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Bahnhofsviertelnacht

Oberbürgermeister Feldmann im Rotlichtviertel

Am gestrigen Donnerstag fand die fünfte Bahnhofsviertelnacht in Frankfurt statt. Das ließ sich auch Peter Feldmann nicht entgehen, er zog, begleitet von Kollegen der Stadt los, um ein Viertel im Wandel vorzustellen.
Der Rundgang der Stadtverordneten durch das Bahnhofsviertel begann im Kronenhof, dort befindet sich heute ein Wohnheim für junge Auszubildende der Gastronomiebranche. Die Jugendlichen wissen dieses Angebot sehr zu schätzen „Es ist der ideale Wohnort, wenn man das erste Mal von zuhause auszieht“, erzählt eine der Bewohnerinnen. Sie hat zwar eine eigene Mietwohnung, fühlt sich aber dank der Betreuung nicht alleine und trifft auf viel Verständnis, da hier alle ähnliche Berufsfelder haben. Außerdem tagt im Kronenhof einmal im Monat die Werkstatt Bahnhofsviertel, die über die Zukunft des Viertels berät. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) erzählte eine Anekdote aus seiner Studentenzeit. Er lebte damals in Marburg und wollte seinen Kommilitonen beweisen, dass Frankfurt und besonders das Bahnhofsviertel gar nicht so kriminell und zwielichtig waren. Als er sie fast überzeugt hatte, wollten die Freunde noch etwas essen gehen, man wählte einen Imbiss im Bahnhofsviertel, blöderweise kam der Gruppe schon beim betreten des Ladens ein taumelnder Mann mit blutender Nase entgegen, da war das ganze mühevoll aufgebaute Image wieder dahin.

Heute, dreißig Jahre später, so Feldmann, habe sich das Viertel gewandelt. Es gibt vielleicht immer noch gelegentlich Schlägereien, jedoch wird ein Trend zum Szeneviertel für junge Feierbedürftige sichtbar und es trauen sich auch immer mehr Frauen in die frühere dunkle Ecke Frankfurts. Dies wird auch bei der Bahnhofsviertelnacht sichtbar, der Geschlechteranteil scheint ausgewogen und von Drogenabhängigen ist nur wenig zu sehen. Am Frankfurter Kiez hat einen neue Zeit begonnen.

Weitere Stationen der Gruppe waren zum Beispiel die Diakoniekirche und das älteste Cabaret des Viertels, die Pik Dame. In der Kirche gab es Entwürfe für eine Neugestaltung des Glockenturms zu bestaunen. Einige Künstler haben ihre Ideen vorgestellt, am Ende entschied sich die Jury für eine Konstellation mit drei Bronzeskulpturen. Die Herren der Stadt unterhielten sich welcher nun der beste türkische Friseursalon im Viertel sei. „Die schneiden wenigstens noch mit Feuer und Herz Haare“, meinte ein begeisterter Stadtverordneter. Feldmann schaute unter anderem noch in der alten Schuhmacherei Lenz vorbei und lernte von einem indischen Kioskbesitzer, wie man sich in Indien begrüßt und verabschiedet.

„Die Bahnhofsviertelnacht ist eine der kreativsten Veranstaltungen in Frankfurt“, lobte Feldmann die Mitarbeiter des Presse- und Informationsamts, die den Event bereits zum fünften Mal auf die Beine stellten. Und er hat Recht: Die Menschenmengen und das Flair am gestrigen Abend waren wirklich einmalig. In Einkaufspassagen tanzten die Menschen zu Technobeats, an anderen Ecken warben die Mitarbeiter der zahlreichen Striplokale um neue Besucher oder man konnte Mandolinenmusik lauschen. Und Peter Feldmann hat den Rundgang durchs Bahnhofsviertel dieses Mal auch ganz ohne blutige Nasen hinter sich gebracht.
 
Fotogalerie:
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17. August 2012, 11.38 Uhr
Anna May
 
 
 
 
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