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Frankfurt zeigt Solidarität

Tausende demonstrieren gegen den Ukraine-Krieg

Deutschlandweit sind am Sonntag hunderttausend Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen den Ukraine-Krieg zu demonstrieren. Auch in Frankfurt waren mehr als 11 000 Menschen unterwegs. Aufgerufen hatte ein breites Bündnis aus rund 50 Organisationen.
Ein Meer aus blau-gelben Plakaten, Flaggen mit weißen Friedenstauben und dazwischen Putin-Karikaturen – tausende Menschen haben sich am Sonntagmittag bei strahlendem Sonnenschein auf dem Frankfurter Opernplatz versammelt. Das Ziel: gemeinsam ein Zeichen gegen den Krieg setzen und Solidarität mit der Ukraine zeigen. Aufgerufen zu den Protesten, die in mehreren deutschen Städten stattfanden, hatte ein breites Bündnis aus 50 Organisationen – darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), „Fridays for Future“ und Attac. Laut Polizei nahmen allein in Frankfurt 11 000 Menschen teil, die Organisationen sprachen sogar von 12 000.

Den Auftakt am Opernplatz machte die Frankfurter Sängerin Fee., die mit Band mehrere Lieder spielte. Anschließend ergriff Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) das Wort. Er sei stolz, zu sehen, wie viele Menschen in Frankfurt Solidarität zeigten. „Mit unseren 180 Nationen stehen wir für Demokratie und für Frieden. Deshalb wollen wir aus dem Herzen unserer Heimatstadt ein Zeichen für die Ukraine setzen“, so Feldmann. Anschließend sprachen Achim Knecht, Vorstandsvorsitzender und Stadtdekan der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach, DGB Hessen-Thüringen-Bezirksvorsitzender Michael Rudolph und die Journalistin und Autorin Hadija Haruna-Oelker. Letztere mahnte, dass die Unterstützung für die Menschen nicht in mehreren Wochen wieder abebben dürfe, wenn der Krieg „zur Routine“ werde. Darüber hinaus – und das sei bereits geschehen – dürfe man die hilfesuchenden Menschen nicht in Kategorien einteilen; egal, welche Herkunft und Hautfarbe sie hätten.

Auch Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank fand mahnende Worte. Er kritisierte, dass die Solidarität vieler „an der Zapfsäule“ und mit den steigenden Spritpreisen ende. Er wandte sich direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und forderte ihn dazu auf, sich komplett unabhängig von Russland zu machen und sowohl Nordstream 2 als auch Nordstream 1 zu stoppen. „Symbolische Gesten nutzen niemandem“, so Mendel. Entweder die Bundesregierung komme ihrer Pflicht nach – oder lasse es ganz.

Bevor sich die Demonstrierenden zu einem Protestzug über die Taunusanlage hin zur Bockenheimer Warte aufmachten, wandte sich die gebürtige Ukrainerin Lilia Dejak spontan an die Teilnehmenden. Die Ukrainerinnen und Ukrainer unter den Demonstrierenden hätten sich bislang nicht genügend vertreten gefühlt. Sie selbst lebe bereits seit 30 Jahren in Deutschland und wisse, was das Land an Solidarität tue. Doch das reiche nicht. Putin sei ein Aggressor, der sich niemals beeindrucken lassen werde. Die Ukraine brauche Waffen, um sich zu verteidigen, so Dejak.



 
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14. März 2022, 12.46 Uhr
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