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Frauen-Ausstellung "Einzeln & Gemeinsam"
Die weibliche Seite der Uni
Die 100-jährige Geschichte der Goethe-Uni ist nicht nur eine großer Männer, sondern auch großer Frauen. Eine Ausstellung widmet sich dieser unterrepräsentierten Seite von Forscherinnen, Studentinnen und Stifterinnen.
In den 50er Jahren erklärte eine Biologielehrerin ihrer Schülerin, "dass Frauen zu höheren geistigen und kulturellen Leistungen nicht fähig seien". Daraufhin schwor sich die Schülerin, dass sie dagegen etwas unternehmen müsse. Heute ist sie, Silvia Bovenschen, nicht nur Literaturwissenschaftlerin sondern auch Schriftstellerin. Ihre 1979 als Buch erschienene Dissertation "Die imaginierte Weiblichkeit" gilt als feministische Standardlektüre.
Mehr als zwei Jahrzehnte lang war Bovenschen Dozentin am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Goethe-Universität. Sie ist eine von vielen Frauen, die an der Hochschule gearbeitet und Bemerkenswertes geleistet haben. Diese Feststellung mag rivial erscheinen, doch die Anerkennung dieser Frauen hat in der Praxis zu wünschen übrig gelassen. Eine Ausstellung und ein Buch sollen das nun ändern. Ihr Titel: "Einzeln & gemeinsam – 100 Jahre starke Frauen an der Goethe-Universität".
Vier Mitarbeiterinnen der Goethe-Uni (Helma Lutz, Marianne Schmidbaur, Verena Specht-Ronique und Anja Wolde) haben 50 Kurzporträts von Frauen zusammengetragen, die sich in Forschung und Lehre verdient gemacht, sozial, politisch oder kulturell engagiert haben. Etwa die Hälfte dieser Porträts sind auf Tafeln in der Ausstellung präsentiert, die im Foyer des IG Farben-Hauses zu sehen ist.
Vorgestellt werden Berühmtheiten wie die Journalistin Marion Gräfin Dönhoff, die nach einem Studium an der Goethe-Uni zur Chefredakteurin und Herausgeberin der "Zeit" wurde. Oder die Fotografin Gisèle Freund, ebenfalls eine Alumna. Oder die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich. Oder Angela Davis, eine Aktivistin der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, die im Jahr 1970 für das FBI als eine der zehn gefährlichsten Personen galt - heute gibt es an ihrer Alma Mater eine Gastprofessur für Gender und Diversity Studies, die ihren Namen trägt.
Auch Lokalpolitikerinnen sind vertreten wie die ehemalige Bürgermeisterin Frankfurts, Jutta Ebeling (Grüne), und die Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne). Es finden sich aber auch Anekdoten von Frauen, die nur an der Uni Ruhm erlangten, wie etwa Paula Reinhard. "Paula kannte jeder", heißt es auf der Tafel. "Herzlich und unermüdlich" soll sie ihre Gäste in der Mensa versorgt haben - 32 Jahre lang. Ihre Schöpfkelle hat es sogar ins Uni-Archiv geschafft.
>>> Die Ausstellung ist vom 8. bis 19. Mai im Foyer des IG Farben-Gebäudes, Campus Westend, Grüneburgplatz 1, zu sehen sowie vom 22. bis 27. Mai in der Zentralbibliothek der Frankfurter Stadtbücherei, Hasengasse 4. Der Eintritt ist frei.
Am 22. Mai beginnt die Vernissage in der Stadtbücherei um 19.30 Uhr mit einem Vortrag von Ute Gerhard, der ersten Inhaberin des Frankfurter Frauenlehrstuhls, zu 100 Jahre Frauenstudien an der Universität Frankfurt. Dieser Vortrag eröffnet zugleich die interdisziplinäre Konferenz „Ausschließende Einschließung? – 100 Jahre Frauen und Wissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main“.
Das Buch "Einzeln & gemeinsam – 100 Jahre starke Frauen an der Goethe-Universität" ist zu beziehen über das Büro für Gleichstellung der Goethe Universität, Kontakt: 069/798-18698 oder E-Mail: gleichstellungsbuero@uni-frankfurt.de
Mehr als zwei Jahrzehnte lang war Bovenschen Dozentin am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Goethe-Universität. Sie ist eine von vielen Frauen, die an der Hochschule gearbeitet und Bemerkenswertes geleistet haben. Diese Feststellung mag rivial erscheinen, doch die Anerkennung dieser Frauen hat in der Praxis zu wünschen übrig gelassen. Eine Ausstellung und ein Buch sollen das nun ändern. Ihr Titel: "Einzeln & gemeinsam – 100 Jahre starke Frauen an der Goethe-Universität".
Vier Mitarbeiterinnen der Goethe-Uni (Helma Lutz, Marianne Schmidbaur, Verena Specht-Ronique und Anja Wolde) haben 50 Kurzporträts von Frauen zusammengetragen, die sich in Forschung und Lehre verdient gemacht, sozial, politisch oder kulturell engagiert haben. Etwa die Hälfte dieser Porträts sind auf Tafeln in der Ausstellung präsentiert, die im Foyer des IG Farben-Hauses zu sehen ist.
Vorgestellt werden Berühmtheiten wie die Journalistin Marion Gräfin Dönhoff, die nach einem Studium an der Goethe-Uni zur Chefredakteurin und Herausgeberin der "Zeit" wurde. Oder die Fotografin Gisèle Freund, ebenfalls eine Alumna. Oder die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich. Oder Angela Davis, eine Aktivistin der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, die im Jahr 1970 für das FBI als eine der zehn gefährlichsten Personen galt - heute gibt es an ihrer Alma Mater eine Gastprofessur für Gender und Diversity Studies, die ihren Namen trägt.
Auch Lokalpolitikerinnen sind vertreten wie die ehemalige Bürgermeisterin Frankfurts, Jutta Ebeling (Grüne), und die Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne). Es finden sich aber auch Anekdoten von Frauen, die nur an der Uni Ruhm erlangten, wie etwa Paula Reinhard. "Paula kannte jeder", heißt es auf der Tafel. "Herzlich und unermüdlich" soll sie ihre Gäste in der Mensa versorgt haben - 32 Jahre lang. Ihre Schöpfkelle hat es sogar ins Uni-Archiv geschafft.
>>> Die Ausstellung ist vom 8. bis 19. Mai im Foyer des IG Farben-Gebäudes, Campus Westend, Grüneburgplatz 1, zu sehen sowie vom 22. bis 27. Mai in der Zentralbibliothek der Frankfurter Stadtbücherei, Hasengasse 4. Der Eintritt ist frei.
Am 22. Mai beginnt die Vernissage in der Stadtbücherei um 19.30 Uhr mit einem Vortrag von Ute Gerhard, der ersten Inhaberin des Frankfurter Frauenlehrstuhls, zu 100 Jahre Frauenstudien an der Universität Frankfurt. Dieser Vortrag eröffnet zugleich die interdisziplinäre Konferenz „Ausschließende Einschließung? – 100 Jahre Frauen und Wissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main“.
Das Buch "Einzeln & gemeinsam – 100 Jahre starke Frauen an der Goethe-Universität" ist zu beziehen über das Büro für Gleichstellung der Goethe Universität, Kontakt: 069/798-18698 oder E-Mail: gleichstellungsbuero@uni-frankfurt.de
8. Mai 2014, 16.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
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23. November 2024
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