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Von Sachsenhausen zum Dornbusch

Flüchtlinge ziehen von einer Sporthalle in die nächste

Die Flüchtlinge aus der Sporthalle Süd sollen in die Halle der Franz-Böhm-Schule im Dornbusch ziehen. Dort sollen sie bis Ende der Herbstferien bleiben, bis eine andere Unterkunft gefunden ist.
In den Sommerferien hat die Stadt Frankfurt erstmals eine Sporthalle genutzt, um Flüchtlinge unterzubringen. 100 alleinstehende Männer wurden in der Sporthalle Süd untergebracht. Doch das war bloß eine Zwischenlösung. Wie nun das Sozialdezernat bekannt gibt, sollen die Menschen in der nächsten Woche in die Halle der Franz-Böhm-Schule im Stadtteil Dornbusch verlegt werden. Dort werden sie bis Ende der Herbstferien bleiben, dann will die Stadt eine andere Unterkunft gefunden haben. Die Sportveranstaltungen werden verlegt.

In der neuen Halle sind 100 Feldbetten aufgeschlagen, die getrennt sind von einem Aufenthaltsraum. An Tischen und Bänken können die Menschen ihre Mahlzeiten einnehmen. Wie schon in Sachsenhausen wird das Deutsche Rote Kreuz den Einsatz leiten, unterstützt wird es von weiteren Hilfsorganisationen wie den Johannitern. Ein Sicherheitsdienst wird im Einsatz sein. In der Sporthalle Süd sollen Mitarbeiter des Dienstes versucht haben, sich an der Not der Flüchtlinge zu bereichern, indem sie Hilfsgüter aussortiert haben, um sie an die Asylbewerber zu verkaufen. Die Sprecherin des Sozialdezernats bestätigte die Vorfälle und kündigte Besserung an.

„Der Kapazitätsausbau lässt sich leider nicht in der Geschwindigkeit realisieren, wie es die wachsende Zahl an Flüchtlingen erfordert“, sagt Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU, siehe Foto). „Es ist sehr aufwändig, in einer Großstadt wie Frankfurt genügend geeignete Liegenschaften und Objekte zu finden.“ Zudem seien die in den meisten Fällen erforderlichen Bauarbeiten mit vielen Unwägbarkeiten verbunden, die immer wieder zu Verzögerungen führen. Obwohl viele Projekte in der Umsetzung seien, müssten deshalb als Zwischenlösungen schon seit Monaten zusätzlich Hotelzimmer belegt und Containeranlagen genutzt werden. „Selbst die Gewinnung dieser Kapazitäten stößt im Moment allerdings an Grenzen“, so Birkenfeld.

Im Augenblick sind in der Stadt 1500 Flüchtlinge untergebracht. Frankfurt hat allein in diesem Jahr bisher 1050 Asylbewerber aufgenommen, außerdem 1232 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF). Die Stadt rechnet damit, bis zu 4000 Menschen diesem Jahr aufnehmen zu müssen (ohne UMF). Die meisten Flüchtlinge in Frankfurt sind Männer und kommen aus Eritrea, Afghanistan und Syrien. Derzeit sind sie an 90 Standorten untergebracht, weitere 60 werden geprüft. Unterkünfte in Zelten sind bislang nicht geplant.

Birkenfeld bedankt sich für das bürgerliche Engagement für Flüchtlinge. „In der Stadtverwaltung stehen die Telefone nicht mehr still, weil viele Bürger selbst ehrenamtlich aktiv werden wollen – das ist einfach überwältigend“, sagt sie. Viele Initiativen leisteten bereits wertvolle Unterstützung, zum Beispiel beim Spracherwerb. „Ehrenamtliches Engagement kann die staatlichen Leistungen sinnvoll ergänzen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration“, sagt Birkenfeld. Eine Willkommenskultur erleichterte es den Flüchtlingen, „sich angenommen zu fühlen, eine Lebensperspektive zu entwickeln und aktiver Teil der Gesellschaft zu werden“. Gleichzeitig stärke ehrenamtliches Engagement „die Solidarität und die Verbundenheit mit den Flüchtlingen“ in der Bevölkerung.

In Kooperation mit neun Frankfurter Stiftungen baut das Sozialdezernat deshalb zurzeit das Projekt „Frankfurt hilft – Engagement für Flüchtlinge“ auf. Am 22. September soll die Homepage freigeschaltet werden, die Informationen zur Situation von Flüchtlingen in Frankfurt und Möglichkeiten der Integration bündelt. Bürger sollen sich über die Webseite www.frankfurt-hilft.de oder telefonisch informieren und beraten lassen, wenn sie selbst aktiv werden wollen. Zudem sollen regelmäßig Informationsabende zum Thema veranstaltet werden; der erste ist für den 21. Oktober geplant.
 
Fotogalerie:
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4. September 2015, 13.42 Uhr
Lukas Gedziorowski
 
 
 
 
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Frankfurt muss mehr bieten als nur Funktionalität und Infrastruktur. Es geht darum, Bürgerinnen und Bürger emotional zu binden und ihnen Möglichkeiten der Partizipation und Identifikation anzubieten.
Text: Frank E.P. Dievernich / Foto: © picture alliance / greatif
 
 
 
 
 
 
 
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