Die Frankfurter Dippemess öffnet am 11. April. Ein zentrales Thema: Sicherheit. Wegen der Anschläge im vergangenen Jahr wurde ein neues Sicherheitskonzept eingeführt – für Millionen von Euro.
Jannis Seelbach /
Vom 11. April bis zum 4. Mai findet auf dem Festplatz am Ratsweg in Bornheim wieder die Dippemess statt. Sie markiert den Start der Volksfestsaison. Eröffnet wird der Rummel am Freitag um 18 Uhr von Bürgermeister Mike Josef (SPD). Laut Thomas Feda von der Tourismus+Congress GmbH wurde viel Geld in die Sicherheit der Gäste investiert. Alle drei Eingänge und Zufahrten des Platzes wurden mit zertifizierten Sperren versehen. Sie wirken als Überfahrtsschutz – eine Neuerung gegenüber vergangenem Jahr. Man habe sich wegen der Terroranschläge angepasst. Feda gibt zu: „Wir haben mehrere Millionen investiert.“
Ein weiterer Teil des neuen Sicherheitskonzeptes sind Livemessungen der Besucherzahl. Gerechnet wird dieses Jahr mit 500 000 bis 750 000 Besuchern. Durch Laser an verschiedenen Standpunkten ist zu jedem Zeitpunkt klar, wie viele Besucher auf der Dippemess sind. Diese Technik ist ein Überbleibsel aus der Corona-Pandemie und wurde danach beibehalten. Gefahrenpotentiale können so leichter erkannt werden.
Selbst eine eigene Polizeiwache gibt es auf dem Gelände – seit Jahren fester Bestandteil des Sicherheitskonzepts. Glasflaschen, Waffen und Drogen sind nicht erlaubt. Neben Einlasskontrollen werden Taschenkontrollen durchgeführt. Deshalb erklärt Feda: „Ich kann ihnen das sagen, und die Polizei kann es Ihnen bestätigen: Während der Dippemess ist das der sicherste Platz in Frankfurt.“
Finanzieller Druck für Schausteller in Frankfurt
Laut Feda erleben Volksfeste eine Renaissance. Aber: Auf Seiten der Veranstalter sei es zu einer Kostenexplosion gekommen. Der Preis für Sicherheit habe sich vervielfacht. Eine „angespannte Situation“. Thomas Roie, Vorsitzender des Schaustellerverbands Frankfurt Rhein-Main wirft ein: „Bei uns auch.“
Auch für die Schausteller seien die Kosten stark gestiegen. Einkaufspreise von Materialien und Versicherungen seien in die Höhe geschnellt. Roie sagt: „Es gibt 40 bis 50 Kosten, die wir schlucken müssen." Kompensierbar sei dies nur durch gestiegene Besucherzahlen. Schausteller versuchen ihre Preise so lange wie möglich zu halten, meint Roie. Garantieren könne er aber nichts. Aktuell befinde man sich 25 Prozent hinter der Inflation. Volksfeste wie die Frankfurter Dippemess haben für ihn die Aufgabe, „das Publikum aus dem Alltag abzuholen”.
Hauptattraktionen: Dr. Archibald, Gladiator und Circus Circus
In diesem Jahr gibt es 40 Fahrgeschäfte auf der Dippemess. Neu dabei ist „Dr. Archibald“, eines der größten Virtual-Reality-Fahrgeschäfte der Welt.
Fast 000 Meter Kabel mussten gelegt werden, um eine Million LEDs zu versorgen. Das Fahrgeschäft von Roland Barths verbindet eine schienengeführten Virtual-Realitiy-Bahn mit einem Abenteuer-Parcours.
Der „Gladiator“ funktioniert dagegen nach klassischem Prinzip: Zehn Besucher schwingen in 80 Metern Höhe um den Turm herum und müssen gegen die Schwerkraft und ihren Magen ankämpfen. Andere Klassiker sind der „Disco-Express“ (Berg- und Talbahn) oder der „Circus Circus“ (Rundfahrgeschäft).
Wer es langsamer mag, kann vom Riesenrad aus einen Blick auf die Dippemess werfen. Neben Fahrgeschäften gibt es Los-, Schieß- und Spielstände. An 17 Süßwarenständen können Besucher Popcorn, gebrannte Mandeln oder Zuckerwatte essen. Und an 42 Gastronomieständen und Sommergärten kann der Durst gelöscht werden. Eintritt muss (außer für die Fahrgeschäfte) nicht gezahlt werden.