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Universitärer Austausch
Feldmann intensiviert Städtepartnerschaft
Bei seinem Antrittsbesuch in Birmingham setzt Oberbürgermeister Peter Feldmann fort, was er bei Reisen zu den Partnerstädten Krakau und Tel Aviv begonnen hat: Er will den wissenschaftlichen Austausch unter den Partnerstädten intensivieren.
Es gibt Städtepartnerschaften, die auf dem Papier existieren und solche, die richtig gelebt werden. „Seit meinem Amtsantritt hat sich eine Änderung im Fokus bei Städtepartnerschaften ergeben“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). Er wolle verstärkt die Wirtschaft und die Wissenschaft fördern, Synergien aus den durch die Städtepartnerschaften verbundenen Universitäten nutzen, Projekte synchronisieren und eine Basis für gemeinsame Projekte bilden. Daher reiste Feldmann am Freitag mit seinem Referenten Tarkan Akman sowie dem Vize-Präsidenten der Uni Frankfurt, Rainer Klump, in die zweitgrößte Stadt Englands, um dort mit dem Vize-Präsidenten der University of Birmingham, Michael Whitby, über eine intensivere Zusammenarbeit zu sprechen. „Als Stadtoberhaupt ist man immer auch zugleich ein Wirtschaftsförderer“, sagt Feldmann. Klump indes, weiß die Begleitung durch den Oberbürgermeister zu schätzen, das gebe dem Besuch gleich mehr Gewicht und hinterlasse einen größeren Eindruck. Seine Vorgängerin Petra Roth sei zuletzt vor mehr als zehn Jahren in Birmingham gewesen, betont Feldmann.
Im kommenden Jahr wird die Frankfurter Universität ihr 100. Jubiläum begehen und Anfang Juni eine Tagung zum Thema „The university and the city“ abhalten, bei der Vertreter aller Städtepartner als auch der Städte, mit denen die Goethe-Uni ohnehin kollaboriert, anwesend sein werden, etwa auch aus Toronto, Shanghai oder Osaka. „Seit vier Jahren pflegen wir intensive Beziehungen mit Birmingham, das seit 1966 eine Partnerstadt Frankfurts ist. Uns verbindet eine strategische Partnerschaft und seit zwei Jahren gibt es einen formalen Partnerschaftsvertrag“, sagt Rainer Klump. Er befürwortet auch eine mögliche Städtepartnerschaft mit Philadelphia, zumal es bisher noch keine Partnerschaft mit den USA gebe. Man stehe bereits mit der dortigen Business and Law School in Kontakt, aber auch Themen wie Diversität und Integration seien spannende Forschungsfelder, ebenso wie eine Zusammenarbeit mit der medizinischen Fakultät. „Birmingham hat wie Frankfurt auch eine klassische Volluniversität mit starken Geistes- und Naturwissenschaften. Der um 1900 gegründete Campus ist mit seiner viktorianischen Pracht sehenswert. Die Universität wurde ähnlich wie die Goethe Uni von der Bürgerschaft und der lokalen Wirtschaft getragen.“
Bei so vielen Gemeinsamkeiten stand einem erfolgreichen Treffen in Birmingham also nichts entgegen. Vize-Präsident Whitby führte durch die altehrwürdige Grand Hall im Aston Webb Building, in dem die Graduierten gefeiert werden und ließ den Studiengang Superdiversity vorstellen. Das Fach widmet sich etwa den vielfältigen Gesellschaftsschichten, die sich in Birmingham während der vergangenen zehn Jahre herausgebildet haben. Wo einst vor allem Zuwanderung aus den ehemaligen Kolonien zu beobachten war, ist Birmingham ein Musterbeispiel an Internationalität, mit einer Vielzahl an Ethnien und Sprachen geworden, die sich im Stadtgebiet verteilen und auch eine Herausforderung für die Stadtpolitik bedeuten. „Interessant, wie viel Frankfurt und Birmingham gemeinsam haben“, fasste Peter Feldmann zusammen und deutete vor allem die Themenfelder Wohnungsnot und Migration heraus.
Insgesamt 40 Punkte umfasste der „Actionplan“, den Rainer Klump mit seinem britischen Kollegen zu besprechen hatte. „Birmingham baut eine Fakultät für Pharmazie auf und die Uni Frankfurt hat angeboten zu helfen, was gut angekommen ist.“ Birmingham sei auch interessiert an Praktika in Frankfurter Museen für die Austauschstudenten. Der Fachbereich Politik habe außerdem ein Forschungsthema, das sich mit den Auswirkungen eines direkt gewählten Bürgermeisters auf die Stadt beschäftige, eine Regierungsform, die in England per Volksentscheid abgelehnt worden ist. „Dafür bin ich das lebende Anschauungsobjekt“, scherzte Feldmann.
Von seiner Reise nach Birmingham erhofft er sich ebenso positive Impulse wie etwa nach dem wissenschaftlichen Speeddating, das er mit Vertretern der Fachhochschulen und Universitäten in Krakau veranstaltet hatte und bei dem künftige Projekte angestoßen werden konnten. Für 2014 steht auch noch eine entsprechende Reise nach Prag auf dem Programm, außerdem bemüht sich Feldmann um Dreiecksbündnisse, etwa wissenschaftliche Austausche zwischen Frankfurt, Tel Aviv und Eskehir.
Im Bild zu sehen, von links nach rechts: Oberbürgermeister Peter Feldmann, Pro-Vice Chancellor Michael Whitby und Vize-Präsident der Goethe-Uni Rainer Klump.
Im kommenden Jahr wird die Frankfurter Universität ihr 100. Jubiläum begehen und Anfang Juni eine Tagung zum Thema „The university and the city“ abhalten, bei der Vertreter aller Städtepartner als auch der Städte, mit denen die Goethe-Uni ohnehin kollaboriert, anwesend sein werden, etwa auch aus Toronto, Shanghai oder Osaka. „Seit vier Jahren pflegen wir intensive Beziehungen mit Birmingham, das seit 1966 eine Partnerstadt Frankfurts ist. Uns verbindet eine strategische Partnerschaft und seit zwei Jahren gibt es einen formalen Partnerschaftsvertrag“, sagt Rainer Klump. Er befürwortet auch eine mögliche Städtepartnerschaft mit Philadelphia, zumal es bisher noch keine Partnerschaft mit den USA gebe. Man stehe bereits mit der dortigen Business and Law School in Kontakt, aber auch Themen wie Diversität und Integration seien spannende Forschungsfelder, ebenso wie eine Zusammenarbeit mit der medizinischen Fakultät. „Birmingham hat wie Frankfurt auch eine klassische Volluniversität mit starken Geistes- und Naturwissenschaften. Der um 1900 gegründete Campus ist mit seiner viktorianischen Pracht sehenswert. Die Universität wurde ähnlich wie die Goethe Uni von der Bürgerschaft und der lokalen Wirtschaft getragen.“
Bei so vielen Gemeinsamkeiten stand einem erfolgreichen Treffen in Birmingham also nichts entgegen. Vize-Präsident Whitby führte durch die altehrwürdige Grand Hall im Aston Webb Building, in dem die Graduierten gefeiert werden und ließ den Studiengang Superdiversity vorstellen. Das Fach widmet sich etwa den vielfältigen Gesellschaftsschichten, die sich in Birmingham während der vergangenen zehn Jahre herausgebildet haben. Wo einst vor allem Zuwanderung aus den ehemaligen Kolonien zu beobachten war, ist Birmingham ein Musterbeispiel an Internationalität, mit einer Vielzahl an Ethnien und Sprachen geworden, die sich im Stadtgebiet verteilen und auch eine Herausforderung für die Stadtpolitik bedeuten. „Interessant, wie viel Frankfurt und Birmingham gemeinsam haben“, fasste Peter Feldmann zusammen und deutete vor allem die Themenfelder Wohnungsnot und Migration heraus.
Insgesamt 40 Punkte umfasste der „Actionplan“, den Rainer Klump mit seinem britischen Kollegen zu besprechen hatte. „Birmingham baut eine Fakultät für Pharmazie auf und die Uni Frankfurt hat angeboten zu helfen, was gut angekommen ist.“ Birmingham sei auch interessiert an Praktika in Frankfurter Museen für die Austauschstudenten. Der Fachbereich Politik habe außerdem ein Forschungsthema, das sich mit den Auswirkungen eines direkt gewählten Bürgermeisters auf die Stadt beschäftige, eine Regierungsform, die in England per Volksentscheid abgelehnt worden ist. „Dafür bin ich das lebende Anschauungsobjekt“, scherzte Feldmann.
Von seiner Reise nach Birmingham erhofft er sich ebenso positive Impulse wie etwa nach dem wissenschaftlichen Speeddating, das er mit Vertretern der Fachhochschulen und Universitäten in Krakau veranstaltet hatte und bei dem künftige Projekte angestoßen werden konnten. Für 2014 steht auch noch eine entsprechende Reise nach Prag auf dem Programm, außerdem bemüht sich Feldmann um Dreiecksbündnisse, etwa wissenschaftliche Austausche zwischen Frankfurt, Tel Aviv und Eskehir.
Im Bild zu sehen, von links nach rechts: Oberbürgermeister Peter Feldmann, Pro-Vice Chancellor Michael Whitby und Vize-Präsident der Goethe-Uni Rainer Klump.
18. November 2013, 11.40 Uhr
Nicole Brevoord
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