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Neuer Zoodirektor vorgestellt
„Ich habe selten solche Einhelligkeit in einer positiven Beurteilung gefunden wie bei der heutigen Entscheidung“, so Semmelroth. Mit dem Wissenschaftler und Artenschutzexperten Niekisch habe man eine „vorzügliche Wahl“ getroffen. Der Zoo solle eine Neu-Ausrichtung auf den Artenschutz erfahren, womit er attraktiver für das Publikum und produktiver für die Forschung werde. Er verspreche sich eine positive Resonanz und breite Unterstützung des neuen Direktors von der Stadtgesellschaft, so der Kulturdezernent.
Mit Blick auf die Missstände in der Tierhaltung des Zoos, die im vergangenen Jahr bekannt geworden waren, würdigte Semmelroth auch die Mitarbeiter des Zoos. „Ohne diese hochmotivierte Belegschaft währen die vielen Missstände nicht aufgedeckt worden.“
Niekisch hob das außerordentliche Potential des Zoologischen Gartens hervor. „Die Ausgangssituation ist nicht schlecht, aber es gibt eine Menge zu tun.“ Die Lage des Zoos in der Innenstadt, mit der nur ein begrenztes Areal zur Verfügung steht, sieht der designierte Direktor als Chance. „Der Zoo ist sehr gut erreichbar. Artgerechte Tierhaltung ist nicht nur eine Frage des Platzes, sondern auch der Kreativität.“ Für den Naturschutz seien im Zoo alle verantwortlich, vom Tierpfleger bis zum Handwerker. Allerdings werden in Zukunft auch Tierarten weichen müssen, um für andere mehr Platz zu gewinnen. Auf welche Arten man verzichten werde, wolle Niekisch mit Rücksicht auf die Tierpfleger nicht alleine Entscheiden.
Die geplante Umgestaltung und Neukonzeptionierung betrifft praktisch alle Bereiche von der Gastronomie über den Spielplatz bis hin zum barrierefreien Umbau des Geländes für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen. Auch das Grzimek-Haus sei wegen Bau- und Tierschutzbestimmungen, nicht mehr zu halten. Um den Zoo nicht komplett in eine Baustelle zu verwandeln, würden die Maßnahmen jedoch sukzessive vorgenommen. Zunächst sollten die begonnenen Projekte wie der Borgori-Wald zu Ende geführt werden, so Niekisch. Priorität hätten die Bärenanlage und die offenere Gestaltung des Eingangsbereichs, der künftig vom Zugang zum Zoogesellschaftshaus abgekoppelt werden solle. Auch bei den Pinguinen, Flusspferden und der Serengeti-Anlage bestehe Handlungsbedarf.
Eine Konkurrenz zum Opel-Zoo sieht Niekisch indessen nicht. Er setzt auf Kooperation. „Wir werden den Leuten erklären warum wir keine Elefanten halten können und verweisen sie auf den Opel-Zoo.“ Umgekehrt seien Hinweise auf die eigenen Menschenaffen und die Pinguine denkbar. „Die Zoos sind so unterschiedlich, dass wir uns hervorragend ergänzen.“ Bei der Ausbildung der Lehrlinge arbeite man bereits sehr eng zusammen.
In Fragen der Finanzierung setzt Niekisch nicht nur auf städtische Mittel, sondern auch auf das traditionelle Engagement der Bürgerschaft am Wirtschaftstandort Frankfurt. „Der Magistrat hat zwar viel Geld zur Verfügung gestellt, aber es wird nicht reichen.“ Für die Zehnjahresplanung, die im Frühjahr vorgestellt werden soll, hat die Stadt 30 Millionen Euro zugesagt.
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