausgelöst.

Dem HR liegt das Kündigungsschreiben einer Mitarbeiterin an die AWO vor, in der diese von massiven Einschüchterungsversuchen berichte. Das Schreiben aus dem Herbst 2017 schildere Fälle von monatelangem Mobbing. In einem Schreiben vom Rechtsanwalt der Mitarbeiterin, das ebenfalls dem HR vorliegt, wird geschildert, dass drei „Ermittler“ am Arbeitsplatz ihres getrennt lebenden Ehemanns – ebenfalls ein AWO-Mitarbeiter – aufgetaucht seien und ihn mit Details aus dem Privatleben seiner Frau konfrontiert hätten. Er sei von den drei „Ermittlern“ massiv unter Druck gesetzt worden, seine Frau der Weitergabe von Informationen zu belasten. Die AWO bestätigte gegenüber dem HR den Einsatz einer Detektei. Diese seien als Folge von wiederholten anonymen Angriffen auf die AWO beauftragt worden, diese Angriffe zu stoppen. Der AWO sei es um den Schutz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegangen, die von diesen Angriffen betroffen seien. Die Maßnahmen hätten sich jedoch nicht gegen einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerichtet. Für das JOURNAL FRANKFURT war die Pressestelle der AWO nicht zu erreichen.

Die betroffene Mitarbeiterin gab gegenüber dem HR an, es habe keine Reaktion seitens der AWO auf ihre Beschwerden über die Nachstellungen gegeben. Sie und ihre Kollegen seien jedoch extrem eingeschüchtert gewesen, hätten nach Wanzen unter ihren Tischen gesucht und sich nur noch auf der Toilette oder gar nicht miteinander unterhalten. Dem HR liegen Aussagen von anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AWO vor, die von „Verhören“ durch die eingesetzten Detektive berichtet hätten.

Die AWO kommt seit Wochen nicht aus den Schlagzeilen. Nach den Vorwürfen wegen falscher Abrechnungen bei zwei von der AWO betriebenen Flüchtlingsunterkünften, wurde bekannt, dass die Ehefrau von Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), Zübeyde Feldmann, ein ungewöhnlich hohes Gehalt als Kita-Leiterin und einen Dienstwagen gestellt bekommen habe. Auch gegen Peter Feldmann selbst wurden Vorwürfe laut: Er habe von der AWO eine Stelle finanziert bekommen, von der aus er seinen Wahlkampf geführt habe. Peter Feldmann wies nach längerem Schweigen alle Vorwürfe von sich. Auch gegen einen Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin mit SPD-Hintergrund wurden Vorwürfe laut: Beide seien auf Positionen gesetzt worden, für die sie nicht qualifiziert seien und zu hoch bezahlt worden. Bei anderen Führungskräften wurde bekannt, dass sie von der AWO teilweise über 400 PS-starke Dienstwagen zur Verfügung gestellt bekommen hätten. Die AWO weist bislang alle Anschuldigungen von sich, kündigte jedoch an, die Vorwürfe prüfen und die Dienstwagenrichtlinie ändern zu wollen.
 
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5. Dezember 2019, 11.56 Uhr
nre
 
 
 
 
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