Die Debatte um die weitere Nutzung der Paulskirche reißt nicht ab. Auf einige Veranstaltungen konnte sich das Stadtparlament nun aber einigen. Die Podiumsdiskussion anlässlich des 20-jährigen Bestehens von Attac kann demnach am 15. Februar stattfinden.
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Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) schlug Mitte Januar vor, das Stadtparlament könne zukünftig in der Paulskirche tagen. Der Vorstoß stieß im Römer größtenteils auf Ablehnung. Auch andere Pläne für die Nutzung des Denkmals lösten Diskussionen aus: Am vergangenen Sonntag fand die Premiere der ZDF-Serie „Bad Banks“ in der Paulskirche statt. Auch darüber war im Vorfeld der Premiere debattiert worden: Die „Wiege der Demokratie“ sei schließlich keine Multifunktionsarena, so der CDU-Fraktionsvorsitzende im Römer, Nils Kößler.
Vergangene Woche trafen sich die Stadtverordneten und Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), um über die zukünftige Nutzung der Paulskirche zu sprechen. In der Runde, an der auch Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler (CDU) und die Stadtverordneten Annette Rinn (FDP), Nils Kößler (CDU), Sebastian Popp (Grüne) und Bernhard Ochs (Die Frankfurter) teilnahmen, zeigte man sich offen dafür, die Paulskirche für repräsentative Veranstaltungen des Stadtparlaments, des Handwerks, der Gewerkschaften, für ein Jugendparlament, Treffen der IHK und für Kulturveranstaltungen mit dem Fokus Demokratie zu nutzen. Grundsätzlich wolle man sich auf einen „konkreten Kriterienkatalog“ verständigen, um sich zukünftige Debatten über die Nutzung der Paulskirche zu ersparen.
Zu den Kulturveranstaltungen mit demokratischem Fokus zählt auch die Diskussion der globalisierungskritischen Nichtregierungsorganisation Attac anlässlich deren 20-jährigen Bestehens, die am Samstag, 15. Februar, ab 14 Uhr stattfinden wird. Thema soll sein: „Zivilgesellschaft unter Druck: Die Bedeutung von kritischem Engagement für die Demokratie“. Luisa Neubauer von Fridays for Future, Netzaktivistin Katharina Nocun, Jana Ciernioch von SOS Méditerranée und Judith Amler von Attac werden dabei über die schrumpfenden Handlungsspielräume für zivilgesellschaftliches Engagement sprechen. Eröffnet wird die Veranstaltung mit einem Vortrag der Journalistin Ferda Ataman. Zudem soll es einen sogenannten „Open Space“ geben, in dem sich zivilgesellschaftliche Organisationen den Besucherinnen und Besuchern vorstellen. Mit der Diskussion setze Attac die Debatte fort, die sie im September 2018 mit der Besetzung der Paulskirche unter dem Motto „Her mit der Demokratie!“ angestoßen hatte. Am Sonntag, 16. Februar, findet mit einer Matinée in der Evangelischen Akademie eine weitere Veranstaltung zum 20. Jubiläum statt. Als Redner werden dabei der Journalist und Autor Stephan Hebel und der der Soziologe Klaus Dörre anwesend sein.