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Der Archäologische Garten in der Altstadt
Ein Schaufenster zu Frankfurts Entstehungsgeschichte
Ab Spätsommer 2018 soll der Archäologische Garten tagsüber wieder öffentlich zugänglich sein und mit Hinweistafeln und Exponaten versehen Stadtgeschichte anschaulicher machen. Unter dem Stadthaus wurden neue Funde gemacht.
Für manche Frankfurter war der Archäologische Garten zwischen Dom und Römer immer nur irgendein Gemäuer, an dem Unkraut wuchs und auf dem man herumturnen konnte. Welche Bedeutung aber eben diese Mauern haben, dass sie von der Gründungszeit der Stadt Frankfurt und von der Kaiserpfalz zeugen, war vermutlich nur den wenigsten Passanten bewusst. Das soll sich ab Sommer 2018 ändern, wenn der nun durch das Stadthaus überbaute Ausgrabungsort wieder tagsüber öffentlich und zwar kostenlos zugänglich sein wird. In Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Museum soll das Gemäuer mit Schautafeln und Exponaten versehen werden und so einen musealeren Charakter bekommen. Es soll aber kein Kassenhäuschen, keine Garderobe und kein Wachpersonal wie in einem typischen Museum geben. Abends soll die Ausgrabungsstätte durch ein durchsichtiges Rollgitter abgesperrt werden.
Es sieht noch etwas unwirtlich aus, mit Baugerüsten und Scheinwerfern, die manche Ecken grell ausleuchten. Denn noch sind die Arbeiten am Archäologischen Garten und auch an der Unterseite des Saals des Stadthauses in vollem Gange. Der Saal schwebt über der einstigen Pfalz und die Unterseite wird derzeit mit glänzenden, rautenförmigen und versetzt angebrachten Messingschindeln verkleidet, das erinnert an eine schimmernde Fischschuppenschicht. Die recht dünnen Schindeln bestehen zu 85 Prozent aus Kupfer und zu 15 Prozent aus Zink. Die goldene Verkleidung gibt dem rustikalen roten Sandsteinbau einen Hauch Glamour. Lange war das Stadthaus umstritten, Archäologen und Denkmalschützer hingegen freuen sich, dass die Ausgrabungen nun nicht mehr wie bisher den Witterungen ausgesetzt sind. Planungsdezernent Mike Josef (SPD) bekräftigte am Mittwoch noch einmal, warum der Bau des Stadthauses erforderlich gewesen sei. „Es ist ein städtebaulich verbindendes Element, das zwischen Schirn, den Altstadtgiebeln und dem Haus am Dom vermittelt und es ist fügt sich gut ins Gesamtbild ein.“ Ferner habe es den Bedarf an weiteren Veranstaltungsräumen gegeben, zudem habe man mit dem ökumenischen Kirchenmuseum, das im Spätsommer 2018 fertig sein soll, eine weitere Nutzung ermöglicht. „Und der wesentlichste Punkt ist der effektive Schutz der Ausgrabungen. Es handelt sich dabei um die Keimzelle, das Herz der Stadt Frankfurt.“ Es sei ein Vorzeigeprojekt.
„Viele wichtige Entscheidungen für Frankfurt und ganz Europa wurden in der Königshalle getroffen, deren Mauern wir im Archäologischen Garten sehen können. Diese bekommen durch die museale Aufbereitung künftig den Stellenwert und die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Ich freue mich sehr, dass wir Besuchern und Bürgern künftig noch weitaus besser erklären können, wie sich unser Frankfurt aus seiner Wiege heraus zur europäischen Finanzmetropole entwickelt hat“, so Mike Josef.
Wegweisend für diese Entwicklung sei beispielsweise der Beschluss einer europäischen Einheitswährung im Jahre 794 durch Karl den Großen gewesen, erläuterte Carsten Wenzel, kommissarischer Leiter des Archäologischen Museums. „Der Garten wird tagsüber für Besucher geöffnet sein. Anhand von Schautafeln, Lebensbildern des römischen und karolingischen Frankfurt, einem Bronzemodell sowie originalen Funden erfahren sie Näheres über die unterschiedlichen Epochen der Besiedlung des Domhügels. So lernen sie die Geschichte Frankfurts von den ersten römischen Militäranlagen ab circa 70 über die Zeit der Karolinger bis ins Spätmittelalter kennen".
Eine zentrale Rolle bei der Präsentation wird die Nutzung des Areals als Königshalle spielen. Um 500 nach Christus wurde anstelle der römischen Militäranlagen ein fränkischer Königshof errichtet. Der Ort erhielt seinen bis heute gültigen Namen Franconofurd – Furt der Franken. Um 820 nach Christus ließ Kaiser Ludwig der Fromme neue Pfalzgebäude bauen, von denen heute noch die Mauern der Königshalle (Aula regia) und eines repräsentativen Torbaus erhalten sind. Im 10. Jahrhundert entwickelte sich Frankfurt unter den Ottonen zu einer befestigten Stadt. Aus dem hohen und späten Mittelalter sind Keller von Bürgerhäusern erhalten.
Für die museale Nutzung habe man das historische Gemäuer auch aufbereitet, habe die in den siebziger Jahren aufgetragenen Zementmörtelschichten entfernt, die Salze aus dem darunterliegenden Mörtel ausgeschwemmt habe, und dann mit einem originalgetreuen Mörtel Fugen gefüllt. Durch die Arbeiten am Stadthaus wurden weitere Grabungen nötig, die auch aus archäologischer Sicht von Interesse waren, weil sie neue Erkenntnisse erbrachten.
Es sieht noch etwas unwirtlich aus, mit Baugerüsten und Scheinwerfern, die manche Ecken grell ausleuchten. Denn noch sind die Arbeiten am Archäologischen Garten und auch an der Unterseite des Saals des Stadthauses in vollem Gange. Der Saal schwebt über der einstigen Pfalz und die Unterseite wird derzeit mit glänzenden, rautenförmigen und versetzt angebrachten Messingschindeln verkleidet, das erinnert an eine schimmernde Fischschuppenschicht. Die recht dünnen Schindeln bestehen zu 85 Prozent aus Kupfer und zu 15 Prozent aus Zink. Die goldene Verkleidung gibt dem rustikalen roten Sandsteinbau einen Hauch Glamour. Lange war das Stadthaus umstritten, Archäologen und Denkmalschützer hingegen freuen sich, dass die Ausgrabungen nun nicht mehr wie bisher den Witterungen ausgesetzt sind. Planungsdezernent Mike Josef (SPD) bekräftigte am Mittwoch noch einmal, warum der Bau des Stadthauses erforderlich gewesen sei. „Es ist ein städtebaulich verbindendes Element, das zwischen Schirn, den Altstadtgiebeln und dem Haus am Dom vermittelt und es ist fügt sich gut ins Gesamtbild ein.“ Ferner habe es den Bedarf an weiteren Veranstaltungsräumen gegeben, zudem habe man mit dem ökumenischen Kirchenmuseum, das im Spätsommer 2018 fertig sein soll, eine weitere Nutzung ermöglicht. „Und der wesentlichste Punkt ist der effektive Schutz der Ausgrabungen. Es handelt sich dabei um die Keimzelle, das Herz der Stadt Frankfurt.“ Es sei ein Vorzeigeprojekt.
„Viele wichtige Entscheidungen für Frankfurt und ganz Europa wurden in der Königshalle getroffen, deren Mauern wir im Archäologischen Garten sehen können. Diese bekommen durch die museale Aufbereitung künftig den Stellenwert und die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Ich freue mich sehr, dass wir Besuchern und Bürgern künftig noch weitaus besser erklären können, wie sich unser Frankfurt aus seiner Wiege heraus zur europäischen Finanzmetropole entwickelt hat“, so Mike Josef.
Wegweisend für diese Entwicklung sei beispielsweise der Beschluss einer europäischen Einheitswährung im Jahre 794 durch Karl den Großen gewesen, erläuterte Carsten Wenzel, kommissarischer Leiter des Archäologischen Museums. „Der Garten wird tagsüber für Besucher geöffnet sein. Anhand von Schautafeln, Lebensbildern des römischen und karolingischen Frankfurt, einem Bronzemodell sowie originalen Funden erfahren sie Näheres über die unterschiedlichen Epochen der Besiedlung des Domhügels. So lernen sie die Geschichte Frankfurts von den ersten römischen Militäranlagen ab circa 70 über die Zeit der Karolinger bis ins Spätmittelalter kennen".
Eine zentrale Rolle bei der Präsentation wird die Nutzung des Areals als Königshalle spielen. Um 500 nach Christus wurde anstelle der römischen Militäranlagen ein fränkischer Königshof errichtet. Der Ort erhielt seinen bis heute gültigen Namen Franconofurd – Furt der Franken. Um 820 nach Christus ließ Kaiser Ludwig der Fromme neue Pfalzgebäude bauen, von denen heute noch die Mauern der Königshalle (Aula regia) und eines repräsentativen Torbaus erhalten sind. Im 10. Jahrhundert entwickelte sich Frankfurt unter den Ottonen zu einer befestigten Stadt. Aus dem hohen und späten Mittelalter sind Keller von Bürgerhäusern erhalten.
Für die museale Nutzung habe man das historische Gemäuer auch aufbereitet, habe die in den siebziger Jahren aufgetragenen Zementmörtelschichten entfernt, die Salze aus dem darunterliegenden Mörtel ausgeschwemmt habe, und dann mit einem originalgetreuen Mörtel Fugen gefüllt. Durch die Arbeiten am Stadthaus wurden weitere Grabungen nötig, die auch aus archäologischer Sicht von Interesse waren, weil sie neue Erkenntnisse erbrachten.
23. November 2017, 08.15 Uhr
Nicole Brevoord
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Text: Clara Charlotte Rosenfeld/Sina Claßen / Foto: Der bisher einzige Eingang zum Frankfurter Zoo © Adobe Stock/olrat
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