Goethe-Preis an Pina Bausch

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red /

Den Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main des Jahres 2008 erhält die Choreografin Pina Bausch. Das hat das Kuratorium, das über die Vergabe des mit 50.000 Euro dotierten Preises befindet, entschieden. Oberbürgermeisterin Petra Roth, die dem Kuratorium vorsitzt, wird den Preis am 28. August in der Paulskirche überreichen.



Mit Pina Bausch wird zum ersten Mal eine herausragende Vertreterin der internationalen Tanzwelt mit dem Goethepreis bedacht. Seit 1945 ist sie nach Anette Kolb (1955) und Wislawa Szymborska (1991) die dritte weibliche Preisträgerin.



Ihrem künstlerischen Credo folgend - "mich interessiert nicht, wie die Menschen sich bewegen, sondern was sie bewegt" - hat Pina Bausch in einer nun schon jahrzehntelangen künstlerischen Tätigkeit immer wieder Grenzen überschritten, dem Theater und Tanztheater neue Wege gewiesen; ihr Verständnis von Tanz hat sich immer auch mit anderen Künsten auseinandergesetzt.



Einer ihrer ersten großen Bühnenerfolge war 1974 die Inszenierung des "Iphigenie-Motivs" nach der Oper von Gluck, seit über 25 Jahren gilt sie mit ihrem Wuppertaler Ensemble als wichtigste Protagonistin des deutschen Balletts auch im Ausland.



Der Goethepreis wird alle drei Jahre am Geburtstag des Frankfurter Dichters verliehen. Der erste Goethepreisträger war Stefan George, der die Auszeichnung 1927 erhielt. Damals wurde die Anerkennung noch jedes Jahr ausgesprochen. Es folgten Albert Schweitzer, der Philosoph Leopold Ziegler und der Psychoanalytiker Sigmund Freud. 1931 erhielt mit der Dichterin Ricarda Huch die erste Frau den Preis.



Mit der Auszeichnung des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann 1949 änderte sich der Rhythmus der Preisvergabe: Seither wird der Goethepreis nur noch alle drei Jahre verliehen. Mit Siegfried Lenz 1999, Marcel Reich-Ranicki 2002 und Amos Oz 2005 waren Schriftsteller und Kritiker die letzten drei Preisträger.



Dem Kuratorium zur Verleihung des Goethepreises 2008 gehören neben Petra Roth Herta Müller, Prof. Dr. Klaus Reichert und Friedrich Dieckmann sowie als ständige Mitglieder der Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung Karl-Heinz Bührmann, Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth, die Direktorin des Freien Deutschen Hochstiftes Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst Udo Corts und der Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität Prof. Dr. Rudolf Steinberg an.


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