Weibliche Dimensionen im Judentum

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red /

Frauen im Judentum - ein seltener Blickwinkel. Bei der Ausstellungseröffnung gestern Abend im Jüdischen Museum Frankfurt fand das auch Kulturdezernent Felix Semmelroth: „Nur wenige Beiträge über das Judentum rücken den weiblichen Blick auf Geschichte in ihr Zentrum - nahezu ebenso selten stehen die Geschichten jüdischer Frauen im Vordergrund“, so Semmelroth. Konzipiert vom Jüdischen Museum Wien ist die Ausstellung bis Ende März 2008 in Frankfurt zu sehen. „Damit setzt sich eine kleine Tradition in Frankfurt fort: Die jüdischen Museen der Hauptstädte zu Gast im Jüdischen Museum Frankfurt“, sagte der Kulturdezernent. „Die Museen von Amsterdam und Athen waren schon vertreten. Im nächsten Jahr wird, in Abstimmung auf das Gastland der Frankfurter Buchmesse, das Jüdische Museum der Türkei erwartet und bei uns eine Ausstellung über die mehr als 700-jährige Geschichte der Juden in der Türkei sowie die jüdisch-spanische Buchkunst präsentieren.“


Namensgeber und zugleich zentrales Objekt der Ausstellung „Beste aller Frauen – Weibliche Dimensionen im Judentum“ ist ein Toravorhang (Parochet) des Wiener Baumwoll-Fabrikanten Zwi Hirsch Todesco. Der später geadelte Geschäftsmann stiftete diese Textilie anlässlich der Vermählung seiner Tochter Manina dem Wiener Stadttempel. Die Widmungsinschrift hebt besonders die Ehefrau des Stifters als „Beste aller Frauen“ hervor. Die Ausstellung arbeitet bisher verborgene Geschichten jüdischer Frauen in ihrem religiösen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Kontext auf. Positionen und Leistungen von Frauen in der Religion, ihr soziales Engagement, die Salonkultur und die ersten Frauen im Wissensbetrieb werden anhand biografischer Details dokumentiert. Das Bestreben von orthodoxen und nichtorthodoxen Frauen, eine Neudefinition ihrer Aufgaben im religiösen Bereich zu erwirken, ist ein aktuelles Thema. 1936 wurde in Deutschland mit Regina Jonas erstmals eine Frau zur Rabbinerin ernannt. „Der Bezug zu Frankfurt ist einmal mehr hergestellt, insbesondere da eine der drei heute in Deutschland tätigen Rabbinerinnen in unserer Stadt wirkt, die Frankfurterin Elisa Klapheck.“

Quelle: PIA/Stadt Frankfurt, Foto: Jüdisches Museum Frankfurt


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