AWO-Affäre

Klaus Roth verzichtet auf Posten im AWO-Vorstand

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Im Dezember trat der langjährige Frankfurter AWO-Geschäftsführer Jürgen Richter zurück. Die Nachfolge sollte Klaus Roth übernehmen – doch dieser verzichtet nun auf den Posten. Er wolle den Entscheidungen der Kreiskonferenz nicht im Weg stehen.

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Auch im neuen Jahr wird es nicht ruhiger um den Frankfurter Kreisverband der AWO. Wie nun bekannt gegeben wurde, verzichtet das designierte Vorstandsmitglied des Kreisverbandes, Klaus Roth, auf die Mitwirkung im Vorstandsgremium. „Wir arbeiten gerade intensiv an der Neuaufstellung unseres Verbandes und möchten gestärkt aus der laufenden Krise hervorgehen. Ich habe mich sehr auf die neue Herausforderung gefreut, stelle aber gerne die Bedürfnisse des Verbandes an erste Stelle“, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme.

Am 18. Januar sollen die Delegierten einer Kreiskonferenz, die einer Mitgliederversammlung ähnelt, ein neues Präsidium wählen. Roth wolle den Delegierten bei ihrer Wahl nicht im Weg stehen. „Die Delegierten sollen ihre Wahl frei von Zwängen innerhalb und außerhalb des Verbandes treffen können, nur ihrem Gewissen und dem Wohle des Verbandes verpflichtet", erläutert Klaus Roth seine Entscheidung.

Roth stand ebenfalls in der Kritik

Roth sollte eigentlich den langjährigen Geschäftsführer Jürgen Richter ersetzen, wenn dieser in den Ruhestand geht. Das Präsidium habe ihn bereits im Sommer als Nachfolger gewählt. Richter hatte jedoch im Dezember seinen Rücktritt erklärt. Doch auch Roth stand in den vergangenen Wochen wegen seines Dienstwagens in der Kritik, wie die Hessenschau berichtete. Zudem ist Roth Geschäftsführer des Tochterunternehmens AWO Protect, das der Stadt Frankfurt sieben Millionen Euro für die Bewachung zweier Flüchtlingsheime berechnete. In diesem Zusammenhang ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue und des Betrugs gegen nicht näher benannte AWO-Verantwortliche.

Derweil kündigte der AWO Bundesverband für die kommenden Wochen Gespräche mit der Stadt Frankfurt an, „um gemeinsam an der Aufklärung zu arbeiten und die Situation für diejenigen zu stabilisieren, die vor Ort wichtige Arbeit für die Menschen leisten“, so der AWO-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Stadler.


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