Mehrfach wurden die Arbeiten an der Frankfurter Kleinmarkthalle verschoben, 2025 sollen sie starten. Saniert und modernisiert werden soll im laufenden Betrieb. Einige Händler wünschen sich mehr Informationen.
Florian Aupor /
Vor über 70 Jahren wurde die Kleinmarkthalle vom damaligen Oberbürgermeister Walter Kolb (SPD) eröffnet und ist zu einem Frankfurter Wahrzeichen geworden. Doch das denkmalgeschützte Gebäude muss dringend saniert werden, darüber besteht Einigkeit. Das Gebäude wird von der Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbH (HFM) verwaltet, laut der sich „im Laufe der Jahre strukturelle und technische Probleme angehäuft“ haben.
Mehrfach wurden Termine für die Sanierung in der Vergangenheit verschoben. Nun heißt es: Die Arbeiten sollen im vierten Quartal 2025 beginnen und in vier Jahren abgeschlossen sein. Auch die HFM weiß, dass die „Bauarbeiten für alle Beteiligten eine große Herausforderung darstellen“. Geplant ist, die Sanierung bei laufendem Betrieb durchzuführen: „Kein Händler muss auf seine Kunden und kein Kunde auf seine liebgewonnene Kleinmarkthalle verzichten“, versprach Prokurist Michael Lorenz im vergangenen Jahr.
Sanierung der Frankfurter Kleinmarkthalle bereitet Händlern Sorgen
Einerseits ist man sich auch vonseiten der Händler einig, dass Modernisierungen notwendig sind – etwa um das Problem der sommerlichen Hitze in der Halle zu lösen. Andererseits sehen sich Gewerbetreibende mit erheblichen Herausforderungen während der Sanierung konfrontiert: Fehlende Kundenparkplätze, Schwierigkeiten bei der Warenanlieferung und Probleme der Planbarkeit bereiten ihnen Sorgen. Darauf reagierte die HFM bereits Anfang 2024 und organisiert seitdem monatliche Informationsveranstaltungen. Vielen Händlern würden trotzdem konkrete Informationen zum Ablauf der Arbeiten fehlen.
Einem Infostand in der Halle sind nur allgemeine Informationen zu entnehmen. Dort heißt es, die Bauarbeiten sollen „in mehreren Phasen“ und „schrittweise“ stattfinden, um „möglichst wenig Einfluss auf den Betrieb“ zu nehmen. Die Betreiberin des Alla Vita Buona geht jedoch von weniger Kunden und Umsatz aus: „Ein bisschen weniger wird es schon werden.“ Vielleicht müsse sie auch „in einen Container vor der Halle umziehen“, genaues wisse sie allerdings nicht. Eine weitere Geschäftsinhaberin sieht es ähnlich: „Jeder von uns wird betroffen sein, wir werden das alle spüren.“
Wichtig: „den Charakter der Halle zu erhalten“
Francesco Belvedere, der seit etwa 35 Jahren sein Geschäft, das Casa Italiana, in der Kleinmarkthalle betreibt, ist es sehr wichtig, „trotz der notwendigen Modernisierung den Charakter der Halle zu erhalten“. Der besondere Charme müsse bestehen bleiben, um die Kleinmarkthalle auch in Zukunft für Besucher und Kunden attraktiv zu machen. Am Erscheinungsbild soll und darf sich auch laut HFM nichts ändern: „Die Ursprungsgestaltung der Fassade mit Drahtglas bleibt dabei im Sinne des Denkmalschutzes erhalten.“
Kleinmarkthalle soll Klimaanlage bekommen
Wenn es draußen 30 Grad Celsius hat, habe es oben in der Halle etwa 40 Grad Celsius, verrät einer der Geschäftsinhaber. Eine andere Händlerin erzählt, dass manche der älteren Stammkunden im heißen Sommer aus gesundheitlichen Sorgen gar nicht mehr kämen. Die Betreiberin des Alla Vita Buona hat eine klare Präferenz, wie das Problem gelöst werden soll: „Eine Klimaanlage wäre besser als eine Lüftung.“
2023 hatte Lorenz noch gesagt, das Klima in der Halle würde „sich nicht durch zwei, drei Klimaanlagen verbessern“ und davon gesprochen, das Problem durch „bessere Dämmung oder eine Abluftanlage“ zu lösen. In den neuen Plänen ist hingegen die Installation von „Klimaanlagen und einer nachhaltigen Heiztechnik“ vorgesehen, um dem Problem zu begegnen. Trotzdem müsse die Halle zuvor gedämmt werden.
Insgesamt soll die Sanierung der Kleinmarkthalle Stand 2024 rund 31 Millionen Euro kosten.