"Frankfurt schreibt! - Die Herausforderer"

Lehrerin aus Bad Homburg ist neuer Rechtschreibchampion

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Silke Rüffert, Deutsch- und Englischlehrerin am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium Bad Homburg, ist Hessens neuer Rechtschreibchampion. Beim zweiten landesweiten Orthographiewettbewerb „Frankfurt schreibt!“ machte sie nur fünf Fehler.

mim /

Am Donnerstagabend traten in der Aula des Frankfurter Goethe-Gymnasiums 320 Leute zum großen, hessenweiten Diktatwettbewerb „Frankfurt schreibt!“ an. 21 Teams hessischer Oberstufenschulen, bestehend aus Schülern, Lehrern und Eltern forderten die Sieger des Frankfurter Vorentscheids vom 27. Februar heraus. Auch die Frankfurter Goethe-Uni und der Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren hatten Teams entsandt und ein Team aus sprachbegeisterten Frankfurter Prominenten griff zu Zettel und Stift.

Der 241 Wörter starke und circa 20-minütige Text „Das Vorstellungsgespräch“ wartete mit zahlreichen Rechtschreiblücken und Orthographischen Überraschungen auf: Ob „Arithmogriphen“ oder ein „aufsehenerregender Artikel über Bypass-OPs“, „laxes In-den-Tag-hinein-Leben“ oder „halbgebildete Loser“, die sich „über trashiges Reality-TV die Köpfe heißredeten“ – der Diktattext führte vor Augen, wie komplex und knifflig die deutsche Rechtschreibung sein kann. 38 der diktierten Wörter und Formulierungen waren zuvor vom Vorsitzenden der Jury, dem Duden-Chefredakteur Dr. Werner Scholze-Stubenrecht, als besonders kompliziert kategorisiert worden. Ein fehlerloses Abschneiden war somit von Anfang an fast unmöglich.

Die Gesamtsiegerin, Deutsch- und Englischlehrerin Silke Rüffert, machte nur fünf Fehler und heimste so zugleich auch den ersten Platz in der Kategorie der Lehrer ein. „Dank einer Verlosung der F.A.Z. hatte ich bereits letztes Jahr in der Kategorie Publikum am Wettbewerb teilnehmen können. Damit, dass ich dieses Jahr gewinne, hätte ich aber überhaupt nicht gerechnet“, so die strahlende Siegerin. „Es ist großartig, mit seinen Schülern in einem Boot zu sitzen, und ich nehme ein Gefühl großer Freude mit nach Hause.“, Bei den Eltern behaupteten sichLokalmatadorin Maren Heldt-Klötzke mit nur neun Fehlern. Sie hatte bereits beim Frankfurter Vorentscheid im Februar das Siegerfeld der Eltern angeführt. Auch die zweit- und drittplatzierten Eltern des Frankfurt-Finales, Claudia Moriwaki und Christine Glitsch, haben ihre Plätze erfolgreich verteidigt. Den Titel des rechtschreibkundigsten hessischen Schülers trägt Marcel Bamberg von der Internatsschule Schloss Hansenberg. Er macht nur acht Fehler. Außerdem wurde ein Sonderpreis für den besten Schreiber der Goethe-Universität vergeben: Die Informatik-Masterstudentin Antje Peters stach mit nur sechs Fehlern ihre Konkurrenten aus. Den Publikumspreis gewann der Physiker und Lehrer Jochen Schäfer. Er hatte bereits 2013 für die Freie Christliche Schule Frankfurt den zweiten Platz in der Kategorie Eltern errungen und machte auch beim Wettbewerb am Donnerstag nur neun Fehler im Diktat. Die durchschnittliche Fehlerzahl lag bei 19,3 Fehlern; insgesamt positionierten sich die Lehrer mit im Schnitt 15,3 Fehlern als rechtschreibkundigste Teilnehmer.

„Der Diktatwettbewerb Frankfurt schreibt! versteht sich als gleichsam lehrreicher wie sportlicher und amüsanter Beitrag zur deutschen Sprachkultur“, so der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Dr. Roland Kaehlbrandt, „denn richtig schreiben können ist eine Kunst, die man auch und gerade in der modernen Kommunikationsgesellschaft beherrschen sollte.“


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