Frankfurts Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodriguez warnt vor einem Brandrisiko in trockenen Wäldern. Bürgerinnen und Bürger sollten sich vorsichtig verhalten. Was im Ernstfall zu tun ist, erfahren Sie hier.
Lukas Mezler /
Update, 9. April: Mittlerweile ruft auch die Stadt Frankfurt ihre Bürgerinnen und Bürger aufgrund der Waldbrandgefahr „zu besonderer Vorsicht“ auf: „Die Böden sowie das herabgefallene Laub aus dem vergangenen Herbst sind durch die ausbleibenden Regenfälle der letzten Wochen stark ausgetrocknet. Das stellt ein erhebliches Brandrisiko dar“, erklärt Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez (Grüne). „Bereits kleinste Funken oder Zündquellen können unter diesen Bedingungen ein Feuer auslösen. Besonders achtlos weggeworfene Zigaretten stellen eine große Gefahr dar und können verheerende Folgen haben.“
Auch wenn derzeit noch kein generelles Grillverbot ausgesprochen wurde, mahnt die Stadt zur Umsicht beim Würstchenbrutzeln im Freien. Grillen ist nur an ausgewiesenen Grillplätzen in den städtischen Grünanlagen erlaubt. Es sei dabei unbedingt darauf zu achten, Funkenflug zu vermeiden und Asche sowie Kohlereste ausschließlich in die vorgesehenen Behälter zu entsorgen. Müll sollte entweder ordnungsgemäß beseitigt oder wieder mitgenommen werden.
„Unsere Wälder sind in dieser trockenen Zeit besonders schutzbedürftig“, so Zapf-Rodríguez weiter. „Das Rauch- und Feuerverbot im Wald besteht aus gutem Grund. Jeder Einzelne trägt Verantwortung – nur gemeinsam können wir verhindern, dass es zu einem Brand kommt.“
Waldbrandgefahr in Frankfurt und Umgebung
Erstmeldung, 8. April: Die Niederschläge der vergangenen Wochen lagen weit unter dem Durchschnitt – mit gravierenden Folgen für Südhessen und insbesondere den Frankfurter Raum. „Die Lage hat sich verschärft“, sagt ein Sprecher des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt. Als Obere Forstbehörde weist das RP darauf hin, dass die Trockenheit die Vegetation stark ausgedörrt hat und bereits geringe Funken ausreichen können, um Brände zu entfachen. Besonders betroffen: Wälder und Waldränder, also beliebte Ausflugsziele der Stadtbevölkerung. Das RP spricht die Warnung insbesondere für Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt aus.
Grillplätze in Waldnähe gesperrt
In mehreren Kommunen wurden bereits erste Maßnahmen ergriffen. Grillplätze in Waldnähe sind vielerorts geschlossen worden, Feuerstellen ebenfalls. Die zuständigen Behörden entscheiden je nach Lage vor Ort über weitergehende Schritte, unabhängig von offiziellen Alarmstufen.
Ein häufig unterschätztes Risiko geht dabei vom Menschen selbst aus: Laut Forstverwaltung werden fast alle Waldbrände durch menschliches Verhalten verursacht, etwa durch Brandstiftung, achtlos weggeworfene Zigaretten oder Lagerfeuer. Das Rauchen im Wald ist daher grundsätzlich verboten – eine Regel, die in Trockenzeiten besonders strikt kontrolliert wird.
Rettungswege offen halten
„Zufahrten zu Wäldern müssen unbedingt freigehalten werden“, mahnt das RP. Sie dienen als Feuerwehrzufahrten und Rettungswege für Einsatzkräfte. Blockierte Wege könnten im Ernstfall lebensgefährlich sein. Park- und Halteverbote in Waldnähe sollten daher strikt beachtet werden.
Wer Rauchentwicklung oder ein Feuer entdeckt, sollte keine Zeit verlieren und umgehend die Notrufnummer 112 wählen. „Schnelles Handeln kann Schlimmeres verhindern“, sagen die Experten des Regierungspräsidiums. Das RP Darmstadt arbeitet in der aktuellen Situation eng mit den lokalen Forstämtern des Landesbetriebs HessenForst zusammen. Ziel ist es, Brände zu verhindern und bei Ausbrüchen sofort reagieren zu können. Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, zum Schutz der Wälder beizutragen.
Jahrgang 1997, Studium der Sozial- und Kulturanthropologie an der Goethe-Universität Frankfurt, EHESS in Paris. Seit Oktober 2024 beim JOURNAL FRANKFURT.